Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Nvidia zieht sich vollständig aus Russland zurück
Der US-Chipentwickler Nvidia hat seine Aktivitäten in Russland vollständig beendet. Produkte liefert der Grafikkartenspezialist bereits seit März offiziell nicht mehr in das Land, seitdem sind Nvidia-Produkte in Russland nur noch über Drittanbieter und zu deutlich höheren Preisen erhältlich. Mitarbeiter sollen durch den Konzern nun die Möglichkeit bekommen, das Land zu verlassen.
Nvidia war nach eigenen Angaben auch nach dem Lieferstopp weiterhin in Russland präsent, um die bisherigen Mitarbeiter und ihre Familien zu unterstützen. Mittlerweile sei ein effektives Arbeiten in den russischen Büros aber nicht mehr möglich. Die Niederlassungen seien daher zum 30. September geschlossen worden, wie der Konzern laut russischen Korrespondenten des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes" mitteilte.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Russische Mitarbeiterinnen und Angestellte, die bereit zur Auswanderung sind, will Nvidia mit gecharterten Flugzeugen außer Landes bringen. Die Arbeitsplätze blieben dabei erhalten, wie der Konzern erklärte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten die Tätigkeit für das Unternehmen an einem neuen Standort wieder aufnehmen.
Zuletzt arbeiteten dem "Forbes"-Bericht zufolge von ursprünglich 300 Angestellten noch 240 für den US-Konzern, dabei soll es sich hauptsächlich um Ingenieure handeln. Wer das Land nicht verlassen will, dem werde Nvidia offenbar die Vertragsauflösung gegen eine Abfindung anbieten.
Politischer Druck und Verkaufsverbote
Die Nvidia-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 0,4 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 131,32 Euro (Stand: 5.10.2022, 9:09 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 4,1 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 22,4 Prozent eingebüßt.
Nvidia muss sich aktuell vermehrt mit politischen Entscheidungen auseinandersetzen. So darf das Unternehmen, wie andere Hersteller auch, Prozessoren für Anwendungen der künstlichen Intelligenz seit September weder nach Russland noch nach China verkaufen, wie die US-Regierung verfügte. ECOreporter berichtete hier.
Wirtschaftlich leidet Nvidia erheblich unter der sinkenden Nachfrage im Computerspiel-Bereich und beim Krypto-Mining, also dem produzieren digitaler Währungen wie Bitcoins. Im zweiten Quartal 2022 war der Gewinn massiv eingebrochen. Hinzu kommen Engpässe bei Chip-Lieferungen aus Taiwan.
Allerdings schätzt ECOreporter Nvidias Kursverluste der letzten Monate als gesunde Korrekturen ein. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30 ist die lange zu teure Aktie mittlerweile wieder halbwegs akzeptabel bewertet. Weiter sinkende Kurse könnten Einstiegschancen eröffnen, allerdings sollte die Stimmung dafür nicht mehr so pessimistisch sein.
Lesen Sie auch: Von Intel bis Taiwan Semiconductor - die 20 besten nachhaltigen Halbleiter-Aktien
Nvidia Corp.: