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Osram Licht akzeptiert Übernahmeangebot von AMS
Der Bieterwettkampf um den Münchener Beleuchtungskonzern Osram Licht ist eröffnet. Der österreichische Chip-Hersteller AMS hat eine offizielle Kaufofferte abgegeben. Die Aktie zieht weiter an.
Vorstand und Aufsichtsrat von Osram Licht haben gestern Abend das Stillhalteabkommen mit AMS aufgehoben und einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. AMS bietet den Aktionären von Osram Licht wie erwartet 38,50 Euro pro Aktie. Allerdings steht die finale Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) noch aus. Das AMS-Angebot soll voraussichtlich bis Anfang Oktober laufen.
AMS tritt in Konkurrenz zu den Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle, die bereits seit einigen Wochen 35 Euro je Aktie bieten. Die US-Gesellschaften haben angekündigt, ihr Angebot möglicherweise zu erhöhen. Die Offerte der beiden Finanzinvestoren gilt noch bis 5. September.
Aktienkurs steigt deutlich
Nach Bekanntwerden des AMS-Angebots stieg die Osram Licht-Aktie im gestrigen Börsenhandel um mehr als 3 Prozent. Aktuell notiert die Aktie an der Börse Tradegate bei 36,71 Euro (22.08., 8:54 Uhr). Im letzten Monat ist der Kurs um mehr als 12 Prozent gestiegen, auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Aktie 6 Prozent im Minus.
Bain Capital und Carlyle haben der Osram Licht-Belegschaft für den Fall der Übernahme den Erhalt von Arbeitsplätzen zugesagt. Das Osram Licht-Management empfahl den Aktionären bislang, das Angebot aus den USA anzunehmen. Jetzt heißt es aus der Konzernleitung, die Anleger könnten "zwischen verschiedenen unternehmerischen Konzepten wählen". Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) lehnt die bisherige Offerte von Bain Capital und Carlyle als zu niedrig ab.
Auch in der Kooperationsvereinbarung mit AMS sind laut Osram Licht Schutzbestimmungen für die Mitarbeiter und "wesentliche Unternehmensteile" enthalten. Osram Licht solle auch nach einer Übernahme unter dem bekannten Namen weitergeführt werden.
Könnte AMS eine Übernahme stemmen?
Die IG Metall lehnt den Verkauf von Osram Licht an AMS ab. Die Gewerkschaft bezweifelt, dass AMS ausreichend Erfahrung hat, um einen so komplexen Konzern wie Osram Licht zu managen. Außerdem müsse sich das österreichische Unternehmen für die Übernahme zu hoch verschulden. "Wir haben den Eindruck, dass hier leichtfertig mit der Zukunft beider Unternehmen gezockt wird“, heißt es in einer Mitteilung der IG Metall.
Egal wer am Ende das Rennen macht: Eine Übernahme kommt nur zustande, falls einer der Bieter mindestens 70 Prozent der Osram Licht-Aktien in seinem Besitz hat.
Osram Licht ist wegen der schlechten wirtschaftlichen Perspektiven des Konzerns seit einigen Monaten keine ECOreporter-Favoriten-Aktie mehr. Die Redaktion hat den Konzern in der Kategorie "Mittelklasse-Aktien“ gegen das israelische Solarunternehmen SolarEdge ausgetauscht. Mehr dazu können Sie hier lesen.
Osram Licht AG: