Palmöl hat oft eine sehr schlechte Nachhaltigkeitsbilanz - drei niederländische Fondsgesellschaften wollen mehr Druck auf die Branche ausüben. / Foto: Pixabay

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Niederländische Fondsgesellschaften wollen Palmölindustrie nachhaltiger machen

Die niederländischen Vermögensverwalter ACTIAM, NN Investment Partners (NN IP) und Robeco verpflichten sich zu mehr Nachhaltigkeit bei Investitionen in den Palmölsektor. Sie unterzeichneten eine entsprechende Erklärung und setzen eigenen Angaben zufolge auf einen Dialog mit den Palmölproduzenten, um den Anbau von Palmöl nachhaltiger zu gestalten.

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Palmöl ist für zahlreiche aufstrebende Länder wie Indonesien und Malaysia ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Allerdings hat Palmöl eine sehr schlechte Nachhaltigkeitsbilanz: Oft werden Regenwälder gerodet, um Palmöl-Plantagen zu errichten, und die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen sind meist sehr schlecht.

Die Fondsgesellschaften ACTIAM, NN IP und Robeco möchten sich für mehr Nachhaltigkeit in der Palmölindustrie einsetzen. Alle drei Vermögensverwalter haben eigenen Angaben zufolge eine entsprechende Erklärung unterzeichnet. Um mehr Nachhaltigkeit durchzusetzen, würden sie auf einen Dialog mit den Unternehmen setzen.

"Wir führen einen entsprechenden Dialog sowohl mit einzelnen Unternehmen als auch gemeinsam im Rahmen der Principles for Responsible Investment (PRI) Sustainable Palm Oil-Arbeitsgruppe", sagt Carola van Lamoen, Head of Active Ownership bei Robeco. Auch die Arbeitsgruppe zielt darauf ab, die größten Palmölproduzenten nachhaltiger zu machen. Sie ist in der Vergangenheit bereits mit einer Vielzahl von Palmölabnehmern in einen Dialog getreten. Hinter der Gruppe stehen 38 internationale Vermögensverwalter und Großinvestoren mit einem verwalteten Vermögen von 7,1 Billionen US-Dollar.

Es liegt auf der Hand, dass eine undifferenzierte Desinvestition oder ein Ausschlussansatz weder zu den dringend benötigten Verbesserungen in Sachen Nachhaltigkeit in der Palmölindustrie beitragen, noch den unterschiedlichen Praktiken und Standards in den einzelnen Unternehmen des Sektors gerecht wird", so van Lamoen. "Daher konzentrieren wir uns auf den Dialog mit der Palmölindustrie, um langfristige Verbesserungen zu bewirken."

Laut Angaben der Robeco-Mitarbeiterin werden die Unternehmen anhand objektiv formulierter Kriterien beurteilt, den Standards des Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) sowie der No Deforestation, No Peat, No Exploitation-Leitlinien (NDPE). Daten vom Nachhaltigkeitsportal ZSL-SPOTT würden die Beurteilung ermöglichen.

Auf Druck zahlreicher Investoren gelten ab November 2018 überarbeitete RSPO-Grundsätze für nachhaltiges Palmöl. Dadurch sollten zuvor identifizierte Lücken geschlossen werden. Palmölproduzenten würden nur dann RSPO-zertifiziertes nachhaltiges Palmöl herstellen, wenn sie es ohne Abholzung von Regenwäldern, Nutzung von Moorlandschaften und Ausbeutung von Arbeitern produzieren.

"Wir als Investoren sind der Ansicht, dass diese Grundsätze und Kriterien einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Palmölindustrie darstellen", erklärt Robeco-Mitarbeiterin van Lamoen.

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