Hylea produziert und exportiert Paranüsse. / Foto: Unternehmen

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Nussexporteur Hylea verfehlt Gewinn-Prognose

Die Hylea Group S.A. meldet eine Gewinnwarnung. Der luxemburgische Produzent und Exporteur von Bio-Paranüssen rechnet für das Geschäftsjahr 2019 nur noch mit einem leicht positiven Ergebnis. Der Kurs der Hylea-Anleihe rauscht in den Keller.

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Wie Hylea mitteilt, soll der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) für das Gesamtjahr 2019 nur "leicht positiv" ausfallen. Prognostiziert hatte das Unternehmen ein EBITDA für 2019 von 6,9 Millionen Euro.

Als Grund für die Verfehlung der Prognose führt das Unternehmen Verzögerungen bei der Inbetriebnahme einer neuen Produktionsfabrik in Fortaleza (Bolivien) an. Dies hätte zu höheren Kosten geführt, da die Nüsse bei Fremdunternehmen verarbeitet werden mussten. Außerdem sei es zu Lieferschwierigkeiten von Nusszulieferern aus Bolivien gekommen. Dadurch hätte Hylea seine Lieferverträge für das vierte Quartal 2019 nicht einhalten können.

Das Umsatzziel von 23,8 Millionen Euro will Hylea trotzdem "annähernd" erreichen, heißt es vom Unternehmen. Zur neuen Erntesaison sei die Fabrik in Fortaleza einsatzfähig. Außerdem liege der Auftragsbestand Ende 2019 infolge eines "erfolgreichen Markenaufbaus" und vorliegender Bio-Zertifizierungen mit 8,3 Millionen Euro um gut 50 Prozent über dem Vorjahr.

Insbesondere die politischen Ereignisse in Bolivien im Spätherbst 2019 mit dem Rücktritt des ehemaligen Präsidenten Evo Morales und einem wochenlang andauernden Generalstreik im Land hätten die logistischen Verzögerungen verursacht, heißt es von Hylea. Während in der Fabrik in Fortaleza in dieser Zeit ohne Verzögerungen produziert werden konnte, sei es im ganzen Land zu Transportstopps aufgrund von Straßenblockaden und Grenzschließungen gekommen.

Die exportfertigen Paranüsse hätten das Unternehmen nur mit Verzögerungen über den Freihandelshafen in Chile ausführen können. Die finanziellen Mittel seien dadurch länger als geplant im Umlaufvermögen gebunden gewesen und hätten zu den Cashflow-Verschiebungen geführt. Für den Ankauf der aktuellen Wild-Nussernte von Januar bis März 2020 prüft Hylea derzeit deshalb verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, unter anderem auch die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital.

Der Kurs der Hylea-Anleihe 2017/2022 sackte nach Veröffentlichung der Gewinnwarnung um gut 1,8 Prozent ab. Aktuell notiert die Anleihe an der Frankfurter Börse bei 100 Prozent (14.1., 11:00 Uhr).

Die Hylea-Anleihe ist für professionelle Investoren konzipiert und wurde auf dem Portal von SDG Investments angeboten. Ein Interview mit den Gründern von SDG Investments finden Sie hier.

Anleihe Hylea Group 2017/2022: WKN A19S80 / ISIN DE000A19S801

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16.05.18
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