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Nachhaltige Aktien, Meldungen, Anleihen / AIF
Neue grüne Aktien von Green City Energy AG - Finanzvorstand Frank Wolf im ECOreporter-Interview: „Wir wollen die Energiewende in Bürgerhand vorantreiben“
Grüne Aktien will die Green City Energy AG ausgeben, um so Kapital für weitere Windparks, Solarparks und Wasserkraftwerke einzusammeln. Bisher setzte sie dafür auf Direktbeteiligungen wie Anleihen und Genussrechte. Finanzvorstand Frank Wolf erläutert die Pläne im Interview mit ECOreporter.de. Er geht dabei unter anderem auch darauf ein, wie sich die Spezialistin für Erneuerbare-Energie-Anlagen aus München auf neue Rahmenbedingungen einstellt und ob sie auch weiterhin Direktbeteiligungen anbieten will.
ECOreporter.de: Herr Wolf, die Green City Energy-Aktionäre habe bei einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung beschlossen. Der Hauptaktionär, der Verein Green City e.V., hatte dem zuvor zugestimmt. Welches Ziel verfolgen Sie mit der Ausgabe neuer Aktien?
Frank Wolf: Im Kern geht uns darum, unser Unternehmen frühzeitig für die kommenden Aufgaben zu rüsten. Um auch zukünftig die Energiewende in Bürgerhand schlagkräftig vorantreiben zu können, wollen wir mit der Kapitalerhöhung und der damit verbundenen Ausgabe von neuen Aktien die Eigenkapitalbasis der Green City Energy AG stärken. Dadurch versetzen wir uns in die Lage, unsere große Projektpipeline an Wind-, Wasser- und Solarkraftwerken sukzessive umzusetzen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Erzeugung und Bereitstellung von Ökostrom wird das zukünftige Kerngeschäft der Green City Energy-Gruppe sein. Unser übergeordnetes Ziel ist es, Green City Energy nicht zuletzt durch strategische Kooperationen als Ökostromversorger in den Zukunftsmärkten für die Wärme-, Strom- und Verkehrswende zu positionieren. Im Kern bleiben wir aber unseren Wurzeln treu: Unser Augenmerk gilt dem Schlüsselprodukt Ökostrom.
ECOreporter.de: Das Votum der Mitglieder von Green City e.V. war einstimmig; die gemeinnützige Umweltorganisation ist heute mit 64 Prozent der Anteile Hauptaktionär des Unternehmens. Verliert der Verein an Einfluss durch die Kapitalerhöhung?
Frank Wolf: Ja, das wird voraussichtlich so sein. Der Anteil von Green City e.V. wird, sollten wir alle neuen Aktien auch platzieren, auf mindestens 43 Prozent sinken. Die Mitglieder haben das einstimmig befürwortet, sie haben die Vorteile erkannt. Der Verein profitiert ja letztendlich von der Stärkung der Green City Energy AG. Er verliert zwar den Mehrheitsbesitz, bleibt jedoch mit Abstand stärkster und mächtigster Aktionär im Rahmen einer demokratischen, bürgerfinanzierten Struktur. Machtkonzentrationen werden durch die Vinkulierung der Aktien der Green City Energy AG verhindert, der Verein setzt nach wie vor die ökologischen Leitplanken und hat über die Sperrminorität die Satzungshoheit.
ECOreporter.de: Mehr Aktionäre bei Green City Energy – können sich auch andere Unternehmen beteiligen?
Frank Wolf: Unser Ziel ist eine pluralistische Aktionärsstruktur. Wir wollen die Energiewende ja gerade nicht den etablierten Großkonzernen überlassen, sondern in Bürgerhand vorantreiben. Aus diesem Grund ist es nur folgerichtig, die Aktionärsstruktur durch die Kapitalerhöhung breit zu streuen und gezielt Bürgerinnen und Bürger sowie z.B. Energie-Genossenschaften einzuladen sich am Unternehmen Green City Energy AG zu beteiligen. Durch das Substanzprinzip der Aktien ist eine Beteiligung an der Green City Energy AG für viele Akteure attraktiv, auch für andere Unternehmen, nicht zuletzt Stadtwerke.
ECOreporter.de: Was verstehen Sie unter Substanzprinzip?
Frank Wolf: Damit will ich zum Ausdruck bringen, welchen Ansatz wir verfolgen. Aktien der Green City Energy AG sind keine reinen Dividendentitel und zielen nicht auf kurzfristige exponentielle Kursprünge.
Wir wollen mittelfristig eine nachhaltige Wertentwicklung der Aktie erreichen. Das schaffen wir, indem wir innerhalb der Green City Energy-Gruppe sukzessive unsere eigenen Kraftwerksparks ausbauen und uns so eine Sachwertbasis geben. Die Kraftwerksparks, die von 100-prozentigen Tochtergesellschaften der Green City Energy AG gehalten werden, bilden die Substanz. Aktuell bauen wir den Kraftwerkspark III auf (ECOreporter.de hat die Anleihe „Kraftwerkspark III“ von Green City Energy in einem ECOanlagecheck ausführlich analysiert.). Wenn das geplante Projektportfolio am Netz ist verfügen wir über Solar-, Wind- und Wasserkraftwerke mit rund 160 MW im Eigenbestand. Das ist ein Argument.
Foto: Bauarbeiten an einem Windpark von Green City Energy. / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Ist das auch ein Strategiewechsel, bewegen Sie sich weg von der Rolle als Projektierer?
Frank Wolf: Das Projektgeschäft, also die Planung und Umsetzung von Kraftwerken, ist und bleibt unser Kerngeschäft. Perspektivisch kann man jedoch von einer Erweiterung unseres strategischen Ansatzes sprechen. Durch den Aufbau eigener Kraftwerkskapazitäten wandelt sich die Green City Energy-Gruppe Stück für Stück vom reinen Entwickler und Finanzierer von Projekten zum Kraftwerksparkbesitzer und Stromproduzenten. Das ist auch notwendig, wir wollen in dem zukünftigen Marktumfeld einer integrierten Energiewende eine gestaltende Rolle einnehmen. Die Sektorenkopplung von Wärme-, Strom und Verkehr kommt, daran haben wir keinen Zweifel. Der Kraftstoff der Zukunft wird Ökostrom sein. Und den haben wir im Angebot. Die Vermarktung unseres Ökostroms und die Integration benachbarter Geschäftsfelder wie der Elektro-Mobilität und strombasierter Technologien wie Power-to-Heat ist die Perspektive, die Bereitstellung von Bürgerstrom eine konkrete Option.
ECOreporter.de: Green City Energy hat eine große Zahl an Kapitalanlegern, die in Genussrechte und Anleihen investiert haben, auch in geschlossene Fonds. Werden Sie solche Finanzprodukte demnächst nicht mehr anbieten?
Frank Wolf: Unser Kerngeschäft ist und bleib der Kraftwerksbau und –betrieb. Kapitalanlagen sind für uns Mittel zum Zweck. Bei den Finanzprodukten müssen wir differenzieren. Selbstverständlich werden wir auch in Zukunft unsere Kraftwerksparks über Festzinsanleihen finanzieren. Auch weitere Unternehmensanleihen wie die kürzlich ausplatziere Jubiläums-Anleihe bleiben eine Option. Geschlossene Fonds sind ein weiterer Baustein, hier haben wir einige Ideen im Hinterkopf, das bleibt immer ein Thema. Genussrechte planen wir aktuell nicht.
ECOreporter.de: Sind Anleihen und andere Finanzprodukte für Green City Energy auch deshalb ein schwierigeres Thema geworden, weil es rechtlich ein kompliziertes Feld ist – erst kürzlich hatte die Verbraucherzentrale moniert, Green City Energy habe in einer Werbung Risikohinweise nicht abgedruckt?
Frank Wolf: Darüber waren wir sehr unglücklich.
Unsere Intention ist es ganz sicher nicht, auf Risiken, die mit unseren Kapitalanlagen verbunden sind, nicht ausreichend hinzuweisen. Wir haben selbstverständlich in den Werbebroschüren und in den Prospekten alle erdenklichen Risikohinweise abgebildet. Auch auf der Website. Das war der Verbraucherzentrale wohl nicht deutlich genug, darüber kann man sich streiten. Wir haben nachgebessert und das Totalverlustrisiko noch deutlicher herausgehoben.
Foto: Italienisches Wasserkraftwerk von Green City Energy. / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Die Verbraucherzentrale Hamburg betreibt ein Projekt, welches das Bundesumweltministerium fördert. Es heißt „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“. Das ganze gehört in den Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Haben Sie damit gerechnet, von dieser Seite abgemahnt zu werden?
Frank Wolf: Nun, wir hätten uns durchaus gewünscht, dass die Verbraucherzentrale Hamburg zuerst den Dialog gesucht hätte. Dies war leider nicht der Fall. Es ist ja nicht so, dass wir systematisch Risiken verschleiern würden, wir haben eine andere Auffassung über die Darstellung bzw. die Ausgestaltung unserer Online-Werbung gehabt. Nach dem Hinweis der Verbraucherzentrale haben wir dies auch umgehend angepasst. Nicht nur vor dem angesprochenen Hintergrund, sondern einfach auf Basis eines normalen Umgangs wäre der konstruktive Dialog für Verbraucher- und Klimaschutz sicherlich zielführender gewesen.
ECOreporter.de: Herr Wolf, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Mehr über Green City Energy erfahren Sie in diesem Kurzportrait (Link entfernt).
ECOreporter.de: Herr Wolf, die Green City Energy-Aktionäre habe bei einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung beschlossen. Der Hauptaktionär, der Verein Green City e.V., hatte dem zuvor zugestimmt. Welches Ziel verfolgen Sie mit der Ausgabe neuer Aktien?
Frank Wolf: Im Kern geht uns darum, unser Unternehmen frühzeitig für die kommenden Aufgaben zu rüsten. Um auch zukünftig die Energiewende in Bürgerhand schlagkräftig vorantreiben zu können, wollen wir mit der Kapitalerhöhung und der damit verbundenen Ausgabe von neuen Aktien die Eigenkapitalbasis der Green City Energy AG stärken. Dadurch versetzen wir uns in die Lage, unsere große Projektpipeline an Wind-, Wasser- und Solarkraftwerken sukzessive umzusetzen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Die Erzeugung und Bereitstellung von Ökostrom wird das zukünftige Kerngeschäft der Green City Energy-Gruppe sein. Unser übergeordnetes Ziel ist es, Green City Energy nicht zuletzt durch strategische Kooperationen als Ökostromversorger in den Zukunftsmärkten für die Wärme-, Strom- und Verkehrswende zu positionieren. Im Kern bleiben wir aber unseren Wurzeln treu: Unser Augenmerk gilt dem Schlüsselprodukt Ökostrom.
ECOreporter.de: Das Votum der Mitglieder von Green City e.V. war einstimmig; die gemeinnützige Umweltorganisation ist heute mit 64 Prozent der Anteile Hauptaktionär des Unternehmens. Verliert der Verein an Einfluss durch die Kapitalerhöhung?
Frank Wolf: Ja, das wird voraussichtlich so sein. Der Anteil von Green City e.V. wird, sollten wir alle neuen Aktien auch platzieren, auf mindestens 43 Prozent sinken. Die Mitglieder haben das einstimmig befürwortet, sie haben die Vorteile erkannt. Der Verein profitiert ja letztendlich von der Stärkung der Green City Energy AG. Er verliert zwar den Mehrheitsbesitz, bleibt jedoch mit Abstand stärkster und mächtigster Aktionär im Rahmen einer demokratischen, bürgerfinanzierten Struktur. Machtkonzentrationen werden durch die Vinkulierung der Aktien der Green City Energy AG verhindert, der Verein setzt nach wie vor die ökologischen Leitplanken und hat über die Sperrminorität die Satzungshoheit.
ECOreporter.de: Mehr Aktionäre bei Green City Energy – können sich auch andere Unternehmen beteiligen?
Frank Wolf: Unser Ziel ist eine pluralistische Aktionärsstruktur. Wir wollen die Energiewende ja gerade nicht den etablierten Großkonzernen überlassen, sondern in Bürgerhand vorantreiben. Aus diesem Grund ist es nur folgerichtig, die Aktionärsstruktur durch die Kapitalerhöhung breit zu streuen und gezielt Bürgerinnen und Bürger sowie z.B. Energie-Genossenschaften einzuladen sich am Unternehmen Green City Energy AG zu beteiligen. Durch das Substanzprinzip der Aktien ist eine Beteiligung an der Green City Energy AG für viele Akteure attraktiv, auch für andere Unternehmen, nicht zuletzt Stadtwerke.
ECOreporter.de: Was verstehen Sie unter Substanzprinzip?
Frank Wolf: Damit will ich zum Ausdruck bringen, welchen Ansatz wir verfolgen. Aktien der Green City Energy AG sind keine reinen Dividendentitel und zielen nicht auf kurzfristige exponentielle Kursprünge.

Foto: Bauarbeiten an einem Windpark von Green City Energy. / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Ist das auch ein Strategiewechsel, bewegen Sie sich weg von der Rolle als Projektierer?
Frank Wolf: Das Projektgeschäft, also die Planung und Umsetzung von Kraftwerken, ist und bleibt unser Kerngeschäft. Perspektivisch kann man jedoch von einer Erweiterung unseres strategischen Ansatzes sprechen. Durch den Aufbau eigener Kraftwerkskapazitäten wandelt sich die Green City Energy-Gruppe Stück für Stück vom reinen Entwickler und Finanzierer von Projekten zum Kraftwerksparkbesitzer und Stromproduzenten. Das ist auch notwendig, wir wollen in dem zukünftigen Marktumfeld einer integrierten Energiewende eine gestaltende Rolle einnehmen. Die Sektorenkopplung von Wärme-, Strom und Verkehr kommt, daran haben wir keinen Zweifel. Der Kraftstoff der Zukunft wird Ökostrom sein. Und den haben wir im Angebot. Die Vermarktung unseres Ökostroms und die Integration benachbarter Geschäftsfelder wie der Elektro-Mobilität und strombasierter Technologien wie Power-to-Heat ist die Perspektive, die Bereitstellung von Bürgerstrom eine konkrete Option.
ECOreporter.de: Green City Energy hat eine große Zahl an Kapitalanlegern, die in Genussrechte und Anleihen investiert haben, auch in geschlossene Fonds. Werden Sie solche Finanzprodukte demnächst nicht mehr anbieten?
Frank Wolf: Unser Kerngeschäft ist und bleib der Kraftwerksbau und –betrieb. Kapitalanlagen sind für uns Mittel zum Zweck. Bei den Finanzprodukten müssen wir differenzieren. Selbstverständlich werden wir auch in Zukunft unsere Kraftwerksparks über Festzinsanleihen finanzieren. Auch weitere Unternehmensanleihen wie die kürzlich ausplatziere Jubiläums-Anleihe bleiben eine Option. Geschlossene Fonds sind ein weiterer Baustein, hier haben wir einige Ideen im Hinterkopf, das bleibt immer ein Thema. Genussrechte planen wir aktuell nicht.
ECOreporter.de: Sind Anleihen und andere Finanzprodukte für Green City Energy auch deshalb ein schwierigeres Thema geworden, weil es rechtlich ein kompliziertes Feld ist – erst kürzlich hatte die Verbraucherzentrale moniert, Green City Energy habe in einer Werbung Risikohinweise nicht abgedruckt?
Frank Wolf: Darüber waren wir sehr unglücklich.

Foto: Italienisches Wasserkraftwerk von Green City Energy. / Quelle: Unternehmen
ECOreporter.de: Die Verbraucherzentrale Hamburg betreibt ein Projekt, welches das Bundesumweltministerium fördert. Es heißt „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“. Das ganze gehört in den Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Haben Sie damit gerechnet, von dieser Seite abgemahnt zu werden?
Frank Wolf: Nun, wir hätten uns durchaus gewünscht, dass die Verbraucherzentrale Hamburg zuerst den Dialog gesucht hätte. Dies war leider nicht der Fall. Es ist ja nicht so, dass wir systematisch Risiken verschleiern würden, wir haben eine andere Auffassung über die Darstellung bzw. die Ausgestaltung unserer Online-Werbung gehabt. Nach dem Hinweis der Verbraucherzentrale haben wir dies auch umgehend angepasst. Nicht nur vor dem angesprochenen Hintergrund, sondern einfach auf Basis eines normalen Umgangs wäre der konstruktive Dialog für Verbraucher- und Klimaschutz sicherlich zielführender gewesen.
ECOreporter.de: Herr Wolf, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Mehr über Green City Energy erfahren Sie in diesem Kurzportrait (Link entfernt).