Anleihen / AIF

Neue Sonnenstrom–Richtlinie in Italien - Initiator legt Fonds auf Eis

Das Tauziehen um die angekündigte Kappung der Solarstromförderung in Italien hält an. Eine erste neue Richtlinie, die nun vom Ministerrat beschlossen wurde, legt fest, dass nur noch die jenigen Photovoltaik-Projekte nach dem bislang gültigen Tarifreglement Conto Energia III vergütet werden sollen, die bis zum 31. Mai 2011 ans italienische Stromnetz angeschlossen sind.


Wie das neue Einspeisetarifsystem für alle Projekte, die diesen Stichtag nicht erreichen können, ausgestaltet sein wird und ob auch in Italien eine Beschränkung des jährlichen Photovoltaik-Zubaus eingeführt wird, ist weiter offen. Gegner der Pläne, darunter Verbände, Betreiber und Finanzierer machen weiter Front gegen die Änderungen (Opens external link in new windowhier gelangen Sie zu einem Beitrag über die Änerungspläne).


Der Fondsanbieter Leonidas Assoiciates mit Sitz in Eckental nimmt diese Entwicklung zum Anlass, den Vertriebsstart für seinen jüngsten Solarfonds Leonidas VI bis auf weiteres auszusetzen. „Die Ankündigungen der italienischen Regierung führen dazu, dass Banken keine neuen Projekte finanzieren. Denn eine Kalkulation einzelner Projekte ist für die Kreditinstitute momentan nicht möglich“, erklärte die Geschäftsführung des Fondsanbieters dazu.


Ob die jüngsten Änderungspläne in Italien tatsächlich so durchgesetzt würden, sei zweifelhaft, so Antje Grieseler, Geschäftsführerin, Fondsmanagerin und Italienexpertin von Leonidas Associates. „Neben der Absenkung der aktuellen Fördertarife ist es vor allem die Begrenzung des Zubaus neuer Anlagen auf ein oder zwei Gigawatt pro  Jahr, die für Diskussionen sorgt. Mit einer solchen Regelung wären sogar aktuell in der Errichtung befindliche Anlagen betroffen und stünden vor einem sofortigen Baustopp“, sagt sie. Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von ca. 2,5 Gigawatt seien fertig gebaut, aber noch nicht ans Stromnetz angeschlossen. Würden allein diese Anlagen in den kommenden Wochen in Betrieb genommen, wäre die Zubaugrenze für dieses Jahr bereits deutlich überschritten, erläutert Grieseler weiter. Deshalb sei es wahrscheinlicher, dass laufende Bauvorhaben noch wie geplant umgesetzt werden dürfen. Der Vertrieb des Leonidas Associates IV werde gestartet, sobald rechtliche und finanzielle Klarheit über die für das Fondsportfolio reservierten Photovoltaikanlagen herrsche.
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