Elektrolyseur zur Wasserstoffherstellung von Nel – Investoren sollten sich auf schlechte Quartalszahlen einstellen. / Foto: Unternehmen

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Nel bereitet Investoren auf schlechte Zahlen vor

Der norwegische Wasserstoffexperte Nel bereitet Anlegerinnen und Anleger auf schwache Quartalszahlen vor. Mit einer Liste zu den eigenen Defiziten versucht das Unternehmen, die Erwartungen im Vorhinein zu dämpfen.

Bereits mit seinen Zahlen zum ersten Quartal hatte Nel im Mai enttäuscht und war an der Börse abgestraft worden. Von dem anschließenden Absturz unter 2 Euro konnte sich die Aktie bis heute nicht erholen.

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Die Zahlen zum zweiten Quartal will Nel am 19. August veröffentlichen. Um einen weiteren Absturz zu verhindern, hat das Unternehmen nun bereits im Vorfeld eine Reihe von Punkten genannt, die das Geschäft negativ beeinflussen.

Demnach stören etwa die globalen Reisebeschränkungen die geschäftliche Entwicklung. Darüber hinaus stellt man weitere Wertberichtigungen von Beteiligungen in Aussicht, explizit bei dem in erheblichen Schwierigkeiten steckenden US-Truckbauer Nikola und dem Wasserstofftankstellen-Betreiber Everfuel.

Mehr schlechte Nachrichten

Rund ein Viertel der im Vorjahr durch Kapitalerhöhungen eingenommenen Mittel will Nel zudem in größere Investitionen stecken. Dadurch sei ein außerordentlich hoher Verlust zu erwarten. Eine Warnung vor einer "starken Fluktuation der Auftragseingänge" dürfte auf eine schwache Auftragslage hindeuten – letzteres ein Problem, das Nel-Anlegerinnen und Anleger ohnehin beschäftigt.

Bei Nel gab es in dieser Woche weitere schlechte Nachrichten: Ein norwegischer Fonds hat offenbar seinen Glauben in das Unternehmen verloren und seine Position liquidiert. Am Donnerstag stürzte die Aktie um 8,5 Prozent auf einen neuen Jahrestiefpunkt von 1,38 Euro ab. Am Freitagabend lag die Aktie im Tradegate-Handel wieder 3,2 Prozent im Plus zum Vortag und kostete 1,42 Euro (Stand: 6.8.2021, 18:06 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 28,5 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 20,3 Prozent nachgegeben.

Die Nel-Aktie hatte sich nach einer längeren Korrekturphase gerade erst wieder stabilisiert und sich seit Anfang April im Wesentlichen seitwärts bewegt. Nun stürzt der Kurs wieder ab – ECOreporter sieht derzeit keine Gründe, die für einen Einstieg sprechen.

Generell ist bei Investitionen in Wasserstofftitel ein hohes Risikobewusstsein und ein sehr langer Anlagehorizont vonnöten. Optimistische (!) Schätzungen gehen davon aus, dass grüner Wasserstoff ab 2030 konkurrenzfähig vermarktbar sein könnte.

Nel ASA:  

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