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Plantagenaufgabe in China verringert Verlust bei Asian Bamboo

Die finanziell angeschlagene Asian Bamboo AG schreibt weiter rote Zahlen. Allerdings fiel der Verlust 2014 nach vorläufigen Berechnungen deutlich geringer aus als 2013. Dafür verkauft das Unternehmen aus Hamburg große Teile seiner Plantagen in China oder gibt die Pachtrechte auf.

Auch 2014 war kein gutes Jahr für die seit langem kriselnde Asian Bamboo AG. Das Unternehmen aus Hamburg, das in China Bambus züchtet, beendete das vergangene Geschäftsjahr in den roten Zahlen. Zugleich ging der Umsatz deutlich zurück, allerdings nicht so stark, wie der Vorstand befürchtet hatte. Alle anderen wichtigen Kennzahlen liegen unter der hauseigenen Prognose, räumten die Verantwortlichen ein.

Der Umsatz sank auf Jahressicht um 22 Prozent auf 24,4 Millionen Euro. Eine entscheidende Bilanzgröße für Forstwirtschaftsunternehmen ist der biologische Zeitwert ihrer Forstbestände. Die Asian Bamboo AG hatte sich aufgrund ihrer anhaltenden Krise dazu entschieden, weite Teile ihrer Plantagen in der chinesischen Provinz Fujan aufzugeben (so sie gepachtet sind) oder zu verkaufen. Damit hat sich der Verlust aus der Veränderung der Plantagenbestände mehr als halbiert. Er lag 2014 bei 10,8 Millionen Euro nach 24,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.  Der Bruttofehlbetrag einschließlich des biologischen Zeitwerts war mit 13,1 Millionen Euro lediglich noch halb so hoch wie im Vorjahr.  

Erparnis bei Pachtausgaben

Die Verbesserungen resultieren vor allem aus Einspareffekten, wie der Vorstand erklärt: So habe die Aufgabe von Rechten an 4.173 Hektar Plantagenfläche in China sieben Millionen Euro gebracht, die den Verlust aus der Veränderung beim biologischen Zeitwert des Bambusbestands zum Teil kompensierten. Zudem habe die Aufgabe dazu geführt, dass Pachtzahlungen in Höhe von 9,5 Millionen Euro entfielen. Die Unternehmensführung betonte, dass es trotz der roten Zahlen gelungen sei im operativen Geschäft 1,3 Millionen Euro positiven Cashflow zu erwirtschaften. Zudem profitiert das Unternehmen beim Eigenkapital nach eigenen Angaben vom Wertgewinn des Yen gegenüber dem Euro.

Kurz vor der Jahresfrist 2014 schien die Lage für die Asian Bamboo AG noch deutlich prekärer. Damals hatten zwei Kreditgeber zusammengenommen knapp 27 Millionen Euro vorzeitig und unverzüglich zurückgefordert. Asian-Bamboo-Gründer und Großaktionär Lin Zuojun griff seinem Unternehmen daraufhin   mit einem Millionen-Kredit aus eigener Tasche unter die Arme (ECOreporter.de  berichtete (Link entfernt)).

Abschied vom Bambusgeschäft geht  voran


Die Aussichten für das bisherige Kerngeschäft der Asian Bamboo AG sieht der Vorstand weiterhin schwierig. Mit den stetig verkleinerten Plantagenflächen werde der Umsatz 2015 nochmals um knapp 30 Prozent auf 17 Millionen Euro fallen, prognostizieren die Verantwortlichen.

Insgesamt stehen derzeit 12.955 Hektar Plantagenfläche von einstmals 50.338 Hektar Gesamtfläche in China  zum Verkauf. 4.173 Hektar gepachtetes Land hat Asian Bamboo im Jahresverlauf 2014 nach eigenen Angaben bereits aufgegeben. Wenn es wie geplant gelingt, die 12.955 Hektar Land „noch vor Ablauf des zweiten Quartals“ zu verkaufen, würde sich die Plantagenfläche zusammen mit der Aufgabe der Pachtrechte um 34 Prozent, also etwas mehr als ein Drittel verringern. Weitere Wege, Flächen loszuwerden, würden geprüft, hieß es weiter. Zudem seien  2015 weitere Kapitalmaßnahmen und eine erste Investition auf dem Immobilienmarkt geplant.

Asian Bamboo AG: ISIN DE000A0M6M79 /  WKN A0M6M7
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