Erneuerbare Energie

Offshore-Ökostrom: 25 neue Nordsee-Windräder am Netz

Lange hinkte Deutschlands Offshore-Windenergie hinter den ambitionierten Zielen der Bundesregierung hinterher. Inzwischen hat der Ausbau der Windkraft vor den Küsten der Republik jedoch Fahrt aufgenommen: Die ersten Anlagen von zwei verschiedenen Offshore-Windfarmen haben jüngst ihren Betrieb aufgenommen. Damit drehen sich seit kurzem 25 weitere Windräder mit 91,4 Megawatt Leistungskapazität in der Nordsee. Beide Windparks sollen noch deutlich erweitert werden.

24 dieser neu installierten und laufenden Offshore-Windräder stammen von Siemens. Sie stehen 32 Kilometer westlich von Sylt im Meer bei einer Wassertiefe von 20 Metern. Das gibt der Windkraftprojektierer wpd AG aus Bremen bekannt. Es handelt sich um die erste Baustufe des Offshore Windparks Butendiek. Weitere 56 Siemens-Windräder mit jeweils 3,6 Megawatt (MW) Leistungskapazität sollen noch folgen. Voll ausgebaut soll die Gesamtanlage dann mit 288 MW Leistungskapazität rechnerisch dazu in der Lage sein, den jährlichen Strombedarf von 370.000 Menschen zu decken. 1,3 Milliarden Euro Investitionskosten werde die Anlage insgesamt beanspruchen, so die wpd AG. Laut wpd zählen neben der Finanzsparte von Siemens und zwei dänischen Pensionskassen die Infrastruktursparte des staatlichen französischen Finanzkonzerns CDC und die Stadtwerke von Zürich (ezw) zu den Investoren. Letztere haben sich jüngst an einem Onshore-Windpark beteiligt, der Strom für ein Google-Rechenzentrum in Skandinavien liefern soll (mehr lesen Sie  hier).  

Fortschritte auch beim ersten kommunale Offshore-Windpark
Außerdem nimmt der europaweit erste kommunale Offshore-Windpark immer konkretere Formen an. Das gab das internationale Stadtwerke-Konsortium Trianel bekannt. Demnach liefert das erste von insgesamt 40 Offshore-Windrädern der Windfarm Borkum seit wenigen Tagen offiziell Strom ins Netz. Die Anbindung ans Stromnetz durch TenneT habe sich zuvor mehrfach verzögert. Das Windkraftfeld, das noch mit 39 weiteren 5-MW-Windkraftanlagen des französischen Herstellers Areva ausgerüstet werden soll, entsteht in rund 45 Kilometern Entfernung zur Küste der Nordseeinsel Borkum. Voll ausgebaut werde die Gesamtanlage den Jahresstrombedarf von 200.000 Haushalten decken können. Gesteuert werde die Anlage von eine Festlandstation in Emden aus.
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