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Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie
Nordex verschafft sich mit Privatplatzierung frisches Kapital
Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat sich mittels einer Privatplatzierung von Aktien bei seinem spanischen Ankeraktionär Acciona frisches Geld besorgt. Die Kapitalerhöhung brachte einen Brutto-Emissionserlös von rund 139 Millionen Euro ein, wie Nordex am Sonntag mitteilte.
Bei der Transaktion wurden gut 16 Millionen neue Aktien für 8,70 Euro das Stück an Acciona verkauft. Der Preis entspricht dem Xetra-Schlusskurs von Freitag.
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Mit dem frischen Geld will Nordex die Kasse und die Bilanz aufbessern und sich zudem gegen die kurzfristigen Risiken absichern, denen der Windkraftsektor aktuell ausgesetzt ist. Konzernchef José Luis Blanco nannte das stärkere Engagement des spanischen Ankeraktionärs einen "klaren Vertrauensbeweis" in sein Unternehmen sowie in das Geschäft mit Windkraftanlagen an Land.
"Dieser Schritt ist eine wichtige Säule unserer zukünftigen Geschäftsentwicklung", so Blanco. Accionas Anteil an Nordex steigt durch die Kapitalerhöhung um rund 6 Prozentpunkte auf fast 40 Prozent.
Auch Finanzmarkt sieht Vertrauensbeweis
Nordex hatte im ersten Quartal hohe Verluste angehäuft. Als Gründe nannte der Konzern vor wenigen Tagen die Kosten für die Neuausrichtung der Rotorblattfertigung, eine geringere Installationsleistung sowie gestiegene Rohstoff- und Logistikkosten. Die bereits Ende Mai gesenkte Prognose für 2022 bestätigte das Unternehmen.
Aufgrund eines Cyber-Angriffs hatte Nordex seinen Quartalsbericht auf Mitte Juni verschieben müssen. Da der Konzern damit gegen die Regeln der Deutschen Börse verstieß, wurde die Aktie aus dem SDax und dem TecDax genommen.
Die Nordex-Aktie reagierte positiv auf die Kapitalerhöhung, im Xetra-Handel ist sie aktuell 10,5 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 9,61 Euro (Stand: 27.6.2021, 11:11 Uhr). Analysten sehen in der Kapitalerhöhung einen Vertrauensbeweis durch den wichtigsten Aktionär. Auf Monatssicht hat die Aktie 30,7 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 50,4 Prozent im Minus.
Für die nach dem Corona-Börsencrash 2020 zunächst stark gelaufene Nordex-Aktie geht es seit mehr als einem Jahr überwiegend abwärts. Seit ihrem im April 2021 erreichten Fünf-Jahres-Hoch hat sie, gemessen am Schlusskurs vom Freitag, 70 Prozent eingebüßt. Vom Ausbau der Erneuerbaren Energien im Zuge des Klimawandels profitierte der Kurs bislang nicht.
Zwar haben auch Windturbinen-Hersteller wie der ECOreporter-Aktien-Favorit Vestas oder die Siemens Energy-Tochter Siemens Gamesa wegen der steigenden Kosten sowie Störungen der Lieferketten ihre Jahresprognosen gesenkt. Doch Nordex hatte bereits vor der Corona-Krise Schwierigkeiten. Die Aktie ist zudem beliebt bei Spekulanten, die auf sinkende Kurse wetten, sogenannte Shortseller. Mehr dazu lesen Sie hier. ECOreporter rät daher weiterhin von einem Einstieg in die Nordex-Aktie ab.
Welche Aktien aus dem Windenergiesektor die Redaktion als aussichtsreich einschätzt, lesen Sie in unserem Branchenüberblick Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
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