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Nordex steigert Umsatz und Gewinn – warum die Wind-Aktie dennoch abstürzt und welche Aussichten sie hat
Die Wind-Aktie von Nordex steht stark unter Druck. Sie hat in nur zwei Tagen rund 17 Prozent an Wert verloren. Was steckt dahinter und wie sollten Anleger nun reagieren?
Der Kursverfall der Aktie von Nordex SE aus Hamburg gewinnt an Dynamik. Sie hat seit Anfang Oktober ein Drittel ihres Wertes eingebüßt. Allein vom Dienstag bis zum heutigen Donnerstag verbilligte sie sich von rund 23 auf 19 Euro (Xetra, 11:30 Uhr). Dabei sind die Zahlen, die der Windkraftanlagenhersteller heute für die ersten neun Monate vorgelegt hat, sehr positiv. Demnach hat Nordex den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 2,340 Milliarden Euro verbessert. Die Produktionsleistung wuchs weiter und die von Nordex installierte Windkraftleistung erhöhte sich um 75 Prozent auf 2.025 Megawatt (MW). Zum Vergleich: das entspricht fast der Windkraftleistung, die in Deutschland im ersten Halbjahr insgesamt neu installiert wurde. Und nur in China, dem größten Windmarkt der Welt, waren im ersten Halbjahr weltweit mehr neue Windräder aufgestellt worden als in Deutschland.
Auch die Gewinnentwicklung von Nordex überzeugt: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sprang um 47,7 Prozent auf 203,9 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge wuchs von 7,7 auf 8,7 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang von 97,6 Millionen auf 125,8 Millionen Euro, also um fast 23 Prozent, das Ergebnis je Aktie von 56 auf 70 Eurocents. Dennoch stürzte die Wind-Aktie nach Bekanntgabe dieser Zwischenbilanz bis 11:30 Uhr um sechs Prozent ab.
Werden die Auswirkungen der Wahlen in den USA überschätzt?
Damit setzte sich der Abwärtstrend fort, den am Mittwoch der Wahlsieg von Donald Trump ausgelöst hatte. Der Leugner des Klimawandels ist ein Unterstützer der US-Kohlebranche und es ist wahrscheinlich, dass er als Präsident die Nutzung Erneuerbarer Energie eher behindern als unterstützen wird. Damit verdüstern sich die Geschäftsaussichten von Windkraftanlagenherstellern wie Nordex in den Vereinigten Staaten, dem nach China bislang zweitgrößten Windmarkt der Welt. Auch andere Windaktien haben nach dem Wahlergebnis stark an Wert verloren, ebenso Solaraktien. So wie auch insgesamt der Erfolg von Trump an den Börsen Kursrutsche auslöste, da nun unsicherer geworden ist, vor welcher wirtschaftlichen Zukunft die USA stehen.
Allerdings ist Nordex keineswegs abhängig von der Marktentwicklung in den Vereinigten Staaten. Die Hamburger verfügen dort zwar über Produktionsstätten vor Ort. Im Geschäftsjahr 2015 haben sie in Nordamerika aber nur zwölf Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. Zum Vergleich: Das Europa-Geschäft trug mehr als die Hälfte des Umsatzes bei und auch das Asien-Geschäft hatte mit 17 Prozent einen deutlich höheren Umsatzanteil.
Zudem richtet sich Nordex verstärkt auf neue Windmärkte in Schwellenländern aus, vor allem nach Lateinamerika und nach Indien. Marktforscher bescheinigen diesen Windmärkten einhellig gute Wachstumschancen. Um die Aussichten auf Aufträge aus diesen Windmärkten zu verbessern haben die Hamburger im Frühjahr die spanische Acciona Windpower übernommen, die vor allem in Lateinamerika aussichtsreich aufgestellt ist. Und es ist auch nicht so, dass mit einem Einbruch des US-amerikanischen Windmarktes zu rechnen ist, zumindest nicht kurzfristig. Es wird kaum die erste Amtshandlung von Trump sein, die Förderung von Windkraftinvestitionen durch Steuererleichterungen zu beschneiden, die der US-Kongress erst Ende 2015 langfristig beschlossen hat, mit Zustimmung von Trumps Partei, den Republikanern. Und selbst wenn er Verschlechterungen durchsetzen will, so benötigt die Umsetzung Zeit und würden sie kaum vor 2018 in Kraft treten. Daher erscheint der Kursabschlag nach dem Wahlergebnis in den USA übertrieben.
Nordex schwächelt beim Jahresumsatz, wird aber immer profitabler
Der heutige weitere Kursverfall der Wind-Aktie dürfte durch die Ankündigung des Nordex-Vorstandes ausgelöst worden sein, dass der Windkraftanlagenhersteller im Gesamtjahr wohl nur das untere Ende der Umsatzprognose erreichen wird. Damit enttäuschte er Hoffnungen, dass Nordex es wie im Vorjahr vielleicht sogar gelingen wird, die Umsatzprognose zu übertreffen. In 2015 hatte das Unternehmen 2,430 Milliarden Euro erlöst. Der Nordex-Vorstand hatte für das Jahr 2016 eine stabile Umsatzentwicklung angekündigt. Er sollte lediglich durch die Übernahme von Acciona Windpower um rund eine Milliarde auf rund 3,4 Milliarden Euro ansteigen, wovon das Plus von rund einer Milliarde Euro auf die Übernahme entfällt. Der Vorstand rechnet nun konkret mit rund 3,35 Milliarden Euro Umsatz. Er wies heute darauf hin, dass jüngst einige Aufträge verspätet eingegangen seien. Das habe zufolge, dass diese Projekte später als erwartet abgeschlossen werden. Und dass Nordex das Geld für die gelieferten Windkraftanlagen nicht mehr als Umsatz für 2016 verbuchen kann, sondern erst für 2017.
Dieser für manche vielleicht enttäuschende Konkretisierung der Umsatzprognose steht allerdings gegenüber, dass die Marge von Nordex stark steigen soll. Der Windradhersteller hatte 2015 eine EBITDA-Marge von 7,5 Prozent erreicht. Der Vorstand teilte heute mit, dass sie im Gesamtjahr 2016 auf "rund 8,3 Prozent" verbessert werde. Dabei war er ursprünglich für 2016 nur von einer stabilen Marge ausgegangen.
Nordex bleibt eine ECOreporter-Favoriten-Aktie
Aus diesen Gründen erscheinen die Kursverluste der Nordex-Aktie stark übertrieben. Zwar wird das Geschäft für Nordex durch das Wahlergebnis in den USA nicht leichter. Auch ist für die nahe Zukunft die Gefahr groß, dass die Unsicherheit über den wirtschaftlichen Kurs der USA verstärkte Kursschwankungen an den Börsen auslöst. Auf lange Sicht dürfte Nordex aber von der weiterhin weltweit großen Nachfrage für Windräder profitieren. Das Unternehmen hat sich mit der Acciona-Übernahme und der gesteigerten Profitabilität aussichtsreich für den härteren Wettbewerb aufgestellt. Die Wind-Aktie bleibt daher eine ECOreporter-Favorien-Aktie (Link entfernt) im Topf der aussichtsreichen Mittelklasse-Aktien (Link entfernt). Für Investoren, die Kurstäler aussitzen können, einen langen Anlagehorizont haben und ein gewisses Risiko nicht scheuen, ist die Gelegenheit zum Einstieg in die Aktie von Nordex nun günstig.
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655
Der Kursverfall der Aktie von Nordex SE aus Hamburg gewinnt an Dynamik. Sie hat seit Anfang Oktober ein Drittel ihres Wertes eingebüßt. Allein vom Dienstag bis zum heutigen Donnerstag verbilligte sie sich von rund 23 auf 19 Euro (Xetra, 11:30 Uhr). Dabei sind die Zahlen, die der Windkraftanlagenhersteller heute für die ersten neun Monate vorgelegt hat, sehr positiv. Demnach hat Nordex den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 2,340 Milliarden Euro verbessert. Die Produktionsleistung wuchs weiter und die von Nordex installierte Windkraftleistung erhöhte sich um 75 Prozent auf 2.025 Megawatt (MW). Zum Vergleich: das entspricht fast der Windkraftleistung, die in Deutschland im ersten Halbjahr insgesamt neu installiert wurde. Und nur in China, dem größten Windmarkt der Welt, waren im ersten Halbjahr weltweit mehr neue Windräder aufgestellt worden als in Deutschland.
Auch die Gewinnentwicklung von Nordex überzeugt: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sprang um 47,7 Prozent auf 203,9 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge wuchs von 7,7 auf 8,7 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang von 97,6 Millionen auf 125,8 Millionen Euro, also um fast 23 Prozent, das Ergebnis je Aktie von 56 auf 70 Eurocents. Dennoch stürzte die Wind-Aktie nach Bekanntgabe dieser Zwischenbilanz bis 11:30 Uhr um sechs Prozent ab.
Werden die Auswirkungen der Wahlen in den USA überschätzt?
Damit setzte sich der Abwärtstrend fort, den am Mittwoch der Wahlsieg von Donald Trump ausgelöst hatte. Der Leugner des Klimawandels ist ein Unterstützer der US-Kohlebranche und es ist wahrscheinlich, dass er als Präsident die Nutzung Erneuerbarer Energie eher behindern als unterstützen wird. Damit verdüstern sich die Geschäftsaussichten von Windkraftanlagenherstellern wie Nordex in den Vereinigten Staaten, dem nach China bislang zweitgrößten Windmarkt der Welt. Auch andere Windaktien haben nach dem Wahlergebnis stark an Wert verloren, ebenso Solaraktien. So wie auch insgesamt der Erfolg von Trump an den Börsen Kursrutsche auslöste, da nun unsicherer geworden ist, vor welcher wirtschaftlichen Zukunft die USA stehen.
Allerdings ist Nordex keineswegs abhängig von der Marktentwicklung in den Vereinigten Staaten. Die Hamburger verfügen dort zwar über Produktionsstätten vor Ort. Im Geschäftsjahr 2015 haben sie in Nordamerika aber nur zwölf Prozent des Umsatzes erwirtschaftet. Zum Vergleich: Das Europa-Geschäft trug mehr als die Hälfte des Umsatzes bei und auch das Asien-Geschäft hatte mit 17 Prozent einen deutlich höheren Umsatzanteil.
Zudem richtet sich Nordex verstärkt auf neue Windmärkte in Schwellenländern aus, vor allem nach Lateinamerika und nach Indien. Marktforscher bescheinigen diesen Windmärkten einhellig gute Wachstumschancen. Um die Aussichten auf Aufträge aus diesen Windmärkten zu verbessern haben die Hamburger im Frühjahr die spanische Acciona Windpower übernommen, die vor allem in Lateinamerika aussichtsreich aufgestellt ist. Und es ist auch nicht so, dass mit einem Einbruch des US-amerikanischen Windmarktes zu rechnen ist, zumindest nicht kurzfristig. Es wird kaum die erste Amtshandlung von Trump sein, die Förderung von Windkraftinvestitionen durch Steuererleichterungen zu beschneiden, die der US-Kongress erst Ende 2015 langfristig beschlossen hat, mit Zustimmung von Trumps Partei, den Republikanern. Und selbst wenn er Verschlechterungen durchsetzen will, so benötigt die Umsetzung Zeit und würden sie kaum vor 2018 in Kraft treten. Daher erscheint der Kursabschlag nach dem Wahlergebnis in den USA übertrieben.
Nordex schwächelt beim Jahresumsatz, wird aber immer profitabler
Der heutige weitere Kursverfall der Wind-Aktie dürfte durch die Ankündigung des Nordex-Vorstandes ausgelöst worden sein, dass der Windkraftanlagenhersteller im Gesamtjahr wohl nur das untere Ende der Umsatzprognose erreichen wird. Damit enttäuschte er Hoffnungen, dass Nordex es wie im Vorjahr vielleicht sogar gelingen wird, die Umsatzprognose zu übertreffen. In 2015 hatte das Unternehmen 2,430 Milliarden Euro erlöst. Der Nordex-Vorstand hatte für das Jahr 2016 eine stabile Umsatzentwicklung angekündigt. Er sollte lediglich durch die Übernahme von Acciona Windpower um rund eine Milliarde auf rund 3,4 Milliarden Euro ansteigen, wovon das Plus von rund einer Milliarde Euro auf die Übernahme entfällt. Der Vorstand rechnet nun konkret mit rund 3,35 Milliarden Euro Umsatz. Er wies heute darauf hin, dass jüngst einige Aufträge verspätet eingegangen seien. Das habe zufolge, dass diese Projekte später als erwartet abgeschlossen werden. Und dass Nordex das Geld für die gelieferten Windkraftanlagen nicht mehr als Umsatz für 2016 verbuchen kann, sondern erst für 2017.
Dieser für manche vielleicht enttäuschende Konkretisierung der Umsatzprognose steht allerdings gegenüber, dass die Marge von Nordex stark steigen soll. Der Windradhersteller hatte 2015 eine EBITDA-Marge von 7,5 Prozent erreicht. Der Vorstand teilte heute mit, dass sie im Gesamtjahr 2016 auf "rund 8,3 Prozent" verbessert werde. Dabei war er ursprünglich für 2016 nur von einer stabilen Marge ausgegangen.
Nordex bleibt eine ECOreporter-Favoriten-Aktie
Aus diesen Gründen erscheinen die Kursverluste der Nordex-Aktie stark übertrieben. Zwar wird das Geschäft für Nordex durch das Wahlergebnis in den USA nicht leichter. Auch ist für die nahe Zukunft die Gefahr groß, dass die Unsicherheit über den wirtschaftlichen Kurs der USA verstärkte Kursschwankungen an den Börsen auslöst. Auf lange Sicht dürfte Nordex aber von der weiterhin weltweit großen Nachfrage für Windräder profitieren. Das Unternehmen hat sich mit der Acciona-Übernahme und der gesteigerten Profitabilität aussichtsreich für den härteren Wettbewerb aufgestellt. Die Wind-Aktie bleibt daher eine ECOreporter-Favorien-Aktie (Link entfernt) im Topf der aussichtsreichen Mittelklasse-Aktien (Link entfernt). Für Investoren, die Kurstäler aussitzen können, einen langen Anlagehorizont haben und ein gewisses Risiko nicht scheuen, ist die Gelegenheit zum Einstieg in die Aktie von Nordex nun günstig.
Nordex SE: ISIN DE000A0D6554 / WKN A0D655