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Nvidia übertrifft Prognosen, Aktie gewinnt 8 %
Der US-Chipkonzern Nvidia hat in den letzten Monaten bessere Geschäfte gemacht als erwartet. Ist die Aktie ein aussichtsreiches Investment?
Im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2022/23 (November bis Januar) setzte Nvidia knapp 6,1 Milliarden US-Dollar um. Das sind 21 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, Analysten hatten aber im Schnitt nur mit 6 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn brach um die Hälfte auf etwa 1,4 Milliarden Dollar ein.
Während sich das Geschäft mit Grafikkarten in den letzten Monaten wegen der schwachen Nachfrage nach PCs fast halbierte, stieg der Umsatz mit Halbleitern für Rechenzentren um 11 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar. In diesem mittlerweile für den Konzern wichtigsten Segment profitierte Nvidia vor allem von neuen Anwendungen für Künstliche Intelligenz.
Im Gesamtjahr 2022/23 erreichte Nvidia mit knapp 27 Milliarden Dollar das Umsatzniveau des Vorjahres. Der Nettogewinn brach aufgrund stark gestiegener operativer Kosten um 55 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar ein. Für das erste Quartal 2023/24 (Februar bis April) rechnet Nvidia mit einem Umsatzanstieg auf ungefähr 6,5 Milliarden Dollar und einer Bruttomarge von 64,1 bis 66,5 Prozent. Im letzten Quartal lag die Bruttomarge bei 63,3 Prozent.
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Weil die letzten Quartalszahlen besser ausfielen als erwartet, ist die Nvidia-Aktie heute mit einem Plus von 8 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet. Aktuell kostet sie 211,75 Euro (Stand 23.2.2023, 10:18 Uhr). Die Aktie hatte von November 2021 bis Oktober 2022 stark an Wert verloren. Seitdem geht es wieder aufwärts. Auf Monatssicht ist der Kurs 19 Prozent im Plus, im Jahresvergleich notiert er 5 Prozent im Minus. Langfristig ist die Aktie sehr gut gelaufen: Auf drei Jahre gesehen hat sie 190 Prozent zugelegt, auf fünf Jahre 300 Prozent.
Nvidia muss sich seit dem letzten Jahr vermehrt mit politischen Entscheidungen auseinandersetzen. So darf das Unternehmen, wie andere Chip-Hersteller auch, nach einer Verfügung der US-Regierung Prozessoren für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz nicht mehr nach Russland und China verkaufen. ECOreporter berichtete hier.
Und Nvidia leidet zudem nicht nur unter der gesunkenen Nachfrage nach PCs, sondern auch unter der aktuellen Krise der Kryptowährungen. Für das Erzeugen neuer Krypto-Coins werden häufig Rechner mit Nvidia-Grafikkarten verwendet. Hinzu kommen Engpässe bei Chip-Lieferungen aus Taiwan.
ECOreporter schätzt Nvidias mittelfristige Aussichten dennoch als positiv ein. Das Unternehmen gehört in seinem Bereich zu den Technologieführern und erzielt trotz des Ergebniseinbruchs weiterhin solide Gewinnmargen. Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 520 Milliarden Euro ist Nvidia mittlerweile der wertvollste Chipkonzern der Welt. Allerdings ist die Aktie nach wie vor sehr teuer: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023/24 liegt bei 66, für 2024/25 bei 48. Interessenten sollten auf Kursrücksetzer warten.
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