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Osram Licht: Aktionäre lassen AMS zappeln
Die angehobene Offerte von AMS für den Münchner Beleuchtungskonzern Osram Licht hat unter den bestehenden Aktionären bisher wenig Anklang gefunden. Nun fordern die Österreicher die Osram-Aktionäre auf, ihre Aktien vor Fristablauf zu verkaufen. Die Finanzinvestoren Advent und Bain Capital haben sich bisher mit einem konkurrierenden Angebot zurückgehalten.
Am Freitag hatte AMS sein Angebot für Osram-Aktien von 38,50 Euro auf 41 Euro aufgestockt und bekannt gegeben, sich 14,7 Prozent der gesamten Osram-Aktien über die Börse gesichert zu haben. Bis Freitagabend hat das Unternehmen aus Premstätten bei Graz nur 3,3 Prozent der weiteren Anteile über das Übernahmeangebot erhalten, wie aus einer Mitteilung von AMS hervorgeht. Die Österreicher fordern alle verbliebenen Osram-Aktionäre auf, sich von ihren Aktien vor Fristablauf zu trennen. AMS will für 4,6 Milliarden Euro den Münchener Konzern komplett übernehmen.
Im Falle eines Scheiterns des Angebots würde der Kurs der Osram Licht-Aktie deutlich unter den Angebotspreis sinken, hieß es in einer Mitteilung von AMS. Der heutige Dienstag ist der letzte Tag, an dem das Angebot angenommen werden kann.
Bedingung für den Erfolg des AMS-Angebots ist, dass die Aktionäre 62,5 Prozent ihrer Anteile verkaufen. Bis dahin haben auch die Finanzinvestoren Advent und Bain Capital Zeit, ihrerseits ein neues Angebot vorzulegen.
Der bayerische IG Metall-Chef Johann Horn forderte die AMS-Konkurrenten auf, ihr Angebot schnell zu konkretisieren. Die IG Metall lehnt eine Übernahme von Osram durch die hoch verschuldete AMS ab. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass AMS mit Entlassungen 120 Millionen Euro jährlich einsparen und wesentliche Teile des Münchener Stammsitzes auflösen möchte. Außerdem wolle das österreichische Unternehmen die Digitalsparte verkaufen "und Osram damit de facto zerschlagen", wie es von der Gewerkschaft heißt. AMS teilte mit, man werde die Osram-Werke in Regensburg, Berlin und an vier weiteren Standorten für mindestens drei Jahre weiterbetreiben. Außerdem wolle man Arbeitsplätze in der Fertigung und in der Entwicklung in Deutschland schaffen.
Osram Licht ist wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens seit einigen Monaten keine ECOreporter-Favoriten-Aktie mehr. Die Redaktion hat den Konzern in der Kategorie "Mittelklasse-Aktien“ gegen das israelische Solarunternehmen SolarEdge ausgetauscht. Mehr dazu können Sie hier lesen.
Osram Licht AG: ISIN DE000LED4000 / WKN LED400