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Optiker Fielmann wappnet sich für Zeit nach der Corona-Krise
Die Optikerkette Fielmann bereitet sich auf die Zeit nach der Corona-Pandemie vor. Die Aktie startet in den heutigen Handel mit einem Plus von 4 Prozent.
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Sein Unternehmen hole bei dem Hygiene-Wissenschaftler Prof. Martin Exner von der Universität Bonn Ratschläge ein, wie der Einzelhandel effektiver gegen die Verbreitung von Infektionen vorgehe könne, teilte der Vorstandsvorsitzende Marc Fielmann der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Die Optikerkette bereite sich auf eine Art Notbetrieb der Filialen in den kommenden Monaten vor. Fast alle der europaweit 776 Fielmann-Filialen sind derzeit wegen der Corona-Pandemie geschlossen.
Exner werde die hygienischen Risiken und Infektionsgefahren analysieren sowie mögliche Vorsorgemaßnahmen vorschlagen. Die Ergebnisse will der Wissenschaftler in einem Gutachten binnen dieser Woche darlegen. Dieses Gutachten will er auch anderen Einzelhändlern zur Verfügung stellen.
Wie stark sein Unternehmen finanziell unter der Corona-Krise leiden wird, kann Vorstandschef Fielmann derzeit nicht genau beziffern: "Kurzfristig fällt eine seriöse Prognose schwer; das hängt von politischen Entscheidungen und dem Verhalten eines jeden Einzelnen ab. Langfristig erwarten wir beim Verkauf von Brillen eine erhebliche Nachfrage, wenn die Niederlassungen wieder öffnen. Bei der Brille gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben." An normalen Werktagen verkaufe Fielmann in Deutschland mehr als 30.000 Brillen.
Im brandenburgischen Rathenow hat Fielmann mit der Fertigung von medizinischen Schutzbrillen begonnen. Speziell für Schutzbrillen mit individueller Sehstärke sieht das Unternehmen in Zukunft einen Markt. Die ersten 20.000 Schutzbrillen sollen an medizinische Einrichtungen gespendet werden.
Seine Ladenmieten will Fielmann im April vollständig bezahlen, soweit es sich bei den Vermietern in den Innenstadtlagen um Einzelpersonen oder kleinere Unternehmen handele. In Einkaufspassagen oder Shopping-Malls, die finanzstarken Investoren wie Immobilienfonds oder Versicherungen gehören, werde Fielmann das Gespräch suchen, um die Last auf mehreren starken Schultern zu verteilen.
Trotz einer soliden Finanzlage müsse das Unternehmen vorübergehend mit einem erheblichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn rechnen, heißt es von Fielmann. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 hat Fielmann gestrichen. Investitionen werden zurückgestellt.
Die Fielmann-Aktie startete heute mit einem Plus von 4 Prozent in den Handel an der Börse Stuttgart und steht nun bei 53,55 Euro (6.4.2020, 9:15 Uhr). Die Aktie hat im letzten Monat 14 Prozent an Wert verloren.
ECOreporter hatte hier von einem Einstieg in die Fielmann-Aktie abgeraten.
Fielmann ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Mittelklasse-Aktien. Lesen Sie auch unser ausführliches Unternehmensporträt.
Fielmann AG: