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Pleite von Solon reißt Kurse von Solaraktien auf breiter Front in die Tiefe – mit einer markanten Ausnahme
Der Solarkonzern Solon SE ist pleite. Wie das Berliner Unternehmen mitteilte, sind die Gespräche mit den Gläubigern über die Verlängerung der Kreditlinien und mit potenziellen Investoren gescheitert. Deshalb habe Solon nun einen Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Solon werde „nun die Möglichkeiten zur Restrukturierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens nutzen“, hieß es. Weitere Insolvenzanträge seien für die Tochtergesellschaften Solon Photovoltaik GmbH, Solon Nord GmbH und Solon Investments GmbH gestellt worden.
Damit ist das Konzept zur Neuordnung der Konzernfinanzierung, an dem der Vorstand seit Monaten arbeitet gescheitert. Dabei ging es unter anderem darum, die zum Jahressende 2011 fällige Rückzahlung eines 275-Millionen-Euro-Kredits zu gewährleisten. Gewährt worden war diese Kreditlinie von einem achtköpfigen Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank (ECOreporter.de
berichtete).
Für die ersten neun Monate des laufenden Jahres hatte Solon 208 Millionen Euro Verlust vor Zinsen und Steuern und einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 358,2 Millionen Euro verbucht. Dies hatte das Unternehmen auch auf das zunehmend schwierige Marktumfeld in der und den wachsenden Konkurrenz- und Preisdruck in der Photovoltaikbranche zurückgeführt. Im Geschäftsjahr 2008 hatte Solon letztmals einen deutlichen Gewinn erwirtschaftet und in 2009 einen operativen Verlust in Höhe von 200 Millionen Euro hinnehmen müssen. Nach einem Minimalgewinn in 2010 droht nun für 2011 ein noch schwächeres Ergebnis. Auch der Austausch von Führungspersonal und die Bestellung des Sanierungsexperten Walter Bickel zum Vorstandsmitglied sowie die Trennung von Konzerntöchtern und -beteiligungen hatte offenbar nicht entscheidend weitergeholfen.
Im Januar hatten wir über eine
Analysteneinschätzung zu Solon mitsamt Verkaufsempfehlung für die Aktie berichtet, wonach die eingeleitete Restrukturierung des Solarkonzerns wesentlich vom Wachstum des globalen Photovoltaik-Marktes abhing. Der hatte sich dann 2011 vergleichsweise schwach entwickelt. Seit langen wurde auch über die Übernahme von Solon durch einen Großkonzern spekuliert. Schließlich verfügt Solon über eine hochwertige Produktion von Solarmodulen und ist am Markt als Projektierer von Solarparks fest etabliert. Mögliche Interessenten könnten sich nun weitaus günstiger an der Insolvenzmasse bedienen.
Die Aktie der Solon SE stürzte nach der Ankündigung der Insolvenz ab. Heute um 10 Uhr notierte das Wertpapier im Xetra mit 0,33 Euro knapp 64 Prozent unter dem Vortagskurs. Auf Jahressicht gesehen büßte die Solon-Aktie damit 58,6 Prozent ein. Die Nachricht riss aber auch fast alle anderen Solaraktien mit in die Tiefe. Das gilt insbesondere für den Anteilsschein der ebenfalls kriselnden deutsch-britische Waferproduzentin PV Crystalox. Die kämpft weiter mit einer schwachen Kundennachfrage und stark sinkenden Preisen. Ihre Aktie verlor am Morgen bis 10 Uhr fast ein Viertel ihres Wertes.
Auch das kanadische Solarunternehmen Arise Technologies verliert an der Börse zunehmend an Vertrauen. Dessen Aktie gab mit mehr als 15 Prozent ebenfalls zweistellig nach. Die Gesellschaft aus Ontario verfügt kaum noch über flüssige Mittel und benötigte im Oktober eine Kapitalspritze durch einen Hedgefonds. Firmengründer Ian MacLellan hat sich vor kurzem aus der Unternehmensführung verabschiedet. Die deutsche Tochtergesellschaft von Arise musste im Oktober einen Insolvenzantrag stellen.
Mit einem Minus von über sechs Prozent haben auch die Aktien der angeschlagenen deutschen Solarunternehmen Q-Cells SE und Solar-Fabrik AG stark an Wert verloren. Die Freiburger Solar-Fabrik gibt ihre Fertigung von Solarzellen in Singapur auf und muss dafür Millionen abschreiben. Sie hat für das Gesamtjahr ein negatives Konzernergebnis angekündigt.
Wie die Freiburger leidet auch Q-Cells als Solarhersteller unter dem starken Preisverfall für Solarkomponenten. Wie Solon ist der ostdeutsche Solarkonzern hoch verschuldet, bei schrumpfender Liquidität. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die im Februar 2012 fällig werdende Wandelanleihe im Umfang von 201,7 Millionen Euro gestundet werden muss. Q-Cells hatte 2010 mit Nedim Cen einen Sanierungsexperten sogar zum Vorstandsvorsitzenden gemacht, der dann auch eine umfassende Umstrukturierung mit harten Einschnitten durchführte. Dennoch drängen sich hier die Parallelen zur Entwicklung bei Solon auf. Auch Q-Cells droht das immer schwieriger werdende Marktumfeld die Luft zum Weitermachen zu nehmen. Die Aktie bewegt sich mit 0,6 Euro nunmehr auf Pennystock-Niveau und hat auf Jahressicht drei Viertel an Wert verloren.
Bildhinweis: Nedim Cen stemmt sich gegen das Aus für Q-Cells. / Quelle: Unternehmen
Doch das Beispiel der Hamburger Conergy zeigt, dass auch Totgesagte mitunter länger durchhalten als erwartet. Deren Aktie zählt mit einem Kursabschlag von rund fünf Prozent ebenfalls zu den Verlierern des Tages. Das Unternehmen musste im Sommer von den Gläubigern übernommen werden. Die Aktie notiert nur noch bei 0,3 Euro, hält sich aber schon recht lange auf ihrem niedrigen Niveau. Die Hiobsbotschaften für die verbliebenen Aktionäre reißen nicht ab. Nach neun Monaten verbuchte der Solarkonzern ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 136,4 Millionen Euro. Neben den anhaltenden Problemen beim Absatz der Solarmodule belastet nunmehr auch die durch die Finanzkrise ausgelöste Zurückhaltung europäischer Banken bei der Projektfinanzierung in einigen Ländern das Projektgeschäft von Conergy. Vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern hat das Unternehmen für das Gesamtjahr Verlust von über Millionen Euro angekündigt.
Angesichts dieses allgemeinen Abwärtstrends ist es umso bemerkenswerter, dass die Aktie von SolarWorld heute bis 10 Uhr sogar an Wert gewonnen hat. Auch der Bonner Solarkonzern leidet unter dem enormen Preisverfall bei Solarprodukten, der stagnierenden Nachfrage in europäischen Kernmärkten und den mageren Aussichten für das kommende Jahr. Aber im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten ist die SolarWorld finanziell stabil aufgestellt. Zudem haben die Bonner gegen den Trend für die ersten neun Monate schwarze Zahlen geschrieben. Der operative Gewinn brach zwar deutlich ein, von zuvor 50 auf nunmehr 21 Millionen Euro. Aber die meisten Konkurrenten können von solchen Zahlen nur träumen. So erscheint es nur folgerichtig, dass neben der Aktie von Motech Industries aus Taiwan außer SolarWorld kein Anteilsschein von Solarherstellern am Morgen Kurszuwächse erzielt hat.
Bildhinweis: Konzernchef Frank Asbeck manövriert die SolarWorld bislang sicher durch die Turbulenzen im globalen Solarmarkt. Das Unternehmen wurde fast zur gleichen Zeit wie Solon gegründet, zeigt aber eine ganz andere Entwicklung. / Quelle: SolarWorld AG
Die Bank Sarasin hat vor einem Monat etlichen Solarhersteller das Aus prognostiziert. In einer Marktanalyse kam sie zu dem Schluss, dass angesichts hoher Überkapazitäten im Markt eine Marktbereinigung in der Solarbranche überfällig sei. Als Pleitekandidaten genannt wurden die deutschen Solarhersteller Conergy, Q-Cells und Solar-Fabrik. Die SolarWorld AG aus Bonn zählen die Autoren der Studie zu den Gewinnern der Konsolidierung. Allerdings hatten sie Solon als aktuell nicht gefährdet eingestuft. Per
Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht über diese Marktanalyse.
Arise Technologies Corp.: ISIN CA04040Q1063 / WKN 914539
Conergy AG: WKN A1KRCK / ISIN DE000A1KRCK4
PV Crystalox AG: ISIN GB00B1WSL509 / WKN A0MSFQ
Q-Cells SE: ISIN DE0005558662 / WKN 555866
Solar-Fabrik AG: ISIN DE0006614712/ WKN 661471
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Solon SE: ISIN DE0007471195 / WKN 747119
Damit ist das Konzept zur Neuordnung der Konzernfinanzierung, an dem der Vorstand seit Monaten arbeitet gescheitert. Dabei ging es unter anderem darum, die zum Jahressende 2011 fällige Rückzahlung eines 275-Millionen-Euro-Kredits zu gewährleisten. Gewährt worden war diese Kreditlinie von einem achtköpfigen Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank (ECOreporter.de

Für die ersten neun Monate des laufenden Jahres hatte Solon 208 Millionen Euro Verlust vor Zinsen und Steuern und einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 358,2 Millionen Euro verbucht. Dies hatte das Unternehmen auch auf das zunehmend schwierige Marktumfeld in der und den wachsenden Konkurrenz- und Preisdruck in der Photovoltaikbranche zurückgeführt. Im Geschäftsjahr 2008 hatte Solon letztmals einen deutlichen Gewinn erwirtschaftet und in 2009 einen operativen Verlust in Höhe von 200 Millionen Euro hinnehmen müssen. Nach einem Minimalgewinn in 2010 droht nun für 2011 ein noch schwächeres Ergebnis. Auch der Austausch von Führungspersonal und die Bestellung des Sanierungsexperten Walter Bickel zum Vorstandsmitglied sowie die Trennung von Konzerntöchtern und -beteiligungen hatte offenbar nicht entscheidend weitergeholfen.
Im Januar hatten wir über eine

Die Aktie der Solon SE stürzte nach der Ankündigung der Insolvenz ab. Heute um 10 Uhr notierte das Wertpapier im Xetra mit 0,33 Euro knapp 64 Prozent unter dem Vortagskurs. Auf Jahressicht gesehen büßte die Solon-Aktie damit 58,6 Prozent ein. Die Nachricht riss aber auch fast alle anderen Solaraktien mit in die Tiefe. Das gilt insbesondere für den Anteilsschein der ebenfalls kriselnden deutsch-britische Waferproduzentin PV Crystalox. Die kämpft weiter mit einer schwachen Kundennachfrage und stark sinkenden Preisen. Ihre Aktie verlor am Morgen bis 10 Uhr fast ein Viertel ihres Wertes.
Auch das kanadische Solarunternehmen Arise Technologies verliert an der Börse zunehmend an Vertrauen. Dessen Aktie gab mit mehr als 15 Prozent ebenfalls zweistellig nach. Die Gesellschaft aus Ontario verfügt kaum noch über flüssige Mittel und benötigte im Oktober eine Kapitalspritze durch einen Hedgefonds. Firmengründer Ian MacLellan hat sich vor kurzem aus der Unternehmensführung verabschiedet. Die deutsche Tochtergesellschaft von Arise musste im Oktober einen Insolvenzantrag stellen.
Mit einem Minus von über sechs Prozent haben auch die Aktien der angeschlagenen deutschen Solarunternehmen Q-Cells SE und Solar-Fabrik AG stark an Wert verloren. Die Freiburger Solar-Fabrik gibt ihre Fertigung von Solarzellen in Singapur auf und muss dafür Millionen abschreiben. Sie hat für das Gesamtjahr ein negatives Konzernergebnis angekündigt.

Bildhinweis: Nedim Cen stemmt sich gegen das Aus für Q-Cells. / Quelle: Unternehmen
Doch das Beispiel der Hamburger Conergy zeigt, dass auch Totgesagte mitunter länger durchhalten als erwartet. Deren Aktie zählt mit einem Kursabschlag von rund fünf Prozent ebenfalls zu den Verlierern des Tages. Das Unternehmen musste im Sommer von den Gläubigern übernommen werden. Die Aktie notiert nur noch bei 0,3 Euro, hält sich aber schon recht lange auf ihrem niedrigen Niveau. Die Hiobsbotschaften für die verbliebenen Aktionäre reißen nicht ab. Nach neun Monaten verbuchte der Solarkonzern ein negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 136,4 Millionen Euro. Neben den anhaltenden Problemen beim Absatz der Solarmodule belastet nunmehr auch die durch die Finanzkrise ausgelöste Zurückhaltung europäischer Banken bei der Projektfinanzierung in einigen Ländern das Projektgeschäft von Conergy. Vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern hat das Unternehmen für das Gesamtjahr Verlust von über Millionen Euro angekündigt.

Bildhinweis: Konzernchef Frank Asbeck manövriert die SolarWorld bislang sicher durch die Turbulenzen im globalen Solarmarkt. Das Unternehmen wurde fast zur gleichen Zeit wie Solon gegründet, zeigt aber eine ganz andere Entwicklung. / Quelle: SolarWorld AG
Die Bank Sarasin hat vor einem Monat etlichen Solarhersteller das Aus prognostiziert. In einer Marktanalyse kam sie zu dem Schluss, dass angesichts hoher Überkapazitäten im Markt eine Marktbereinigung in der Solarbranche überfällig sei. Als Pleitekandidaten genannt wurden die deutschen Solarhersteller Conergy, Q-Cells und Solar-Fabrik. Die SolarWorld AG aus Bonn zählen die Autoren der Studie zu den Gewinnern der Konsolidierung. Allerdings hatten sie Solon als aktuell nicht gefährdet eingestuft. Per

Arise Technologies Corp.: ISIN CA04040Q1063 / WKN 914539
Conergy AG: WKN A1KRCK / ISIN DE000A1KRCK4
PV Crystalox AG: ISIN GB00B1WSL509 / WKN A0MSFQ
Q-Cells SE: ISIN DE0005558662 / WKN 555866
Solar-Fabrik AG: ISIN DE0006614712/ WKN 661471
SolarWorld AG: ISIN DE0005108401 / WKN 510840
Solon SE: ISIN DE0007471195 / WKN 747119