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Nicht das letzte Wort? - Durchbruch auf dem Weltklimagipfel
Auf der Weltklimakonferenz in Paris haben die 196 teilnehmenden Staaten ein Klimaschutzabkommen geschlossen. Es schreibt völkerrechtlich verbindlich das Ziel fest, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Darüber hinaus sollen sich die Staaten darum bemühen, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu drosseln. Das Abkommen tritt aber erst 2020 in Kraft.
Die Teilnehmer des Klimagipfels haben sich dazu verpflichtet, ab 2020 alle fünf Jahre neue Klimaschutzpläne vorzulegen, die immer ehrgeiziger sein müssen. Außerdem muss jedes Land über seine Treibhausgasemissionen berichten. Reiche Staaten sollen ärmere Länder beim Klimaschutz und bei der Anpassung an Folgen des Klimawandels unterstützen. Allerdings sieht das Abkommen auch vor, den Ausstoß von Treibhausgasen erst im Laufe der zweiten Jahrhunderthälfte auf Null zu senken.
An dieser Stelle setzen Kritiker wie Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser an, der feststellt: „Es ist klar, dass dieses Abkommen nicht das letzte Wort ist. Die vorgelegten Maßnahmen reichen längst nicht aus, um den Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad zu halten, schon gar nicht, um ihn auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wer mehr erreichen will, muss sich auch mehr anstrengen. Deshalb muss die Bundeskanzlerin darauf drängen, dass die EU rasch ihre schwachen Klimaziele nachbessert. Vor allem aber muss Angela Merkel mit einem deutschen Kohleausstieg zeigen, dass die Hoffnung aus Paris berechtigt ist.“
Auch für den WWF ist das einstimmig beschlossene Abkommen noch nicht der finale Durchbruch. Patrick Hofstetter, Klima- und Energieexperte der WWF-Delegation in Paris, verlangt mehr: „Die Substanz dieses Abkommens ist viel zu schwach, um den gefährlichen Klimawandel zu verhindern. Damit Klimaschutz gelingt, darf kein Geld mehr in Infrastruktur für fossile Energien fließen – von der Ölförderung über die Pipelines bis zu den Ölheizungen oder von Kohleabbau bis zu den Hochöfen. Gleichzeitig muss die Zerstörung von Wäldern und die Massentierhaltung gestoppt werden.“ Laut Hofstetter dürfen die Emissionen nur noch bis 2020 steigen und müssen danach rasch sinken, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. „Die derzeitigen Zugeständnisse der Vertragsstaaten können dieses Ziel aber nur zur Hälfte erreichen. Übrig bleibt eine Lücke von zwölf bis 16 Gigatonnen Treibhausgas“, so der WWF-Experte.
Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), verlangt nun „den Worten Taten folgen zu lassen“. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz seien der Schlüssel für mehr Klimaschutz. „Mit dem Klimavertrag von Paris wurde die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft endgültig besiegelt. Die Weltstaatengemeinschaft sendet ein starkes Signal auch an Deutschland, die Energiewirtschaft beschleunigt umzubauen, weg von Kohle und Öl“, so der BEE-Chef. Er fordert von der Bundesregierung und der EU, die nationalen und europäischen Ausbauziele für Erneuerbare Energien jetzt anzuheben. Falk führt an, dass Deutschland im Stromsektor bereits 2020 einen Anteil von über 45 Prozent Ökostrom erreichen könnte und damit fünf Jahre schneller als von der Bundesregierung vorgesehen. Doch auch jenseits des Stromsektors stehe die Dekarbonisierung an. Er sagt dazu: „Im Wärmesektor und im Verkehr muss die Bundesregierung durch Anreize und ordnungspolitische Maßnahmen endlich eine Kehrtwende einleiten. Hier ist das Potenzial für den Klimaschutz besonders groß. Noch immer gibt es zu viele gesetzliche Barrieren für Erneuerbare Energien.“
Die Teilnehmer des Klimagipfels haben sich dazu verpflichtet, ab 2020 alle fünf Jahre neue Klimaschutzpläne vorzulegen, die immer ehrgeiziger sein müssen. Außerdem muss jedes Land über seine Treibhausgasemissionen berichten. Reiche Staaten sollen ärmere Länder beim Klimaschutz und bei der Anpassung an Folgen des Klimawandels unterstützen. Allerdings sieht das Abkommen auch vor, den Ausstoß von Treibhausgasen erst im Laufe der zweiten Jahrhunderthälfte auf Null zu senken.
An dieser Stelle setzen Kritiker wie Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser an, der feststellt: „Es ist klar, dass dieses Abkommen nicht das letzte Wort ist. Die vorgelegten Maßnahmen reichen längst nicht aus, um den Temperaturanstieg deutlich unter 2 Grad zu halten, schon gar nicht, um ihn auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wer mehr erreichen will, muss sich auch mehr anstrengen. Deshalb muss die Bundeskanzlerin darauf drängen, dass die EU rasch ihre schwachen Klimaziele nachbessert. Vor allem aber muss Angela Merkel mit einem deutschen Kohleausstieg zeigen, dass die Hoffnung aus Paris berechtigt ist.“
Auch für den WWF ist das einstimmig beschlossene Abkommen noch nicht der finale Durchbruch. Patrick Hofstetter, Klima- und Energieexperte der WWF-Delegation in Paris, verlangt mehr: „Die Substanz dieses Abkommens ist viel zu schwach, um den gefährlichen Klimawandel zu verhindern. Damit Klimaschutz gelingt, darf kein Geld mehr in Infrastruktur für fossile Energien fließen – von der Ölförderung über die Pipelines bis zu den Ölheizungen oder von Kohleabbau bis zu den Hochöfen. Gleichzeitig muss die Zerstörung von Wäldern und die Massentierhaltung gestoppt werden.“ Laut Hofstetter dürfen die Emissionen nur noch bis 2020 steigen und müssen danach rasch sinken, um die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. „Die derzeitigen Zugeständnisse der Vertragsstaaten können dieses Ziel aber nur zur Hälfte erreichen. Übrig bleibt eine Lücke von zwölf bis 16 Gigatonnen Treibhausgas“, so der WWF-Experte.
Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), verlangt nun „den Worten Taten folgen zu lassen“. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz seien der Schlüssel für mehr Klimaschutz. „Mit dem Klimavertrag von Paris wurde die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft endgültig besiegelt. Die Weltstaatengemeinschaft sendet ein starkes Signal auch an Deutschland, die Energiewirtschaft beschleunigt umzubauen, weg von Kohle und Öl“, so der BEE-Chef. Er fordert von der Bundesregierung und der EU, die nationalen und europäischen Ausbauziele für Erneuerbare Energien jetzt anzuheben. Falk führt an, dass Deutschland im Stromsektor bereits 2020 einen Anteil von über 45 Prozent Ökostrom erreichen könnte und damit fünf Jahre schneller als von der Bundesregierung vorgesehen. Doch auch jenseits des Stromsektors stehe die Dekarbonisierung an. Er sagt dazu: „Im Wärmesektor und im Verkehr muss die Bundesregierung durch Anreize und ordnungspolitische Maßnahmen endlich eine Kehrtwende einleiten. Hier ist das Potenzial für den Klimaschutz besonders groß. Noch immer gibt es zu viele gesetzliche Barrieren für Erneuerbare Energien.“