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Phoenix Solar meldet massiven Gewinneinbruch - Analyst erwartet Erholung in 2010

Im vergangen Geschäftsjahr 2009 hat das Photovoltaik-Systemhaus Phoenix Solar AG einen Gewinneinbruch um 63,7 Prozent erlitten. Laut der vorläufigen Geschäftszahlen des Unternehmens aus Sulzemoos fiel das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 33,8 Millionen auf 12,2 Millionen Euro. Das Gewinn pro Aktie sank auf 1,28 Euro (Vorjahr: 3,63 Euro).


Grund dafür sei ein unerwartet starker Preisverfall im Bereich Photovoltaiksysteme sowie Absatzschwierigkeiten im Bereich Photovoltaik-Kraftwerke im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise, teilte Phönix Solar mit. So sei beispielsweise das Spanien-Geschäft um 95 Prozent eingebrochen. Zudem sei das gesamte Auslandsgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben, räumte das Unternehmen ein. Konnten im Vorjahr noch 159,7 Millionen Euro oder 39,7 Prozent  des Gesamterlöse im Ausland generiert werden, waren es 2009 nur noch 27,6 Millionen Euro beziehungsweise 5,8 Prozent der Gesamterlöse.


Dennoch sei es gelungen, den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 Prozent auf 437 Millionen Euro steigern. Maßgeblicher Faktor dieser positiven Entwicklung war nach Angaben der Solarsystemspezialistin das vierte Quartal des vergangenen Geschäftsjahres. Mit dem Rekordquartalsumsatz von 230,8 Millionen Euro hatte dieses letzte Quartal des Jahres 2009 einen Anteil von beinahe 50 Prozent am Gesamtumsatz. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz um 127,7 Prozent. Insgesamt sei es so gelungen, den Modulabsatz um 70 Prozent zu steigern, teilt der Solarkonzern mit.

Ebenfalls positiv entwickelte sich Segment das Komponenten und Systeme. Hier verzeichnete die Phönix Solar AG ein starkes Mengen- und Umsatzwachstum. Der Umsatz dieses Geschäftsbereiches stieg um 39,3 Prozent auf 299,0 Millionen Euro (Vorjahr: 214,6 Millionen Euro). Einen Rückschlag musste die Gesellschaft im Geschäftsbereich Kraftwerke hinnehmen. Hier habe die Phönix Solar AG Gesamtumsatzerlöse von 174 Millionen Euro erzielt (Vorjahr: 187,8 Millionen Euro). Dies entspreche einem Umsatzrückgang von 7,3 Prozent.


Für das Jahr 2010 erwartet der Vorstand ein stark wachsendes Absatzvolumen, steigende Umsätzen sowie eine verbesserten Ertragslage mit deutlich höherem Auslandsanteil aus, hieß es. „Unser flexibles Geschäftsmodell mit unseren beiden Segmenten Komponenten und Systeme und Kraftwerke ermöglichte es uns, auf die schwierige Marktsituation zu reagieren und Weltmarktanteile dazu zu gewinnen“, kommentierte Dr. Andreas Hänel, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Solar AG.


Dabei stützte sich der Vorstandsvorsitzende unter anderem auf die positive Entwicklung des Auftragsbestandes des Konzerns. Am 1. Januar 2010 lag der Auftragsbestand bei 296 Millionen Euro (Vorjahr: 112 Millionen Euro). Der um unfertige Leistungen bereinigte Auftragsbestand sei damit um 119 Prozent von 107 Millionen Euro am Jahresanfang 2009 auf 234 Millionen Euro binnen zwölf Monaten angestiegen. Aufträge im Wert von 183 Millionen Euro entfilen auf das Segment Komponenten und Systeme, 51 Millionen Euro auf den Geschäftsbereich Kraftwerke. Eine genaue Umsatz- und Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2010 könne allerdings erst abgegeben werden, wenn das endgültige Ergebnis der politischen Diskussion zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in Deutschland vorliege, so Hänel weiter. Der abschließende Geschäftsbericht soll am 22. April 2010 in elektronischer Form auf der Homepage der Phönix Solar AG veröffentlicht werden.


Der Vorstand des Solarunternehmens will der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,20 Euro je Aktie vorschlagen - ein Drittel weniger als im Vorjahr. Götz Fischbeck, Analyst der BHF Bank, hatte mit einer Dividende in dieser Höhe gerechnet. Auch die vorgelegten Zahlen entsprechen seinen Voraussagen. Er geht davon aus, dass Phoenix Solar im Geschäftsjahr 2010 wieder deutlich zulegen kann. Er prognostiziert einen Umsatzsprung auf über 600 Millionen Euro und eine Verbesserung des EBIT von elf auf 30 Millionen Euro. Nach seiner Einschätzung wird der Nettogewinn von sieben auf 19 Millionen Euro verbessert. Allerdings hänge der Erfolg wesentlich davon ab, ob es dem Solarunternehmen gelingt, sein Auslandsgeschäft deutlich zu beleben. Der Analyst bleibt vorsichtig und empfiehlt, die Beteiligung an Phonix Solar zu reduzieren. Als Kursziel für die Aktie nennt er 28 Euro. In Frankfurt kletterte sie heute bis 13 Uhr um rund fünf Prozent auf knapp 29 Euro.
Phoenix Solar AG: ISIN DE000A0BVU93 / WKN A0BVU9
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