Erneuerbare Energie

OECD-Studie: Klimaschutz bringt Wachstum

Klimaschutz ist keine Wachstumsbremse, im Gegenteil. Das stellt eine OECD-Studie fest. Demnach könnten die G20-Länder mit einer integrierten Strategie für Wachstum und Klimaschutz ihre Wirtschaftsleistung schon bis 2021 im Schnitt um 1 Prozent steigern.


Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die Studie beim Petersberger Klimadialog in Berlin vorgestellt. Die G20-Staaten stehen für 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung und für 80 Prozent der globalen CO2-Emissionen.

OECD-Generalsekretär Angel Gurría stellte bei der Vorstellung des Berichts in Berlin klar: "Es gibt keine wirtschaftlichen Gründe, den Kampf gegen den Klimawandel weiter aufzuschieben. Wir müssen jetzt handeln." Die Studie empfiehlt den G20-Staaten unter anderem den Abbau von Subventionen für fossile Brennstoffe und Innovationsförderung für kohlenstoffarme Technologien. Auch sollten ökologische Anreize im Finanzsystem mehr privates Kapital für Investitionen in emissionsarme Infrastruktur mobilisieren.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sagte dazu: "Wir haben jetzt die große Chance, wirtschaftliches Wohlergehen und Klimaschutz miteinander zu verbinden. Das rät uns die OECD. Wir müssen die Infrastruktur weltweit sowieso ausbauen oder erneuern. Jetzt kommt es darauf an, das im Einklang mit den Pariser Klimazielen zu tun. Neue Kohlekraftwerke dürften sich zum Beispiel als falsche Investitionsentscheidung erweisen."

Notwendige Investitionen in den Klimaschutz

Laut der OECD-Studie gefährdet ein unzureichender Klimaschautz dagegen wirtschaftliches Wachstum. Nur mit unverzüglichen Treibhausgasminderungen könnten Wachstumseinbußen vermieden werden. Die kommenden 10 bis 15 Jahre seien dafür der Schlüsselzeitraum, da dann die Weichen für den Neubau und Umbau öffentlicher wie privater Infrastrukturen gestellt würden. Auch ohne Klimaschutz seien dafür bis 2030 rund 95 Billionen US-Dollar erforderlich und damit 6,3 Billionen US-Dollar pro Jahr. Dieser Aufwand halte sich aber in Grenzen.

Ein Ausrichten der Planungen auf die Klimaziele, die Ende 2016 auf dem Weltklimagipfel in Paris beschlossen worden sind, würden der Studie zufolge zwar pro Jahr etwa 0,6 Billionen US-Dollar mehr an Investitionen erfordern. Dieser Mehraufwand werde jedoch allein durch daraus resultierende Treibstoffeinsparungen von etwa 1,7 Billionen US-Dollar pro Jahr mehr als ausgeglichen, so die OECD.
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