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Papst Franziskus fordert ethische Reform des Finanzmarktes
Papst Franziskus hat erneut mehr soziale Gerechtigkeit in der Welt gefordert. Er knüpfte damit an seine Kritik an der Finanzwelt an, die er unlängst beim Antrittsbesuch von Botschaftern beim Heiligen Stuhl öffentlich geäußert hatte. Der Papst verlangte eine „ethische“ Reform des globalen Finanzmarktes. Er beklagte eine Zunahme von Gewalt und Armut auch in reichen Ländern der Welt. „Eine der Ursachen dieser Situation liegt meines Erachtens im Verhältnis, das wir zum Geld haben, in der Akzeptanz seiner Herrschaft über uns und über unsere Gesellschaften“, so das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Der gebürtige Argentinier, der seit März Papst ist, plädierte für mehr Ethik in der Finanzwelt. „Ethik stört! Sie wird als kontraproduktiv angesehen, als zu menschlich, weil sie Geld und Macht relativiert; wie eine Drohung, weil sie die Manipulation und die Unterwerfung der Person ablehnt. Denn die Ethik führt zu Gott, der sich außerhalb von Marktkategorien zeigt. Er rief zu „selbstloser Solidarität auf und zur Rückkehr der Ethik in der Finanz- und Wirtschaftswelt – zum Wohl des Menschen“ und stellte klar: „Geld soll dienen und darf nicht regieren!“ Finanzspekulationen und eine „absolute Autonomie der Märkte“ entzögen aber den Staaten ihr Recht auf Kontrolle des Geldverkehrs im Sinne des Gemeinwohls.
Nun nahm Papst Franziskus aus Anlass einer Zusammenkunft mit dem anglikanischen Primas Justin Welby zum Anlass, abermals das soziale Engagement der Kirche zu betonen. Er sei sich mit Erzbischof Welby darüber einig, dass sie dem "Schrei der Armen eine Stimme geben" müsse.
Der Brite hat sein Amt ebenfalls erst vor kurzem angetreten, er leitet die "Kirche von England" und die anglikanischen Weltgemeinschaft. Welby hatte erst Mittwoch in der Londoner St. Paul's Cathedral Finanzmanager zu ethisch korrektem Verhalten aufgerufen. In einer Ansprache an mehr als 2.000 Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und dem Finanzsektor gab er sich überzeugt, dass schon bald wieder eine Bank- oder Finanzkrise eintreten werde. Das aber können nur eine Gesellschaft auffangen die „ein festes ethisch-moralisches Fundament habe und nicht das gesamte Schwergewicht auf materielle Dinge“ lege. Bei dieser Ansprache in London, also in einer Metropole des internationalen Finanzkapitalismus, räumte Welby zwar ein, dass es wohl niemals ethisch perfekte Banken geben werde, eben weil auch kein Mensch völlig "gut" sei. Aber "potenziell gute" Finanzinstitutionen seien möglich.
Dieser Aufgabe stellen sich in Deutschland zum Beispiel die acht Kirchenbanken, die es in der Bundesrepublik gibt. Sie haben zum Beispiel speziell für die Kirchen, ihre Organisationen und Mitglieder nachhaltige Investmentprodukte aufgelegt, die die Wertvorstellungen der Kirche widerspiegeln. Einige haben darüber hinaus hauseigene Nachhaltigkeitsprodukte entwickelt, die der besonderen Wertorientierung von Christen gerecht werden. Einzelne kirchliche Bankhäuser haben zudem ihre gesamte Eigenanlagenpolitik inzwischen auf Nachhaltigkeit umgestellt und dabei vorgemacht, wie sozial und ökologisch verantwortliche Bankgeschäfte funktionieren können.
Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat deren Arbeitsgruppe Kirchliche Investments einen ‚Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche‘ erarbeitet. Er richtet sich in erster Linie an kirchlich-institutionelle Anleger, soll aber auch Privatpersonen eine Hilfe sein. Die Kernaussage: Angelegtes und investiertes Geld bleibt Eigentum des Anlegers - er hat daher auch Verantwortung dafür, was mit diesem Geld geschieht. Per Mausklick gelangen Sie zum EKD-Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage.
Bei seinem Treffen mit dem anglikanischen Primas traf der Papst übrigens auf jemandem mit tiefem Einblick darin, wie Wirtschaft funktioniert. Welby hat vor seinem Entschluss, Theologie zu studieren, mehr als ein Jahrzehnt lang in Paris und London als Finanzmanager der Ölkonzerne Elf Aquitaine und Enterprise Oil gearbeitet.
Der gebürtige Argentinier, der seit März Papst ist, plädierte für mehr Ethik in der Finanzwelt. „Ethik stört! Sie wird als kontraproduktiv angesehen, als zu menschlich, weil sie Geld und Macht relativiert; wie eine Drohung, weil sie die Manipulation und die Unterwerfung der Person ablehnt. Denn die Ethik führt zu Gott, der sich außerhalb von Marktkategorien zeigt. Er rief zu „selbstloser Solidarität auf und zur Rückkehr der Ethik in der Finanz- und Wirtschaftswelt – zum Wohl des Menschen“ und stellte klar: „Geld soll dienen und darf nicht regieren!“ Finanzspekulationen und eine „absolute Autonomie der Märkte“ entzögen aber den Staaten ihr Recht auf Kontrolle des Geldverkehrs im Sinne des Gemeinwohls.
Nun nahm Papst Franziskus aus Anlass einer Zusammenkunft mit dem anglikanischen Primas Justin Welby zum Anlass, abermals das soziale Engagement der Kirche zu betonen. Er sei sich mit Erzbischof Welby darüber einig, dass sie dem "Schrei der Armen eine Stimme geben" müsse.
Der Brite hat sein Amt ebenfalls erst vor kurzem angetreten, er leitet die "Kirche von England" und die anglikanischen Weltgemeinschaft. Welby hatte erst Mittwoch in der Londoner St. Paul's Cathedral Finanzmanager zu ethisch korrektem Verhalten aufgerufen. In einer Ansprache an mehr als 2.000 Führungspersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und dem Finanzsektor gab er sich überzeugt, dass schon bald wieder eine Bank- oder Finanzkrise eintreten werde. Das aber können nur eine Gesellschaft auffangen die „ein festes ethisch-moralisches Fundament habe und nicht das gesamte Schwergewicht auf materielle Dinge“ lege. Bei dieser Ansprache in London, also in einer Metropole des internationalen Finanzkapitalismus, räumte Welby zwar ein, dass es wohl niemals ethisch perfekte Banken geben werde, eben weil auch kein Mensch völlig "gut" sei. Aber "potenziell gute" Finanzinstitutionen seien möglich.
Dieser Aufgabe stellen sich in Deutschland zum Beispiel die acht Kirchenbanken, die es in der Bundesrepublik gibt. Sie haben zum Beispiel speziell für die Kirchen, ihre Organisationen und Mitglieder nachhaltige Investmentprodukte aufgelegt, die die Wertvorstellungen der Kirche widerspiegeln. Einige haben darüber hinaus hauseigene Nachhaltigkeitsprodukte entwickelt, die der besonderen Wertorientierung von Christen gerecht werden. Einzelne kirchliche Bankhäuser haben zudem ihre gesamte Eigenanlagenpolitik inzwischen auf Nachhaltigkeit umgestellt und dabei vorgemacht, wie sozial und ökologisch verantwortliche Bankgeschäfte funktionieren können.
Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat deren Arbeitsgruppe Kirchliche Investments einen ‚Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage in der evangelischen Kirche‘ erarbeitet. Er richtet sich in erster Linie an kirchlich-institutionelle Anleger, soll aber auch Privatpersonen eine Hilfe sein. Die Kernaussage: Angelegtes und investiertes Geld bleibt Eigentum des Anlegers - er hat daher auch Verantwortung dafür, was mit diesem Geld geschieht. Per Mausklick gelangen Sie zum EKD-Leitfaden für ethisch nachhaltige Geldanlage.
Bei seinem Treffen mit dem anglikanischen Primas traf der Papst übrigens auf jemandem mit tiefem Einblick darin, wie Wirtschaft funktioniert. Welby hat vor seinem Entschluss, Theologie zu studieren, mehr als ein Jahrzehnt lang in Paris und London als Finanzmanager der Ölkonzerne Elf Aquitaine und Enterprise Oil gearbeitet.