Eine Kooperation soll die Pläne von Plug Power für eine Wasserstoffinfrastruktur entscheidend vorantreiben. / Foto: Unternehmen

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Plug Power und Johnson Matthey: 1.000 Tonnen Wasserstoff pro Tag

Das US-Brennstoffzellen- und Wasserstoffunternehmen Plug Power und der ebenfalls auf Brennstoffzellenkomponenten spezialisierte britische Spezialchemiekonzern Johnson Matthey haben eine langfristige strategische Partnerschaft bekannt gegeben. Plug Power sieht darin einen wichtigen Schritt für das geplante Hochfahren seiner Wasserstoffproduktion in den Vereinigten Staaten.

Johnson Matthey soll demnach ein wichtiger strategischer Lieferant von Komponenten werden und einen wesentlichen Teil des Bedarfs von Plug Power an Katalysatoren und katalysatorbeschichteten Membranen (CCM) decken. Darüber hinaus biete das Unternehmen eine sichere Versorgung mit Edelmetallen und einzigartige Recycling-Möglichkeiten, so Plug Power.

Gemeinsam wollen die Unternehmen in den USA eine Anlage aufbauen, die ab 2025 500 Tonnen Wasserstoff pro Tag produziert. Bis 2028 soll diese Menge auf 1.000 Tonnen pro Tag erhöht werden. Plug Power will seinen Umsatz parallel dazu bis 2026 auf 5 Milliarden US-Dollar und bis 2030 auf 20 Milliarden Dollar steigern.

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Aktuell erwartet das Unternehmen für das noch nicht abgerechnete Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von knapp 760 Millionen Dollar. 2023 will Plug Power erstmals die Milliardengrenze überschreiten.

Plug Power ist nach eigenen Angaben der führende Nutzer von Flüssigwasserstoff mit der weltweit größten Anzahl an Tankstellen sowie über 60.000 Brennstoffzellensystemen. Der Konzern möchte in Nordamerika ein umfassendes Ökosystem für grünen Wasserstoff aufbauen, von der Produktion über die Speicherung und Lieferung bis hin zur Energieerzeugung.

Vorsicht bei euphorischen Wasserstoff-Prognosen

Bislang haben die US-Handelsriesen Walmart und Amazon größere Mengen Wasserstoff bei Plug Power bestellt. Damit sollen die Gabelstaplerflotten der Konzerne betankt werden, deren Brennstoffzellen ebenfalls von Plug Power stammen.

Johnson Matthey ist als Chemiekonzern seit vielen Jahren im Bereich Wasserstoff tätig und hat seine Kernkompetenzen in den Bereichen Platingruppenmetalle (PGM) und Katalyse. Das Unternehmen verfügt über einen Geschäftsbereich für Wasserstofftechnologien mit einer Produktionskapazität von 2 GW und Plänen zur Erweiterung auf 5 GW. Aktuell umfasst diese Produktion allerdings vor allem mit fossiler Energie hergestellten grauen Wasserstoff, wie er in der Industrie aktuell noch Standard ist.

Die Plug Power-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,7 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 16,28 Euro (Stand: 3.2.2023, 10:56 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie nach deutlichen Zugewinnen in den letzten Wochen 35 Prozent im Plus, im Jahresvergleich notiert sie 11 Prozent im Minus.

Wasserstoff hat in den letzten Jahren trotz zwischenzeitlicher Korrekturen einen enormen Börsenhype erlebt. Plug Power gehört dabei zu den Unternehmen, denen mit die größte Begeisterung entgegengebracht wird: In fünf Jahren ist der Kurs um 925 Prozent gestiegen.

ECOreporter warnt entschieden vor einer übermäßigen Euphorie bezüglich des Energieträgers. Das Potenzial von grünem Wasserstoff ist hoch, noch immer lässt sich die umweltfreundliche Variante aber nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen im industriellen Maßstab herstellen. Die Nachfrage ist ebenfalls überschaubar, der Markt noch in der Entstehung begriffen.

Plug Powers optimistische Prognosen sind daher ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Aktuell ist die Aktie nur eine Option für Anlegerinnen und Anleger, die eine Wette auf die zukünftige Geschäftsentwicklung eingehen möchten und es sich leisten können, das investierte Geld zu verlieren.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Plug Power Inc.: 

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