Novartis: US-Senat setzt Frist beim Manipulationsvorwurf

Der US-Senat schaltet sich bei den Manipulationsvorwürfen gegen das Pharmaunternehmen Novartis ein. Das Gremium fordert den Schweizer Pharmakonzern auf, mehr Informationen zu den manipulierten Testdaten bei seiner Gentherapie Zolgensma zu liefern. Die Aktie reagiert kaum auf die Nachricht.

Die US-Gesundheitsbehörde FDA wirft dem Pharmakonzern ein zu langes Verschweigen manipulierter Studiendaten vor. Der Vorsitzende des Finanzausschusses im US-Senat, Chuck Grassley, setzte Novartis nun eine Frist bis zum 23. August, um genaue Angaben zu dem Fall zu liefern. Der Finanzausschuss will vor allem in Erfahrung bringen, wann genau Novartis von der Manipulation der Daten wusste.

FDA-Chef Ned Sharpless drohte dem Schweizer Konzern mit straf- und zivilrechtlichen Folgen. Novartis hatte zugegeben, von den falschen Daten gewusst, die Behörden aber erst nach Abschluss einer internen Untersuchung informiert zu haben.

Mit einem Preis von gut 2 Millionen US-Dollar pro Anwendung ist Zolgensma derzeit das teuerste Medikament der Welt. Es dient zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie oder Muskelschwund. Es war im Mai in den USA zugelassen worden. Trotz des Manipulationsvorwurfs wird Zolgensma weiterhin auf dem Markt bleiben.

Im Handel an der Börse Lang & Schwarz notiert die Novartis-Aktie aktuell bei 81,00 Euro (12.8., Schlusskurs). Nach Bekanntwerden der Forderung des US-Senats gab die Novartis-Aktie im heutigen Handel an der Schweizer Börse BX Swiss minimal um 0,33 Prozent nach. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt sie 25,3 Prozent im Plus.

Die Novartis-Aktie ist aktuell fair bewertet. Das Unternehmen hat gute Wachstumsaussichten. Allerdings ist es derzeit für Anleger aus EU-Staaten umständlich und unter Umständen deutlich teurer, Schweizer Aktien zu handeln (ECOreporter berichtete hier).

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Novartis AG: ISIN CH0012005267 / WKN 904278