Die Oatly-Aktie hat seit ihren Höchstständen mehr als 90 Prozent an Wert eingebüßt. / Foto: Oatly

  Nachhaltige Aktien

Oatly-Aktie gewinnt 10 % - was steckt dahinter?

Die Aktie des Hafermilchherstellers Oatly hat am gestrigen Mittwoch stark an Wert gewonnen. An den neuen Geschäftszahlen des schwedischen Unternehmens kann das nicht liegen.

Oatly steigerte 2022 zwar seinen Umsatz um 12 Prozent auf 722 Millionen US-Dollar. Allerdings erhöhte sich auch der Nettoverlust: von 212 auf knapp 393 Millionen Dollar.

In diesem Jahr will Oatly 23 bis 28 Prozent mehr Umsatz erzielen und im vierten Quartal eine Bruttomarge von an die 30 Prozent erreichen. Im letzten Quartal 2022 lag die Bruttomarge bei 15,9 Prozent. 2024 soll dann das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erstmals positiv sein. 2022 betrug das EBITDA minus 268 Millionen Dollar.

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Für positive Stimmung bei Investoren sorgten weniger die Jahreszahlen als die neuen Finanzierungsmaßnahmen des Konzerns. Oatly zufolge haben Investoren zugesagt, für 300 Millionen Dollar Wandelanleihen des Unternehmens mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Jahreszins von 9,25 Prozent zu kaufen. Zudem habe man ein neues Bankdarlehen über 125 Millionen Dollar aufnehmen können.

Die Oatly-Aktie gewann gestern im Tradegate-Handel 10 Prozent. Der Aufwärtstrend setzt sich heute allerdings nicht fort, aktuell notiert der Kurs 2,4 Prozent schwächer als gestern bei 2,05 Euro (Stand 16.3.2023, 10:15 Uhr).

Für die Aktie geht es seit dem Börsenstart im Mai 2021 fast durchgehend bergab. Im Jahresvergleich liegt sie 52 Prozent im Minus, seit ihrem bisherigen Höchststand von 23,80 Euro aus dem Juni  2021 hat sie mehr als 90 Prozent an Wert verloren.

Oatly befindet sich nach wie vor in der Wachstumsphase. Doch es geht schleppender voran als erhofft. Um seine Margen zu verbessern, will der Konzern 2023 ungefähr 50 Millionen Dollar einsparen, unter anderem steht auch ein Stellenabbau im Raum. Teile seiner Fabrik im US-Bundesstaat Utah hat Oatly mittlerweile verpachtet oder verkauft.

ECOreporter hatte zum Börsenstart von einem Einstieg in die Oatly-Aktie abgeraten und tut dies auch weiterhin. Zu gering ist der technologische Vorsprung des Unternehmens auf seine Wettbewerber, zu groß die Konkurrenz durch deutlich günstigere Milchersatzprodukte von Supermarktketten und Drogeriemärkten. Dass Oatly für seine neuen Wandelanleihen einen sehr hohen Zinssatz von 9,25 Prozent zahlt, spiegelt die erheblichen Geschäftsrisiken des Unternehmens wider.

Lesen Sie hier auch unseren Überblick zu veganen Aktien.

Oatly Group AB ADR:

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