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"Nachhaltige Waldinvestments bieten einen sicheren Inflationsschutz" - ECOreporter-Interview mit Michael van Allen, ForestFinance



ForestFinance zählt zu den Ausstellern der Messe „Grünes Geld“, die am 24. März erstmals in Berlin zu Gast ist. Die Messe gibt einen Einblick in die ganze Fülle nachhaltiger Geldanlagen und wird begleitet von einem umfassenden Vortragsprogramm.  Mehr darüber erfahren Sie Opens external link in new windowhier.

ECOreporter: Herr van Allen, welche Chancen bieten nachhaltige Waldinvestments? Was sind hierbei die Risiken?

Michael van Allen: ForestFinance bietet seit 16 Jahren nachhaltige Waldinvestments an. Nachhaltig bedeutet für uns: Wir forsten auf Brach- und Weideflächen nachhaltig Mischwald auf, der FSC-zertifiziert bewirtschaftet und dann selektiv geerntet wird, so dass auch nachher ein ökologisch wertvoller Wald bestehen bleibt. Sachwerte wie Wald bieten zum einen sicheren Inflationsschutz. Der größte Renditeanteil resultiert aus dem natürlichen Wachstum der Bäume. Auf Preisschwankungen kann man zudem einfach durch Ernteverschiebung reagieren. Zum anderen sind bei tropischen Waldinvestments wegen des sehr schnellen Baumwachstums relativ sehr hohe Renditen möglich.
Zu den größten Risiken zählen das Länderrisiko sowie natürliche Risiken, wie Feuer, Windwurf oder Schädlingsbefall. Da wir Mischwälder pflanzen spielen diese natürlichen Risiken jedoch kaum eine Rolle.
Panama und Vietnam als Investitionsländer gehören zu politisch stabileren Ländern. Zudem haben wir eine Vielzahl von Absicherungen und Versicherungen, wie eine Feuerversicherung und umfangreiche Nachpflanzgarantie sowie fünf Prozent Sicherheitsflächen.
Mit dem BaumSparVertrag bieten wir zudem die Gelegenheit, mit dem Kleinbetrag von 360 Euro einmal nachhaltige Waldinvestments zu testen.

ECOreporter: Welche Rolle spielen bei Ihren Projekten und Anlageangeboten die Währungsschwankungen? Wie gehen Sie damit um?


van Allen: Langfristig liegen die statistischen Renditen von Waldinvestments In Europa unter zwei Prozent. Nur in den Tropen sind durch das schnelle Baumwachstum Renditen zwischen 5 und 11 Prozent möglich, wenn die Forstfirma erfahren ist. Währungsschwankungen spielen in den Tropen jedoch eine große Rolle. Unsere Verkäufe in Panama und Vietnam erfolgen in US-Dollar, insofern gibt es für Anleger ein Dollar-Euro-Währungskursrisiko. Der Holzverkauf könnte jedoch bei ungünstigen Wechselkursverhältnissen auch in Euro erfolgen.


ECOreporter: Auf welche Holzarten setzt Ihr Unternehmen und warum?

van Allen: Wir verfolgen aus ökologischen und ökonomischen
Gründen ein Mischwaldkonzept. Wir pflanzen sieben verschiedene heimische Nutzholzarten an, die bekanntesten sind Mahagoni und Teak. Die prozentuale Verteilung der sieben Baumarten hängt von den jeweiligen Standortbedingungen ab. Die Mischung unterschiedlicher Baumarten bietet deutlich mehr Sicherheit gegen Marktpreisschwankungen sowie Schäden durch Parasiten, Feuer oder Windwurf.

ECOreporter: Inwiefern tragen Ihre Aufforstungskonzepte zur Artenvielfalt bei? Zielen Sie auch auf einen sozialen Mehrwert ab?


van Allen: Mittlerweile ist durch mehrere Studien belegt worden, dass unsere Flächen eine vielfach höhere Artenvielfalt aufweisen. Wir haben u.a. rund 15 Prozent unbewirtschaftete Naturschutzflächen, die als Artenschutzinseln dienen. Unsere Flächen sind bereits seit 1997 FSC-zertifiziert. FSC (Forest Stewardship Council) ist das weltweit bekannte „Ökosiegel “für umwelt- und sozialverträglich nachhaltige Forstwirtschaft. Wir sind das weltweit einzige Unternehmen, welches mit dem „FSC Global Partner Award“ im Bereich „Financial Services“ ausgezeichnet wurden.
Der soziale Mehrwert unserer Aktivitäten ist vielfältig. Zum einen zahlen wir übertarifliche Gehälter und unsere Mitarbeiter sind kranken- und sozialversichert. Sie haben zudem Unfall- und Lebensversicherungen. Wir bilden unsere mittlerweile über hundert Mitarbeiter umfangreich und systematisch weiter. Darüber hinaus haben wir zwei Kreditprogramme: Zum einen ein Kleinkreditprogramm für Existenzunterstützung, z.B. für den Kauf von Vieh, Saatgut, Dünger etc. . Zum anderen ein zinsloses Notfallkreditprogramm. Wir unterstützen Mitarbeiterkinder u.a. durch Schulmaterialzuschüsse. Darüber hinaus haben wir mehrere größere Sozialprojekte, u.a. ein Wasserbauprojekt mit Toiletten- und Regenwassersammelbeckenbau für ein Indianerdorf für über hundert Menschen.

ECOreporter: Was bringen Sie zur Messe „Grünes Geld“ in Berlin mit?

van Allen: Wir stellen unser kurzlaufendes Waldinvestment GreenAcacia vor, das mit einer Laufzeit von sieben Jahren und  jährliche Erträge von ca. 6 Prozent bietet. Hinzu kommen alle aktuellen Waldinvestment-Angebote von Forest Finance, d.h. BaumSparVertrag, WaldSparBuch, CacaoInvest und WoodStockInvest. Ansonsten bieten wir Biokakao aus unseren eigenen Kakaoplantagen an.

ECOreporter: Was erwarten Sie für Ihr Unternehmen in der Zukunft? Wo sehen Sie das Unternehmen in einem Jahr?

van Allen:
Waldinvestments werden zu Recht immer populärer, so dass unsere Kundenzahl überproportional zunimmt. Unsere mittlerweile fast 10.000 Kunden investieren immer wieder in unsere Investmentprodukte. Auch in den kommenden Jahren wollen wir weiter wachsen. Zur stärkeren Professionalisierung und auch um ökologisch breiter zu wirken, haben wir in Vietnam ein größeres Weiterbildungsprojekt für nachhaltige Forstwirtschaft initiiert. Es wird jährlich bis zu hundert Forstwirte und Waldarbeiter in nachhaltigerer Forstwirtschaft schulen.

ECOreporter:Herr van Allen, vielen Dank für das Gespräch!

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