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Nvidia übertrifft Markterwartungen deutlich – Aktie über 20 % im Plus
Der US-Chipkonzern Nvidia profitiert massiv vom Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Der Grafikkarten-Spezialist übertrifft mit seiner neuen Umsatzprognose die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten um rund 50 Prozent.
Nvidia stellt für das noch bis Ende Juli laufende zweite Quartal seines Geschäftsjahres 2022/23 einen Umsatz von etwa 11 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit rund 7,2 Milliarden Dollar gerechnet.
"Unglaubliche Aufträge" für Rechenzentren
Auch im abgelaufenen ersten Quartal (Februar bis April) lag der Umsatz mit 7,2 Milliarden Dollar über den Vorhersagen von 6,5 Milliarden Dollar. Zum Vorjahr war dies allerdings ein Minus von 13 Prozent, da das Geschäft mit Grafikkarten für PCs einbrach. Der Nettogewinn stieg im letzten Quartal auf gut 2 Milliarden Dollar, verglichen mit 1,6 Milliarden Dollar im Vorjahr.
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Der Grund für die positive Umsatzprognose ist vor allem, dass Nvidia enorm vom KI-Boom profitiert. Firmenchef Jensen Huang sprach in einer Telefonkonferenz mit Journalisten von "unglaublichen Aufträgen" für die Aufrüstung von Rechenzentren. Diese würden stärker auf KI-Anwendungen ausgerichtet.
Bereits im vergangenen Quartal erreichte Nvidias Umsatz mit Technik für Rechenzentren einen Rekordwert mit einem Plus von 14 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien eignen sich gut für die Rechenarbeit hinter Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz.
Ausgelöst hatte den aktuellen KI-Hype in den letzten Monaten besonders der Chatbot ChatGPT sowie Software, die Bilder auf Basis von Textbeschreibungen erzeugen kann. Viele Unternehmen wollen bei derartigen Anwendungen mithalten, daher steigt der Bedarf an spezialisierter Technik in Rechenzentren.
Die Nvidia-Aktie schoss heute nach Veröffentlichung der starken Prognose nach oben, im Tradegate-Handel ist sie zum Vortag aktuell 22,6 Prozent im Plus und kostet 347,75 Euro (Stand: 25.5.2023, 9:13 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 40 Prozent zugelegt, im Jahresvergleich beträgt der Wertzuwachs knapp 119 Prozent.
Sind die KI-Umsätze von Dauer?
Nvidia muss sich seit dem letzten Jahr vermehrt mit politischen Entscheidungen auseinandersetzen. So darf das Unternehmen, wie andere Chip-Hersteller auch, nach einer Verfügung der US-Regierung Prozessoren für KI-Anwendungen nicht mehr nach Russland und China verkaufen. ECOreporter berichtete hier.
Eine entscheidende Frage ist, ob der KI-Hype und die angekündigten hohen Umsätze ein Strohfeuer sind. Oder ob sich Nvidia hier ein dauerhaftes großes Geschäft aufbaut. Abseits der großen KI-Nachfrage ist die Situation für den Chiphersteller durchaus herausfordernd: Die gesunkene Nachfrage nach PCs belastet das Geschäft ebenso wie die aktuelle Krise der Kryptowährungen. Für das Erzeugen neuer Krypto-Coins werden häufig Rechner mit Nvidia-Grafikkarten verwendet. Hinzu kommen Engpässe bei Chip-Lieferungen aus Taiwan. Auch hat es das Unternehmen bislang nicht geschafft, im Markt für Hauptprozessoren (CPUs) Fuß zu fassen.
Insgesamt schätzt ECOreporter die Nvidia-Aktie weiterhin als solides Investment ein. Nach den hohen Kursgewinnen von 558 Prozent in den letzten fünf Jahren ist sie allerdings deutlich zu hoch bewertet: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 liegt bei 176. Anlegerinnen und Anleger sollten auf Kursrücksetzer warten.
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Nvidia Corp.: ISIN US67066G1040 / WKN 918422