Nachhaltige Aktien, Meldungen

Ökostromriese SunEdison dreht trotz Verlusten großes Rad

Der US-amerikanische Erneuerbare-Energie-Riese SunEdisun hat zwar auch für das erste Quartal 2015 tiefrote Zahlen gemeldet. Das Defizit belief sich auf 424 Millionen Dollar. Gemessen am Nettoverlust des Vorjahresquartals entspricht das jedoch einer Verbesserung um  31,2 Prozent. Dabei ging der Quartalsumsatz auf Jahressicht ebenfalls zurück. Er lag mit 323 Millionen Dollar um fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Das Quartal sei vor allem von strategischen Fortschritten geprägt gewesen, zudem habe der Konzern weiter massive Fortschritte im Projektgeschäft gemacht – insbesondere in Schwellenländern, erklärte der Vorstand. So betreibe SunEdison nunmehr Grünstromanlagen mit 273 Megawatt für externe Kunden. Ein Anstieg auf Jahressicht um 45,5 Prozent. 

Zum Ende des ersten Quartals 2015 arbeitete SunEdison nach eigenen Angaben an der Realisierung von Ökostromkraftwerken mit 7.519, die entweder in der Planung oder bereits im Bau sind. Zum Vergleich: Das entspricht der Leistungskapazität von fünf durchschnittlichen Atomkraftwerken) Zum gleichen Zeitpunkt des war die Leistungskapazität dieser Projektpipeline noch weniger als halb so groß. Berücksichtigt man nur die in im Bau befindlichen Vorhaben, weist die Quartalsbilanz eine Steigerung um 67 Prozent auf 774 MW aus.

YieldCo-Tochter TerraForm Power mit zentraler strategischer Rolle
Immer wichtiger in der Gesamtstrategie des Konzerns wird die eigenständig börsennotierte Tochtergesellschaft TerraForm Power Inc. Das ist eine so genannte YieldCo., ein Unternehmen, das gegründet wurde, um die Kraftwerksvorhaben von SunEdison zu übernehmen, zu betreiben und zusätzlich weltweit noch weitere Solar- und Windparks zuzukaufen. TerraForm Power übertraf im ersten Quartal die konzerneigenen Prognosen in Teilen und hob die Dividendenerwartung für das laufende Jahr direkt an. Allerdings beendete auch TerraForm Power trotz eines starken Umsatzanstiegs das erste Quartal mit deutlich mehr Nettoverlust. Der Umsatz kletterte auf Jahressicht  auf rund 71 Millionen Dollar nach 8 Millionen im Vorjahresquartal.

Der Nettoverlust von TerraForm Power sprang auf 84 Millionen Dollar nach 4 Millionen Dollar Nettodefizit im ersten Quartal 2014. Das Kraftwerksportfolio von TerraForm Power wuchs im Verlauf des ersten Quartals 2015 um 71 Prozent auf 1.675 Megawatt (MW) Leistungskapazität an. Allein im erstem Quartal übernahm TerraForm Power den Betrieb von Anlagen mit 273 MW Kapazität. In der konzerneigenen Prognose war von 220 bis 250 MW die Rede gewesen. Die verfügbaren Barmittel beliefen sich auf 33 Millionen Dollar. Prognostiziert waren bis zu 26 Millionen Dollar. Unter den eigene Erwartungen blieben die Verkäufe an externe Kunden. Hier erzielte TerraForm Power 71 MW, während im Ausblick zuvor von 75 bis 90 MW die Rede war.
Im zweiten Quartal 2015 soll das Unternehmen nach den Berechnungen des Vorstands neue Anlagen mit 300 bis 340 MW übernehmen, 245 bis 270 MW davon sollen im Eigenbetrieb verbleiben, 55 bis 70 MW an externe Kunden weiterverkauft werden. Im Gesamtjahr 2015 sollen neue Ökostromkraftwerke mir 2.100 bis 2.300 MW übernommen werden. Für den Verkauf an Dritte sind 260 bis 300 MW vorgesehen. Die Verantwortlichen stellen zudem eine höhere Dividende für 2015 in Aussicht, als bisher. Sie soll 1,35 Dollar je Aktie betragen, anstatt 1,30 Dollar.

YieldCo-Spin-Off soll an die Börse

Von TerraForm Power soll es in absehbarer Zeit ein Spin-Off-Unternehmen geben, das ebenfalls eigenständig an die Börse gehen soll. Wie die SunEdison-Führung bekannt gab, hat TerraForm Power einen Antrag dazu bei der US-Börsenaufsicht eingereicht. Diese neue Gesellschaft soll in den ärmeren Regionen der Welt Solaranlagen betreiben. SunEdison ist speziell in Indien sehr aktiv. Der Konzern hat unter anderem umfangreiche Aufträge zum Bau von Kleinstkraftwerken dort. Viele sonstige Details sind dazu noch nicht bekannt. Klar ist: Die Banken J.P. Morgan, Barclays, Citigroup und Morgan Stanley sind als Begleiter des Börsendebüts vorgesehen.

Verträge und Kredite für sieben Großvorhaben in Schwellenländern

Passend dazu veröffentlichte SunEdison eine Liste mit zahlreichen Ökostromvorhaben in Brasilien, China, Indien Peru, Südafrika und Uruguay, die größtenteils von SunEdison realisiert werden sollen. Demnach unterzeichneten die Amerikaner eine verbindliche Vereinbarung für sieben große Wind- Solar- und Wasserkraftvorhaben  in den sechs Schwellenländern. 757 MW von diesen Vorhaben seien bereits in Betrieb, rund 1.918 MW werde SunEdison komplett in nächster Zukunft entwickeln. Überdies gebe es für Vorhaben mit 204 MW Kapazität bereits langfristige Stromabnahmeverträge. Weitere 659 MW entfallen auf Vorhaben in Peru und Chile, mit längerem Realisierungshorizont, so die Amerikaner weiter. Im Zusammenhang mit diesen Transaktionen sei es gelungen, einen Kredit in Höhe von 362 Millionen Dollar von einem Bankenkonsortium zu sichern. Zudem sei ein Großinvestor mit 175 Millionen Dollar bei einer Tochter der SunEdison-Gruppe eingestiegen.

In Südafrika erzielte SunEdison überdies einen weiteren separaten Vertriebserfolg. Der Konzern gewann die staatlich organisierte Ausschreibung für ein Solarparkvorhaben  mit 86 MW geplanter Leistungskapazität. Errichtet werde diese Freiflächenanlage 20 Kilometer südlich von Kimberley in der Provinz Northern Cape. Auch für diese Anlage existiere bereits ein Stromabnahmevertrag mit 20 Jahren Laufzeit. Abnehmer sei ein staatlicher Versorger.

SunEdison Inc.: ISIN US86732Y1091 / WKN A1WZU6
TerraForm Power Inc.: ISIN US88104R1005 / WKN A117M7
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