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Nachrichten aus der Gerüchteküche setzen Solaraktien unter Druck
China ist die Wachstumslokomotive des weltweiten Solarmarktes. Spekulationen darüber, dass die Regierung in Peking ihre ehrgeizigen Ausbauziele für die Photovoltaik stutzen will, haben daher die Börsianer verschreckt und Kursabstürze bei Solaraktien ausgelöst. Eröffnet das Anlegern eine günstige Einstiegsgelegenheit?
Laut dem internationalen Researchhaus OTR Global nimmt die chinesische Regierung Abstand von dem Ziel, in diesem Jahr eine Neuinstallation von neuen Photovoltaikanlagen von 14 Gigawatt (GW) zu erreichen. Sie hatte damit nicht nur einen spektakulären Weltrekord beim Zubau in einem einzigen Land für ein einziges Jahr angestrebt. Diese Marke lag auch weit über dem bereits beeindruckenden Zubau von zwölf GW in 2013, mit dem die Volksrepublik bereits im vergangenen Jahr der mit Abstand am stärksten wachsende Solarmarkt der Welt war und ganz allein ein Drittel des weltweiten Zubaus gestemmt hatte. Zum Vergleich: in Deutschland, dem bislang größten Photovoltaikmarkt der Welt, gingen in 2013 lediglich Solaranlagen mit zusammen drei GW ans Netz.
Doch offenbar übersteigt der enorme Solarzubau in China die Kapazitäten des Kreditmarktes der Volksrepublik. Laut OTR Global können nicht ausreichend Kredite verfügbar gemacht werden, um den geplanten Ausbau der Photovoltaik zu finanzieren. Damit steht auch das Ziel der Regierung für 2015 in Frage. Bis zu diesem Jahr soll China nach ihren Planungen insgesamt über eine Solarstromkapazität von 35 GW verfügen und damit eine Gesamtmenge erreichen, die Deutschland erst Ende 2013 erreicht hat, 13 Jahre nach Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). In China wurde erst ab 2011 damit begonnen, in nennenswerten Umfang Photovoltaikanlagen zu errichten.
Auch westliche Hersteller wären von Problemen in China betroffen
Noch ist offen, ob China wirklich seine ehrgeizigen Ausbaupläne verfehlen wird. Doch gerade diese Ausbaupläne hatten wesentlich das noch brüchige Vertrauen der Börsianer gefestigt, das aufgrund der Branchenkrise von 2010 bis 2013 erschüttert worden war, in deren Verlauf viele Solarhersteller Pleite gingen und Anleger mit Solarwerten viel Geld verloren haben. Sollten sich die Befürchtungen bewahrheiten, wäre das nicht nur eine schlechte Nachricht für Investoren von chinesischen Solaraktien. Die hatten enorm an Wert gewonnen, weil der enorme Nachfrageschub in der Volksrepublik fast ausschließlich von einheimischen Herstellern gedeckt wird und diese jetzt allmählich begannen, angesichts der rosigen Aussichten ihre Produktion auszubauen. Aber auch Aktien westlicher Solarkonzerne würden an Attraktivität verlieren. Denn diese müssten sich in den Märkten außerhalb von China wieder mit einer verstärkten Billigkonkurrenz durch chinesische Anbieter auseinandersetzen, die gezwungen wären, mit günstigen Preisen die Produkte an Kunden zu bringen, die sie anders als geplant nicht in China absetzen können. Eine somit drohende Abwärtsspirale bei den Preisen vor Solartechnik war wesentlicher Antreiber der erst vor kurzem durchgestandenen Branchenkrise gewesen.
So überrascht es wenig, dass nicht nur die Anteilsscheine von chinesischen Solarherstellern wie Yingli Green Energy, Renesola, Jinko, LDK und JA Solar stark unter Druck geraten sind, sondern auch US-Solartitel stark an Wert verloren. Die Aktie der kalifornischen SunPower verlor gestern bis zum Börsenschluss über acht Prozent, ebenso First Solar aus Arizona und SolarCity, die im Gegensatz zu den beiden anderen US-Titeln gar nicht als Solarhersteller aktiv ist, sondern nur als Solarprojektierer. Alle drei Firmen profitieren stark vom Solarboom in den USA, der mindestens bis 2016 anhalten dürfte, wenn ein wichtiges Förderinstrument für Photovoltaikprojekte in den Vereinigten Staaten ausläuft – und dessen Verlängerung keinesfalls ausgeschlossen ist. SunPower und vor allem First Solar setzen dabei im großen Stil riesige Solarfarmen für Energieversorger um, die in vielen Bundesstaaten große Mindestmengen ihres Stromangebotes aus regenerativen Quellen abdecken müssen. SolarCity konzentriert sich auf Solaranlagen auf Hausdächern, die sie für ihre Kunden vorfinanziert, um dann nicht nur an der Umsetzung dieser Anlagen zu verdienen, sondern auch noch an den Leasingverträgen.
Bessere Aussichten für Solaraktien aus Nordamerika
Wer weiter auf die Stärke des US-amerikanischen Solarmarktes vertraut, der in 2013 um fünf GW zugelegt hat, der kann jetzt diese drei Aktien vergleichsweise günstig erwerben. Vorsicht ist dagegen geboten bei Solaraktien aus China. Hier sollten Anleger zumindest abwarten, ob sich die Befürchtungen über eine Kürzung der Ausbauziele bewahrheiten.
Ein Sonderfall ist die Aktie von Canadian Solar. Das Unternehmen zählt zu den größten Solarherstellern weltweit und setzt verstärkt auf das Geschäft mit Solarprojekten, die es für Kunden umsetzt und wie SunPower und First Solar dabei mit Modulen aus eigener Produktion bestücken kann. Canadian Solar hat seinen Hauptsitz in Guelph in der kanadischen Provinz Ontario, verfügt jedoch über enge Beziehungen nach China. Der Konzern betreibt Solarfabriken sowohl in Nordamerika als auch in China, macht in beiden Wachstumsmärkten bislang gute Geschäfte. Er könnte zumindest mittelfristig Probleme in der Volksrepublik gewiss dadurch auffangen, dass er sich verstärkt auf Nordamerika konzentriert, zumal Canadian Solar auch eine starke Position in Japan erobert hat, dem Solarmarkt mit dem zweitstärksten Wachstum in 2013 (sieben GW), und weiter auch in Europa aktiv ist. Somit bleibt die Aktie aussichtsreich, wenn auch mit Abstrichen und eher auf längere Sicht.
Per Mausklick gelangen Sie zu Einschätzungen der Aussichten von Canadian Solar, First Solar und SolarCity, die wir in der vergangenen Woche veröffentlicht haben.
Canadian Solar Inc: ISIN CA1366351098 / WKN A0LCUY
First Solar: ISIN US3364331070
SolarCity Inc: ISIN US83416T1007 / WKN A1J6UM
SunPower Corp.: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7
Laut dem internationalen Researchhaus OTR Global nimmt die chinesische Regierung Abstand von dem Ziel, in diesem Jahr eine Neuinstallation von neuen Photovoltaikanlagen von 14 Gigawatt (GW) zu erreichen. Sie hatte damit nicht nur einen spektakulären Weltrekord beim Zubau in einem einzigen Land für ein einziges Jahr angestrebt. Diese Marke lag auch weit über dem bereits beeindruckenden Zubau von zwölf GW in 2013, mit dem die Volksrepublik bereits im vergangenen Jahr der mit Abstand am stärksten wachsende Solarmarkt der Welt war und ganz allein ein Drittel des weltweiten Zubaus gestemmt hatte. Zum Vergleich: in Deutschland, dem bislang größten Photovoltaikmarkt der Welt, gingen in 2013 lediglich Solaranlagen mit zusammen drei GW ans Netz.
Doch offenbar übersteigt der enorme Solarzubau in China die Kapazitäten des Kreditmarktes der Volksrepublik. Laut OTR Global können nicht ausreichend Kredite verfügbar gemacht werden, um den geplanten Ausbau der Photovoltaik zu finanzieren. Damit steht auch das Ziel der Regierung für 2015 in Frage. Bis zu diesem Jahr soll China nach ihren Planungen insgesamt über eine Solarstromkapazität von 35 GW verfügen und damit eine Gesamtmenge erreichen, die Deutschland erst Ende 2013 erreicht hat, 13 Jahre nach Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). In China wurde erst ab 2011 damit begonnen, in nennenswerten Umfang Photovoltaikanlagen zu errichten.
Auch westliche Hersteller wären von Problemen in China betroffen
Noch ist offen, ob China wirklich seine ehrgeizigen Ausbaupläne verfehlen wird. Doch gerade diese Ausbaupläne hatten wesentlich das noch brüchige Vertrauen der Börsianer gefestigt, das aufgrund der Branchenkrise von 2010 bis 2013 erschüttert worden war, in deren Verlauf viele Solarhersteller Pleite gingen und Anleger mit Solarwerten viel Geld verloren haben. Sollten sich die Befürchtungen bewahrheiten, wäre das nicht nur eine schlechte Nachricht für Investoren von chinesischen Solaraktien. Die hatten enorm an Wert gewonnen, weil der enorme Nachfrageschub in der Volksrepublik fast ausschließlich von einheimischen Herstellern gedeckt wird und diese jetzt allmählich begannen, angesichts der rosigen Aussichten ihre Produktion auszubauen. Aber auch Aktien westlicher Solarkonzerne würden an Attraktivität verlieren. Denn diese müssten sich in den Märkten außerhalb von China wieder mit einer verstärkten Billigkonkurrenz durch chinesische Anbieter auseinandersetzen, die gezwungen wären, mit günstigen Preisen die Produkte an Kunden zu bringen, die sie anders als geplant nicht in China absetzen können. Eine somit drohende Abwärtsspirale bei den Preisen vor Solartechnik war wesentlicher Antreiber der erst vor kurzem durchgestandenen Branchenkrise gewesen.
So überrascht es wenig, dass nicht nur die Anteilsscheine von chinesischen Solarherstellern wie Yingli Green Energy, Renesola, Jinko, LDK und JA Solar stark unter Druck geraten sind, sondern auch US-Solartitel stark an Wert verloren. Die Aktie der kalifornischen SunPower verlor gestern bis zum Börsenschluss über acht Prozent, ebenso First Solar aus Arizona und SolarCity, die im Gegensatz zu den beiden anderen US-Titeln gar nicht als Solarhersteller aktiv ist, sondern nur als Solarprojektierer. Alle drei Firmen profitieren stark vom Solarboom in den USA, der mindestens bis 2016 anhalten dürfte, wenn ein wichtiges Förderinstrument für Photovoltaikprojekte in den Vereinigten Staaten ausläuft – und dessen Verlängerung keinesfalls ausgeschlossen ist. SunPower und vor allem First Solar setzen dabei im großen Stil riesige Solarfarmen für Energieversorger um, die in vielen Bundesstaaten große Mindestmengen ihres Stromangebotes aus regenerativen Quellen abdecken müssen. SolarCity konzentriert sich auf Solaranlagen auf Hausdächern, die sie für ihre Kunden vorfinanziert, um dann nicht nur an der Umsetzung dieser Anlagen zu verdienen, sondern auch noch an den Leasingverträgen.
Bessere Aussichten für Solaraktien aus Nordamerika
Wer weiter auf die Stärke des US-amerikanischen Solarmarktes vertraut, der in 2013 um fünf GW zugelegt hat, der kann jetzt diese drei Aktien vergleichsweise günstig erwerben. Vorsicht ist dagegen geboten bei Solaraktien aus China. Hier sollten Anleger zumindest abwarten, ob sich die Befürchtungen über eine Kürzung der Ausbauziele bewahrheiten.
Ein Sonderfall ist die Aktie von Canadian Solar. Das Unternehmen zählt zu den größten Solarherstellern weltweit und setzt verstärkt auf das Geschäft mit Solarprojekten, die es für Kunden umsetzt und wie SunPower und First Solar dabei mit Modulen aus eigener Produktion bestücken kann. Canadian Solar hat seinen Hauptsitz in Guelph in der kanadischen Provinz Ontario, verfügt jedoch über enge Beziehungen nach China. Der Konzern betreibt Solarfabriken sowohl in Nordamerika als auch in China, macht in beiden Wachstumsmärkten bislang gute Geschäfte. Er könnte zumindest mittelfristig Probleme in der Volksrepublik gewiss dadurch auffangen, dass er sich verstärkt auf Nordamerika konzentriert, zumal Canadian Solar auch eine starke Position in Japan erobert hat, dem Solarmarkt mit dem zweitstärksten Wachstum in 2013 (sieben GW), und weiter auch in Europa aktiv ist. Somit bleibt die Aktie aussichtsreich, wenn auch mit Abstrichen und eher auf längere Sicht.
Per Mausklick gelangen Sie zu Einschätzungen der Aussichten von Canadian Solar, First Solar und SolarCity, die wir in der vergangenen Woche veröffentlicht haben.
Canadian Solar Inc: ISIN CA1366351098 / WKN A0LCUY
First Solar: ISIN US3364331070
SolarCity Inc: ISIN US83416T1007 / WKN A1J6UM
SunPower Corp.: ISIN US8676524064 / WKN A1JNM7