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„Ökologisches Abfall-Management ist ein lukratives Geschäftsfeld“ – Jens Behre, Astoria Invest AG
Ökologisches Recycling als Geldanlage: Die Astoria-Gruppe plant, baut und betreibt industrielle Kompostierungsanlagen. Anlegern bietet die Astoria Invest AG aus Walldorf dazu unter anderem eine Anleihe an. Im Interview erklärt Jens Behre, Head Of Sales bei Astoria Invest, wie die Technologie funktioniert. Außerdem spricht er über Chancen und Risiken für Anleger, den Fortschritt laufender Projekte und darüber welche Märkte Astoria ins Auge gefasst hat.
Die Astoria Invest AG ist einer der Aussteller der Messe Grünes Geld in München am kommenden Samstag, 22. November im Künstlerhaus am Lehnbachplatz, direkt in der Innenstadt. Ab 9:30 Uhr können sich die Besucher dort bei freiem Eintritt über Trends, Entwicklungen und neue Angebote am nachhaltigen Finanzmarkt informieren. Die Messe, die von einem umfangreichen Vortragsprogramm rund um nachhaltige Kapitalanlagen umrahmt wird, richtet sich ausdrücklich sowohl an Neueinsteiger als auch an Finanzprofis. Abgerundet wird Grünes Geld München mit einer prominent besetzten Podiumsdiskussion zur Energiewende. Damit Eltern und Großeltern Zeit und Muße haben, sich ausgiebig umzuschauen, bietet die Messe ein ebenfalls kostenloses Aktionsprogramm für Kinder an (mehr zur Messe lesen Sie hier).
ECOreporter.de: Was ist das Kerngeschäft der Astoria Invest AG?
Jens Behre: Die Astoria Invest AG initiiert die Projektentwicklung und den Betrieb von industriellen Kompostierungsanlagen für organische Abfälle. Damit hilft Sie Ländern, Kommunen und Städten, ihr organisches Müll-Problem umweltfreundlich zu beseitigen. Gleichzeitig können sich private Kapitalanleger über Umweltfonds an diesem ertragreichen und stabilen Wachstumsmarkt beteiligen. Insbesondere für Kapitalanleger ist die Branche der Müllaufbereitung interessant, da sich Kommunen und Städte die Müllaufbereitung immer weniger leisten können und daher die Aufbereitung teilweise privatisiert wird. Die Astoria Invest AG baut aktuell eine Anlage in der Nähe von Toronto in Kanada. Unser Manager vor Ort ist ein seit Jahren mit der UTV-Technologie geübter Kompostierer, der bereits eine baugleiche Anlage konzipiert, gebaut und geleitet hat. Im Fokus steht bei der Projektentwicklung auch Großbritannien. Mit Herrn Mukul Mohanty, einem ehemaligen Unternehmensberater bei PWC und KPMG, verfügt die Astoria-Gruppe in England über einen Country Manager vor Ort, dessen Arbeitsschwerpunkt in den Bereichen Entsorgung und ökologische Investments liegt. Somit haben wir professionelle und kompetente Berater sowohl intern als auch extern an unserer Seite.
ECOreporter.de: Die Astoria Invest AG hat bislang zwei Beteiligungsangebote zum Bau von Kompostierungsanlagen auf dem Markt. Ein geschlossener Fonds und eine Anleihe. Wie viel Geld hat der erste Fonds Astoria Organic Matters 2013 bei Anlegern eingeworben; wo ist dieses Geld konkret investiert und wie ist der Projektfortschritt dieser Anlage?
Behre: Der erste Projektentwicklungsfonds der Astoria Invest AG wurde im Frühsommer 2013 initiiert und Ende 2013 mit acht Millionen Euro geschlossen. Das Betriebsgrundstück nördlich von Toronto in Kanada stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest. Ende Februar 2014 waren die technischen Zeichnungen und Pläne für die behördlichen Genehmigungen bereits so weit fortgeschritten, dass die erforderlichen Anträge gestellt werden konnten. Das gesicherte Grundstück hatte bereits eine Genehmigung zur Kompostierung von organischen Abfällen, diese war aber auf die eingesetzte neue UTV- / Gore-Technologie abzuändern. Die Gesetzeslage in Ontario, Kanada hat sich im laufenden Genehmigungsprozess wider Erwarten verschärft. Astoria ist daher die erste Gesellschaft, die für eine Kompostierungsanlage auf Basis der neuen Regularien eine Genehmigung beantragte. Die Fondsgelder sind zum Teil bereits in Gerätschaften investiert, die für den operativen Betrieb erforderlich sind; damit wurden auch bereits Häcksel- und Siebaufträge eingeholt. Zum anderen wurden Bestellungen für Anlagenbauteile bereits getätigt, die bei Erteilung der Genehmigung zeitgleich eingebaut werden können. Insbesondere handelt es sich um die technologiespezifischen Bauteile, die aufgrund des hohen Qualitätsanspruchs längere Lieferzeiten haben. Zusätzlich sind mit dem Genehmigungsverfahren und den erforderlichen Studien und Ingenieurarbeiten auch Projektentwicklungskosten verbunden. Der operative Betrieb der kanadischen Kompostierungsanlage von organischen Abfällen steht in den Startlöchern und wartet nun auf den Startschuss von der kanadischen Umweltbehörde. Wir erwarten diesen kurzfristig, so dass wir zum jetzigen Zeitpunkt planen, im ersten Quartal 2015 den operativen Betrieb aufzunehmen.
ECOreporter.de: Welche jährlichen Ausschüttungen sollen die Fondsanleger erhalten und ab wann ist mit Ausschüttungen zu rechnen?
Behre: Der erste Astoria Fonds wurde so kalkuliert, das am Ende der Laufzeit zum 31. Dezember 2017 Gesamtausschüttungen in Höhe von 161 Prozent erwirtschaftet werden. Das entspricht im Schnitt 12 Prozent pro Jahr. Diese Ausschüttungen werden 2015 aus dem laufenden Betrieb der Kompostierung von organischen Abfällen operativ erwirtschaftet. Nach operativer Inbetriebnahme gehen wir von 3 Prozent Ausschüttungen pro Quartal aus. Der Großteil der Gesamtausschüttung wird dann beim Exit mit dem Verkauf der Anlage erwirtschaftet.
ECOreporter.de: Die Astoria Invest AG bietet zudem eine Anleihe an, die bis zu 20 Millionen Euro einwerben soll. Was bieten Sie Anlegern, die sich für dieses Investment entscheiden?
Behre: Die als Namensschuldverschreibung strukturierte Anleihe bietet den Anlegern 8 Prozent Zinsen pro Jahr für eine Laufzeit von 3 Jahren bei einem ökologisch sinnvollen Investment. Die Zinsen werden jeweils zum 31. März und 30. September eines Jahres anteilig ausbezahlt. Die erste Auszahlung an die Anleger erfolgte bereits prognosegemäß am 30. September 2014.
ECOreporter.de: Wo sollen die Anlegergelder hinfließen, welche Risiken sollten die Investoren beachten?
Behre: Über Investition in die Anleihe hat der Anleger die Möglichkeit, die weltweite ökologische Projektentwicklung von industriellen Kompostierungsanlagen zu unterstützen. Die Anlegergelder fließen über Darlehen an die deutsche Projektentwicklungsgesellschaft, die diese wiederum als Darlehen oder Eigenkapital an die jeweiligen Projektierungsgesellschaften weiterreicht. Auf lokaler Ebene wird dadurch die ökologisch sinnvolle Projektentwicklung von Kompostierungsanlagen für organische Abfälle ermöglicht. Zurzeit liegt der Schwerpunkt der Projektentwicklung in Großbritannien und Australien, aber auch Deutschland bietet vielfältige Optionen. Wie bei jeder Investition bestehen auch bei ökologischen Investitionen Risiken, die sich durch Weitsicht, gründliche Planung und Erfahrung minimiert lassen: Astoria analysiert durch intensive Recherchen und Studien die Stoffströme, die politische Situation, die vor Ort zu berücksichtigen ist, und prüft die Genehmigungsfähigkeit des potentiellen Grundstücks. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind werden die behördlichen Genehmigungen für die Projektentwicklung beantragt. Dann heißt es viel Geduld und politisches Einfüllungsvermögen bei der Zusammenarbeit mit den Behörden aufzubringen und für den Fall der Fälle bei technischen Fragen immer einen hauseigenen Ingenieur an der Seite zu haben!
ECOreporter.de: Warum lohnt sich der Bau von Kompostanlagen? Was macht sie rentabel?
Behre: Wer in Deutschland die international vorbildliche Müllentsorgung und -aufbereitung erlebt, wird sich kaum vorstellen können, was für eine gigantische Aufgabe den Kommunen und Städten der Schwellenländer noch bevorsteht. Die Gefahren für das Grundwasser bei Mülldeponien und giftige Gase bei Müllverbrennungsanlagen sind hinlänglich bekannt. Daher steigt die Nachfrage nach intelligenten Konzepten zur Aufbereitung von Müll. Industrielle Müllentsorgungslösungen anzubieten, um diese gigantischen Abfallberge ökologisch korrekt zu managen, sind bereits heute ein lukratives Geschäftsfeld. Genau hier setzt die Astoria Invest AG mit ihren Projektentwicklungen an.
Die industrielle Kompostierung von organischen Abfällen ist ein Wachstumsmarkt, der aus vielerlei Hinsicht weltweit noch stärker wächst als der Gesamtmarkt der Müllentsorgung: So beträgt weltweit der durchschnittliche Anteil von organischen Abfällen an der gesamten Müllmenge etwa ein Drittel, wobei in den meisten Ländern bisher kaum eine systematische Aufbereitung von organischen Abfällen zu verzeichnen ist. Dadurch ergibt sich durch die Projektentwicklung von industriellen Kompostierungsanlagen ein großes Marktpotential für Astoria. Hinzu kommt: Die organische Müllaufbereitung ist ökologisch äußerst sinnvoll, denn wird organischer Abfall ohne Aufbereitung einfach nur auf eine Deponie gebracht, entsteht klimaschädliches Methangas. Durch die Aufbereitung von organischen Abfällen zu Kompost wird also auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Daher sind Städte, Kommunen und Industrien offen für innovative Entsorgungsmöglichkeiten bei denen sich das „grüne“ Image auch noch verbessern lässt. Die Kompostierung ist hierfür eine ausgezeichnete Lösung.
Rentabel sind die Kompostierungsanlagen, weil die Entsorgung von Müll teuer ist und der organische Müll ein großes Entsorgungsproblem darstellt. In Städten gibt es durch die hohe Einwohnerkonzentration viel Müll auf wenig Raum. Ein Beispiel: Im Großraum London beträgt allein die staatlich aufgelegte Entsorgungssteuer mehr als 80 Pfund pro Tonne. Die von Astoria eingesetzte industrielle Kompostierungstechnologie ist die effektivste Lösung, organischen Müll innerhalb von acht Wochen in Kompost zu wandeln, der zusätzlich auch noch verkauft werden kann. Kompostierung hört sich oft einfach an, aber diejenigen, die es im Garten schon einmal versucht haben, werden wissen, dass es eine Kunst ist, ein optimales und effizientes Ergebnis zu erzielen! Der Bau von Kompostanlagen lohnt sich außerdem wegen des hohen Bedarfs an umweltgerechter Entsorgung und da der Müllproduzent für die Entsorgung bezahlen muss.
Bild: Eine Kompostierungsanlage mit Gore-Abdeckung. / Foto: Astoria Invest
ECOreporter.de: Wie funktionieren ihre Kompostierungsanlagen? Welche Technik kommt zum Einsatz?
Behre: Vereinfacht gesagt geht es bei dem eingesetzten Technologiekonzept um
eine hoch effiziente und im industriellen Maßstab einsetzbares Konzept zu Produktion von Kompost auf Basis von organischem Müll. In vielen Jahrzehnten Entwicklungsarbeit hat die in diesem Segment weltweit führende deutsche Firma UTV AG aus Baden-Baden gemeinsam mit dem US-Konzern W.L. Gore (bekannt durch seine wetterfeste und dennoch atmungsaktive Kleidung aus Gore-Tex®) ein Technologieverfahren entwickelt, das sich seit mehr als 25 Jahren bewährt hat und bei dem unterschiedlichste organische Abfälle zusammengeführt werden können. Weltweit arbeiten bereits 60 Referenzanlagen, in allen Klimazonen der Welt, nach diesem Technologieverfahren. Durch die Abdeckung des organischen Mülls mit dem Gore-Cover wird ein Mikroklima erzeugt, das die Umwandlung von organischem Müll in Kompost, auf 8 Wochen verkürzt. Optimiert wird das Technologieverfahren durch eine permanente Temperatur– und Sauerstoffmessung. Ein Steuerungscomputer führt dann bei Bedarf über das integrierte Lüftungssystem frische Umgebungsluft zu. Alle technischen Systemkomponenten werden in Deutschland hergestellt, daher technologisch ein echtes „Made in Germany“-Konzept. Die Umwandlung von organischem Müll in Kompost wird bei diesem Verfahren ohne Zugabe von biologischen-, chemischen- oder gasförmigen Zusätzen erreicht und ist daher besonders umweltschonend und ökologisch.
Foto: Die Technologie der Astoria-Kompostierungsanlagen in Nahaufnahme. / Foto: Unternehmen
ECOreporter.de: Inwiefern sind Banken als Fremdkapitalgeber bei den Investitionszielen von Astoria Organic Matters involviert?
Behre: Bei den aktuellen Namensschuldverschreibungen, also dem Astoria Organic Matters 2, ist eine Fremdkapitalaufnahme nicht vorgesehen. Bei dem eigentlichen Bau beziehungsweise Betrieb von Anlagen könnten dann aber externes Fremdkapital von Banken mit in die Kalkulation einfließen; abhängig von den jeweiligen Finanzierungskonditionen.
ECOreporter.de: Als Zielländer ihrer Investitionen nennen Sie unter anderem Kanada und Australien. Warum haben Sie diese Märkte ins Auge gefasst? Spricht etwas gegen Deutschland oder die EU als Investitionsziele?
Behre: Diese Märkte wurden von uns als interessante Märkte für Projektentwicklungen wegen der klaren politischen Lage definiert. Kanada hat eine starke politische Bewegung weg von den Deponien hin zu ökologischen Entsorgungsalternativen. Australien führte eine Deponiesteuer ein, um Städte und Kommunen zu zwingen, nach ökologischen Alternativen zu suchen. Wir sind aber auch in der EU mit Großbritannien aktiv, denn dort finden wir eine ähnliche Situation wie in Australien vor. Das sind die Länder in denen wir aktuell proaktiv durchstarten. Wir können durchaus aber auch Bestandsanlagen zur industriellen Kompostierung kaufen und betreiben, wenn sich Opportunitäten ergeben; natürlich auch in Deutschland.
ECOreporter.de: Danke für das Gespräch, Herr Behre.
ECOreporter.de hat sowohl den geschlossenen Fonds Astoria Organic Matters als auch die Anleihe Astoria Organic Matters 2 ECOanlagechecks unterzogen.
Die Astoria Invest AG ist einer der Aussteller der Messe Grünes Geld in München am kommenden Samstag, 22. November im Künstlerhaus am Lehnbachplatz, direkt in der Innenstadt. Ab 9:30 Uhr können sich die Besucher dort bei freiem Eintritt über Trends, Entwicklungen und neue Angebote am nachhaltigen Finanzmarkt informieren. Die Messe, die von einem umfangreichen Vortragsprogramm rund um nachhaltige Kapitalanlagen umrahmt wird, richtet sich ausdrücklich sowohl an Neueinsteiger als auch an Finanzprofis. Abgerundet wird Grünes Geld München mit einer prominent besetzten Podiumsdiskussion zur Energiewende. Damit Eltern und Großeltern Zeit und Muße haben, sich ausgiebig umzuschauen, bietet die Messe ein ebenfalls kostenloses Aktionsprogramm für Kinder an (mehr zur Messe lesen Sie hier).
ECOreporter.de: Was ist das Kerngeschäft der Astoria Invest AG?
Jens Behre: Die Astoria Invest AG initiiert die Projektentwicklung und den Betrieb von industriellen Kompostierungsanlagen für organische Abfälle. Damit hilft Sie Ländern, Kommunen und Städten, ihr organisches Müll-Problem umweltfreundlich zu beseitigen. Gleichzeitig können sich private Kapitalanleger über Umweltfonds an diesem ertragreichen und stabilen Wachstumsmarkt beteiligen. Insbesondere für Kapitalanleger ist die Branche der Müllaufbereitung interessant, da sich Kommunen und Städte die Müllaufbereitung immer weniger leisten können und daher die Aufbereitung teilweise privatisiert wird. Die Astoria Invest AG baut aktuell eine Anlage in der Nähe von Toronto in Kanada. Unser Manager vor Ort ist ein seit Jahren mit der UTV-Technologie geübter Kompostierer, der bereits eine baugleiche Anlage konzipiert, gebaut und geleitet hat. Im Fokus steht bei der Projektentwicklung auch Großbritannien. Mit Herrn Mukul Mohanty, einem ehemaligen Unternehmensberater bei PWC und KPMG, verfügt die Astoria-Gruppe in England über einen Country Manager vor Ort, dessen Arbeitsschwerpunkt in den Bereichen Entsorgung und ökologische Investments liegt. Somit haben wir professionelle und kompetente Berater sowohl intern als auch extern an unserer Seite.
ECOreporter.de: Die Astoria Invest AG hat bislang zwei Beteiligungsangebote zum Bau von Kompostierungsanlagen auf dem Markt. Ein geschlossener Fonds und eine Anleihe. Wie viel Geld hat der erste Fonds Astoria Organic Matters 2013 bei Anlegern eingeworben; wo ist dieses Geld konkret investiert und wie ist der Projektfortschritt dieser Anlage?
Behre: Der erste Projektentwicklungsfonds der Astoria Invest AG wurde im Frühsommer 2013 initiiert und Ende 2013 mit acht Millionen Euro geschlossen. Das Betriebsgrundstück nördlich von Toronto in Kanada stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest. Ende Februar 2014 waren die technischen Zeichnungen und Pläne für die behördlichen Genehmigungen bereits so weit fortgeschritten, dass die erforderlichen Anträge gestellt werden konnten. Das gesicherte Grundstück hatte bereits eine Genehmigung zur Kompostierung von organischen Abfällen, diese war aber auf die eingesetzte neue UTV- / Gore-Technologie abzuändern. Die Gesetzeslage in Ontario, Kanada hat sich im laufenden Genehmigungsprozess wider Erwarten verschärft. Astoria ist daher die erste Gesellschaft, die für eine Kompostierungsanlage auf Basis der neuen Regularien eine Genehmigung beantragte. Die Fondsgelder sind zum Teil bereits in Gerätschaften investiert, die für den operativen Betrieb erforderlich sind; damit wurden auch bereits Häcksel- und Siebaufträge eingeholt. Zum anderen wurden Bestellungen für Anlagenbauteile bereits getätigt, die bei Erteilung der Genehmigung zeitgleich eingebaut werden können. Insbesondere handelt es sich um die technologiespezifischen Bauteile, die aufgrund des hohen Qualitätsanspruchs längere Lieferzeiten haben. Zusätzlich sind mit dem Genehmigungsverfahren und den erforderlichen Studien und Ingenieurarbeiten auch Projektentwicklungskosten verbunden. Der operative Betrieb der kanadischen Kompostierungsanlage von organischen Abfällen steht in den Startlöchern und wartet nun auf den Startschuss von der kanadischen Umweltbehörde. Wir erwarten diesen kurzfristig, so dass wir zum jetzigen Zeitpunkt planen, im ersten Quartal 2015 den operativen Betrieb aufzunehmen.
ECOreporter.de: Welche jährlichen Ausschüttungen sollen die Fondsanleger erhalten und ab wann ist mit Ausschüttungen zu rechnen?
Behre: Der erste Astoria Fonds wurde so kalkuliert, das am Ende der Laufzeit zum 31. Dezember 2017 Gesamtausschüttungen in Höhe von 161 Prozent erwirtschaftet werden. Das entspricht im Schnitt 12 Prozent pro Jahr. Diese Ausschüttungen werden 2015 aus dem laufenden Betrieb der Kompostierung von organischen Abfällen operativ erwirtschaftet. Nach operativer Inbetriebnahme gehen wir von 3 Prozent Ausschüttungen pro Quartal aus. Der Großteil der Gesamtausschüttung wird dann beim Exit mit dem Verkauf der Anlage erwirtschaftet.
ECOreporter.de: Die Astoria Invest AG bietet zudem eine Anleihe an, die bis zu 20 Millionen Euro einwerben soll. Was bieten Sie Anlegern, die sich für dieses Investment entscheiden?
Behre: Die als Namensschuldverschreibung strukturierte Anleihe bietet den Anlegern 8 Prozent Zinsen pro Jahr für eine Laufzeit von 3 Jahren bei einem ökologisch sinnvollen Investment. Die Zinsen werden jeweils zum 31. März und 30. September eines Jahres anteilig ausbezahlt. Die erste Auszahlung an die Anleger erfolgte bereits prognosegemäß am 30. September 2014.
ECOreporter.de: Wo sollen die Anlegergelder hinfließen, welche Risiken sollten die Investoren beachten?
Behre: Über Investition in die Anleihe hat der Anleger die Möglichkeit, die weltweite ökologische Projektentwicklung von industriellen Kompostierungsanlagen zu unterstützen. Die Anlegergelder fließen über Darlehen an die deutsche Projektentwicklungsgesellschaft, die diese wiederum als Darlehen oder Eigenkapital an die jeweiligen Projektierungsgesellschaften weiterreicht. Auf lokaler Ebene wird dadurch die ökologisch sinnvolle Projektentwicklung von Kompostierungsanlagen für organische Abfälle ermöglicht. Zurzeit liegt der Schwerpunkt der Projektentwicklung in Großbritannien und Australien, aber auch Deutschland bietet vielfältige Optionen. Wie bei jeder Investition bestehen auch bei ökologischen Investitionen Risiken, die sich durch Weitsicht, gründliche Planung und Erfahrung minimiert lassen: Astoria analysiert durch intensive Recherchen und Studien die Stoffströme, die politische Situation, die vor Ort zu berücksichtigen ist, und prüft die Genehmigungsfähigkeit des potentiellen Grundstücks. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind werden die behördlichen Genehmigungen für die Projektentwicklung beantragt. Dann heißt es viel Geduld und politisches Einfüllungsvermögen bei der Zusammenarbeit mit den Behörden aufzubringen und für den Fall der Fälle bei technischen Fragen immer einen hauseigenen Ingenieur an der Seite zu haben!
ECOreporter.de: Warum lohnt sich der Bau von Kompostanlagen? Was macht sie rentabel?
Behre: Wer in Deutschland die international vorbildliche Müllentsorgung und -aufbereitung erlebt, wird sich kaum vorstellen können, was für eine gigantische Aufgabe den Kommunen und Städten der Schwellenländer noch bevorsteht. Die Gefahren für das Grundwasser bei Mülldeponien und giftige Gase bei Müllverbrennungsanlagen sind hinlänglich bekannt. Daher steigt die Nachfrage nach intelligenten Konzepten zur Aufbereitung von Müll. Industrielle Müllentsorgungslösungen anzubieten, um diese gigantischen Abfallberge ökologisch korrekt zu managen, sind bereits heute ein lukratives Geschäftsfeld. Genau hier setzt die Astoria Invest AG mit ihren Projektentwicklungen an.

Rentabel sind die Kompostierungsanlagen, weil die Entsorgung von Müll teuer ist und der organische Müll ein großes Entsorgungsproblem darstellt. In Städten gibt es durch die hohe Einwohnerkonzentration viel Müll auf wenig Raum. Ein Beispiel: Im Großraum London beträgt allein die staatlich aufgelegte Entsorgungssteuer mehr als 80 Pfund pro Tonne. Die von Astoria eingesetzte industrielle Kompostierungstechnologie ist die effektivste Lösung, organischen Müll innerhalb von acht Wochen in Kompost zu wandeln, der zusätzlich auch noch verkauft werden kann. Kompostierung hört sich oft einfach an, aber diejenigen, die es im Garten schon einmal versucht haben, werden wissen, dass es eine Kunst ist, ein optimales und effizientes Ergebnis zu erzielen! Der Bau von Kompostanlagen lohnt sich außerdem wegen des hohen Bedarfs an umweltgerechter Entsorgung und da der Müllproduzent für die Entsorgung bezahlen muss.
Bild: Eine Kompostierungsanlage mit Gore-Abdeckung. / Foto: Astoria Invest
ECOreporter.de: Wie funktionieren ihre Kompostierungsanlagen? Welche Technik kommt zum Einsatz?
Behre: Vereinfacht gesagt geht es bei dem eingesetzten Technologiekonzept um

Foto: Die Technologie der Astoria-Kompostierungsanlagen in Nahaufnahme. / Foto: Unternehmen
ECOreporter.de: Inwiefern sind Banken als Fremdkapitalgeber bei den Investitionszielen von Astoria Organic Matters involviert?
Behre: Bei den aktuellen Namensschuldverschreibungen, also dem Astoria Organic Matters 2, ist eine Fremdkapitalaufnahme nicht vorgesehen. Bei dem eigentlichen Bau beziehungsweise Betrieb von Anlagen könnten dann aber externes Fremdkapital von Banken mit in die Kalkulation einfließen; abhängig von den jeweiligen Finanzierungskonditionen.
ECOreporter.de: Als Zielländer ihrer Investitionen nennen Sie unter anderem Kanada und Australien. Warum haben Sie diese Märkte ins Auge gefasst? Spricht etwas gegen Deutschland oder die EU als Investitionsziele?
Behre: Diese Märkte wurden von uns als interessante Märkte für Projektentwicklungen wegen der klaren politischen Lage definiert. Kanada hat eine starke politische Bewegung weg von den Deponien hin zu ökologischen Entsorgungsalternativen. Australien führte eine Deponiesteuer ein, um Städte und Kommunen zu zwingen, nach ökologischen Alternativen zu suchen. Wir sind aber auch in der EU mit Großbritannien aktiv, denn dort finden wir eine ähnliche Situation wie in Australien vor. Das sind die Länder in denen wir aktuell proaktiv durchstarten. Wir können durchaus aber auch Bestandsanlagen zur industriellen Kompostierung kaufen und betreiben, wenn sich Opportunitäten ergeben; natürlich auch in Deutschland.
ECOreporter.de: Danke für das Gespräch, Herr Behre.
ECOreporter.de hat sowohl den geschlossenen Fonds Astoria Organic Matters als auch die Anleihe Astoria Organic Matters 2 ECOanlagechecks unterzogen.