Mit der Windea one will Orsted seine klimaschädlichen Emissionen senken. / Foto: EMS Maritime Offshore

  Nachhaltige Aktien

Orsted weiht Hybrid-Schiff ein, recycelt Solarmodule

Der dänische Energiekonzern Ørsted baut nicht nur große Windparks, er setzt auch selbst auf Erneuerbare Energien. Wie attraktiv ist die Ørsted-Aktie?

Für den Betrieb von Windparks auf hoher See braucht es Wartungsschiffe. Ein neues hat Ørsted diese Woche im ostfriesischen Emden eingeweiht: die Windea one, gebaut von EMS Maritime Offshore. Mit dem Schiff wird Ørsted Service-Personal und Material zu seinen Nordsee-Windparks transportieren.

Das Besondere an der Windea one: Sie wird von einem Elektromotor mit 340 kW Leistung angetrieben und soll unter Normallast bei einer Geschwindigkeit von sechs Knoten bis zu fünf Stunden ausschließlich elektrisch fahren können. Zudem kann das Schiff mit Pflanzenöl betrieben werden. Unternehmensangaben zufolge ist die Windea one das erste Schiff seiner Art mit einem solchen Hybrid-Antrieb.

Ørsted wartet von seinem ostfriesischen Standort Norden-Norddeich aus vier Nordsee-Windparks. Zwei weitere, vor Borkum und Norderney, sollen Ende 2024 und Anfang 2025 ans Netz gehen.

Alte Solarmodule landen meist noch auf der Mülldeponie

Der Konzern will zudem ab sofort alle aussortierten Solarmodule aus seinen Solarparks wiederverwenden oder recyceln. Ørsted ist eigenen Angaben zufolge das erste Energieunternehmen, das eine entsprechende Verpflichtungserklärung abgegeben hat.

„Heute ist die Wiederverwendung und das Recycling von Solarmodulen nur begrenzt möglich, und die Deponierung ist immer noch gängige Praxis. Das bedeutet, dass Materialien, die einen hohen Wert für die grüne Energiewende haben, einfach in den Abfall wandern“, heißt es in einer Mitteilung von Ørsted. „Es ist unerlässlich, das größte Abfallproblem der Solarbranche anzugehen und gleichzeitig die sozialen und ökologischen Auswirkungen in der Lieferkette zu verringern. Dies ergänzt unser bereits bestehendes Ziel, alle Windturbinenblätter wiederzuverwenden oder zu recyceln."

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Die ausrangierten Solarmodule sollen vom texanischen Unternehmen Solarcycle recycelt werden. Solarcycle extrahiert aus Solarpaneelen unter anderem Silber, Kupfer, Aluminium, Glas und Silizium. Diese Stoffe können dann für die Herstellung neuer Solarmodule verwendet werden.

Die Ørsted-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell nahezu unverändert zum Vortag 83,34 Euro (Stand 7.6.2023, 8:00 Uhr). Nach hohen Kursgewinnen bis Anfang 2021 und einer längeren Korrekturphase bis Herbst 2022 bewegt sich die Aktie mittlerweile vor allem seitwärts. Auf drei Monate gesehen notiert sie 1 Prozent im Plus, auf zwölf Monate 19 Prozent im Minus. In den letzten fünf Jahren ist der Kurs um 64 Prozent gestiegen.

Wirtschaftlich steht Ørsted solide da, auch wenn hohe Kosten zuletzt den Gewinn drückten (ECOreporter berichtete hier). Der Konzern ist Weltmarktführer bei Offshore-Windparks und dürfte weiterhin von der Energiewende profitieren.

Nach den deutlichen Kurskorrekturen in den letzten Jahren hatte die Ørsted-Aktie zwischenzeitlich wieder ein gutes Kursniveau für einen Einstieg erreicht. Da auch die Gewinnaussichten gesunken sind, ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 38 für 2023 und 27 für 2024 aber mittlerweile wieder eher teuer. Wer jetzt einsteigt, sollte einen langen Investitionshorizont mitbringen. Defensiven Anlegerinnen und Anlegern empfiehlt ECOreporter, auf weitere Kursrücksetzer zu warten. Die erwartete Dividendenrendite für 2023 liegt bei guten 2,4 Prozent.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Ørsted A/S: ISIN DK0060094928 / WKN A0NBLH

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