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Phoenix Solar stellt sich neu auf: Vorstandschef geht, fortan Fokus auf Asien und die USA
Die Gläubigerbanken der Phoenix Solar AG haben die laufende Finanzierung vorzeitig um ein Jahr bis zum 31. März 2015 verlängert. Eine grundlegende strategische Neuausrichtung, die das finanziell angeschlagene Photovoltaiksystemehaus aus Sulzemoos bei München angekündigt hat, dürften mit zur Verlängerung der Finanzierung beigetragen haben. Mit dem Strategiewechsel verlässt auch Gründungsvorstand Peter Hänel die Phoenix Solar AG. Die Phoenix-Aktie reagierte mit einem Kurssturz.
Es ist ein radikaler Schnitt: Phoenix Solar „trennt sich von allen verlustbringenden Bereichen, deren Marktumfeld keine rasche Erholung erwarten lässt“, teilte das Unternehmen heute mit. Das bedeutet unter anderem, dass Phoenix Solar sein bisheriges Kerngeschäft als Photovoltaiksystemanbieter und Projektierer am deutschen Heimatmarkt aufgibt. Vom Standort Ulm aus werde das Unternehmen künftig Serviceleistungen wie Bertiebsführung und Wartung sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle betreiben, hieß es dazu. Der neue Fokus als werde auf die profitablen Auslandsgesellschaften in den USA und Asien verlegt. Beide Töchter entwickelten sich deutlich besser als ursprünglich kalkuliert. In den USA sei es nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelungen, den Umsatz in 2012 zu verachtfachen. Die von Singapur aus operierende Asien-Tochter wiederum habe prall gefüllte Auftragsbücher und plane, 2013 mit viermal mehr Umsatz abzuschließen als 2012. Komplett geschlossen werden soll die Auslandsgesellschaft im Oman.
Mit dieser neuen Konzentration sollen auch weite Teile des europäischen Auslandsgeschäfts stark zurückgefahren werden. Sowohl in Spanien als auch in Italien seien die Ertagsziele nicht mehr erreicht worden, so Phoenix Solar. Deshalb und aufgrund der dortigen Marktunsicherheiten werde das Solarunternehmen seine Aktivitäten in beiden Ländern „auf ein Minimum“ beschränken, hieß es. In Frankreich und Griechenland arbeite Phoenix hingegen profitabel und sei gut positioniert.
Dieses neue Kapitel der Unternehmensgeschichte startet die Phoenix Solar AG gleichsam unter neuer Führung. Der bisherige Vorstandschef Peter Hänel legte sein Mandat vorzeitig zum 28. Februar nieder. Hänel werde Phoenix Solar jedoch weiter beratend zur Seite stehen, teilte das Unternehmen mit. Die Entscheidung sei mit Bedauern zur Kenntnis genommen worden. Der Aufsichtsrat dankte Hänel ausdrücklich für sein langjähriges Engagement auch in schwierigen Zeiten. Hänels Nachfolger wird der bisherige Finanzvorstand Dr. Bernd Köhler, der beide Ämter in Personalunion ausüben werde.
Bildnachweis: Gründungsvorstand Peter Hänel verlässt die Phoenix Solar AG zum Monatsende. / Quelle: Unternehmen
„Die aufzugebenden Bereiche haben 2012 operativ deutliche Verluste generiert. Dies war im Wesentlichen auch so erwartet worden. Allerdings ließen die fortdauernden Marktbeeinträchtigungen und die regulatorischen Eingriffe zuungunsten der Photovoltaik die erwarteten und für die Rückkehr zur Profitabilität notwendigen Absatzsteigerungen zunehmend als unwahrscheinlich erscheinen“, erläuterte der designierte Vorstandsvorsitzende die Entscheidung zum Strategieschwenk: „Daher mussten wir jetzt mit diesen sehr harten Einschnitten reagieren, auch wenn wir uns von vielen qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen müssen“, so Köhler weiter. Wie viele Stellen konkret gestrichen werden, ließ er allerdings offen.
Die unmittelbaren einmaligen Kosten für diese Einschnitte beziffert die Phoenix Solar AG nach vorläufigen Berechnungen auf acht Millionen Euro. Dies werde aus Abschreibungen und Rückstellungen anfallen. „Ohne diese außerordentlichen Aufwendungen wäre die jüngste Umsatz- und Ergebnisprognose für 2012 voll erreicht worden. So aber wird nach vorläufigen Zahlen ein operativer Verlust (EBIT) von rund 32 Millionen Euro verzeichnet“, erklärt Köhler weiter. 2011 hatte Phoenix Solar noch 84,7 Millionen Euro EBIT-Verlust verzeichnet. Bisher war die Unternehmensspitze davon ausgegangen, das Jahr 2012 mit 19 bis 25 Millionen Euro EBIT-Verlust zu beschließen. Auch die Prognose für das laufende Jahr korrigiert Phoenix nach unten. Anstatt 280 bis 310 Millionen Euro werden noch 160 bis 190 Millionen Euro Umsatz erwartet. Die bisherige Prognose für das EBIT vor Restrukturierungsaufwand werde allerdings aufrecht erhalten, hieß es. Dies soll zwischen fünf Millionen Euro Defizit und der schwarzen Null liegen.
An der Börse wurden diese Neuigkeiten nicht positiv aufgenommen. Bis 9:42 verlor die Aktie der Phoenix Solar AG im Xetra-Handel 13,3 Prozent an Wert und stürzte auf 1,17 Euro ab. Damit war sie zwar noch 22 Prozent teurer als vor vier Wochen. Verglichen mit ihrem Kurs heute vor einem Jahr hat sie jedoch 61,6 Prozent an Wert verloren.
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
Es ist ein radikaler Schnitt: Phoenix Solar „trennt sich von allen verlustbringenden Bereichen, deren Marktumfeld keine rasche Erholung erwarten lässt“, teilte das Unternehmen heute mit. Das bedeutet unter anderem, dass Phoenix Solar sein bisheriges Kerngeschäft als Photovoltaiksystemanbieter und Projektierer am deutschen Heimatmarkt aufgibt. Vom Standort Ulm aus werde das Unternehmen künftig Serviceleistungen wie Bertiebsführung und Wartung sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle betreiben, hieß es dazu. Der neue Fokus als werde auf die profitablen Auslandsgesellschaften in den USA und Asien verlegt. Beide Töchter entwickelten sich deutlich besser als ursprünglich kalkuliert. In den USA sei es nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelungen, den Umsatz in 2012 zu verachtfachen. Die von Singapur aus operierende Asien-Tochter wiederum habe prall gefüllte Auftragsbücher und plane, 2013 mit viermal mehr Umsatz abzuschließen als 2012. Komplett geschlossen werden soll die Auslandsgesellschaft im Oman.
Mit dieser neuen Konzentration sollen auch weite Teile des europäischen Auslandsgeschäfts stark zurückgefahren werden. Sowohl in Spanien als auch in Italien seien die Ertagsziele nicht mehr erreicht worden, so Phoenix Solar. Deshalb und aufgrund der dortigen Marktunsicherheiten werde das Solarunternehmen seine Aktivitäten in beiden Ländern „auf ein Minimum“ beschränken, hieß es. In Frankreich und Griechenland arbeite Phoenix hingegen profitabel und sei gut positioniert.
Dieses neue Kapitel der Unternehmensgeschichte startet die Phoenix Solar AG gleichsam unter neuer Führung. Der bisherige Vorstandschef Peter Hänel legte sein Mandat vorzeitig zum 28. Februar nieder. Hänel werde Phoenix Solar jedoch weiter beratend zur Seite stehen, teilte das Unternehmen mit. Die Entscheidung sei mit Bedauern zur Kenntnis genommen worden. Der Aufsichtsrat dankte Hänel ausdrücklich für sein langjähriges Engagement auch in schwierigen Zeiten. Hänels Nachfolger wird der bisherige Finanzvorstand Dr. Bernd Köhler, der beide Ämter in Personalunion ausüben werde.
Bildnachweis: Gründungsvorstand Peter Hänel verlässt die Phoenix Solar AG zum Monatsende. / Quelle: Unternehmen
„Die aufzugebenden Bereiche haben 2012 operativ deutliche Verluste generiert. Dies war im Wesentlichen auch so erwartet worden. Allerdings ließen die fortdauernden Marktbeeinträchtigungen und die regulatorischen Eingriffe zuungunsten der Photovoltaik die erwarteten und für die Rückkehr zur Profitabilität notwendigen Absatzsteigerungen zunehmend als unwahrscheinlich erscheinen“, erläuterte der designierte Vorstandsvorsitzende die Entscheidung zum Strategieschwenk: „Daher mussten wir jetzt mit diesen sehr harten Einschnitten reagieren, auch wenn wir uns von vielen qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen müssen“, so Köhler weiter. Wie viele Stellen konkret gestrichen werden, ließ er allerdings offen.
Die unmittelbaren einmaligen Kosten für diese Einschnitte beziffert die Phoenix Solar AG nach vorläufigen Berechnungen auf acht Millionen Euro. Dies werde aus Abschreibungen und Rückstellungen anfallen. „Ohne diese außerordentlichen Aufwendungen wäre die jüngste Umsatz- und Ergebnisprognose für 2012 voll erreicht worden. So aber wird nach vorläufigen Zahlen ein operativer Verlust (EBIT) von rund 32 Millionen Euro verzeichnet“, erklärt Köhler weiter. 2011 hatte Phoenix Solar noch 84,7 Millionen Euro EBIT-Verlust verzeichnet. Bisher war die Unternehmensspitze davon ausgegangen, das Jahr 2012 mit 19 bis 25 Millionen Euro EBIT-Verlust zu beschließen. Auch die Prognose für das laufende Jahr korrigiert Phoenix nach unten. Anstatt 280 bis 310 Millionen Euro werden noch 160 bis 190 Millionen Euro Umsatz erwartet. Die bisherige Prognose für das EBIT vor Restrukturierungsaufwand werde allerdings aufrecht erhalten, hieß es. Dies soll zwischen fünf Millionen Euro Defizit und der schwarzen Null liegen.
An der Börse wurden diese Neuigkeiten nicht positiv aufgenommen. Bis 9:42 verlor die Aktie der Phoenix Solar AG im Xetra-Handel 13,3 Prozent an Wert und stürzte auf 1,17 Euro ab. Damit war sie zwar noch 22 Prozent teurer als vor vier Wochen. Verglichen mit ihrem Kurs heute vor einem Jahr hat sie jedoch 61,6 Prozent an Wert verloren.
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9