Anleihen / AIF

Nachhaltige Mobilität fürs Portfolio - neuer geschlossener Eisenbahnfonds gestartet

Im vergangenen Jahr hatte die Hamburger Paribus Capital GmbH mit Erfolg einen geschlossenen Eisenbahnfonds auf den Markt gebracht. Nun wurde der Nachfolgefonds gestartet. Wie ECOreporter.de von Geschäftsführer Thomas Böcher erfuhr, liegt seit Mittwoch die Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für den Emissionsprospekt des Paribus Deutsche Eisenbahn Renditefonds XV GmbH & Co. KG – kurz Paribus Rail Portfolio II - vor. Das Vorgängerprodukte, den Paribus Rail Portfolio I, hatte ECOreporter.de in einem Anlagecheck bewertet. Per Opens external link in new windowMausklick gelangen Sie zu dem Beitrag.

Laut Böcher können Anleger ab 10.000 Euro in den neuen Eisenbahnfonds einsteigen, plus fünf Prozent Agio. Die Laufzeit beträgt 15 Jahre. Der Paribus Rail Portfolio II investiere in einen Pool von rund 35 neuen und gebrauchten Diesel- und Elektroloks. Sie sollen sowohl im Rangier- als auch im Streckenbetrieb eingesetzt werden. Fünf Lokomotiven habe man bereits erworben, so der Geschäftsführer. Das Geschäftsmodell des Fonds basiere wie beim Vorgängerfonds darauf, die eingekauften Lokomotiven zu vermieten. Ziel sei es, ein Lokportfolio mit einer Bruttomietrendite von rund 13 Prozent jährlich aufzubauen.

„Der Mietmarkt für Lokomotiven hat in den vergangenen Wochen wieder kräftig angezogen“, sagt Böcher. Sowohl die Nachfrage als auch die Mieten würden steigen. Er verweist auf den Trend zur Verlagerung von Transporten auf die Schiene, der durch die Einführung der Autobahnmaut in Deutschland vor vier Jahren eingesetzt habe. National verfügten mehr als 3.000 Unternehmen über einen Gleisanschluss. Der Schienengütertransport sei aber auch international ein Wachstumsmarkt, insbesondere in Osteuropa. Denn die Bahn könne große Gütermengen wirtschaftlicher, energieeffizienter und umweltschonender transportieren als der Lkw.

Als Beispiele für Unternehmen, an die Lokomotiven vermietet würden, nannte der Paribus-Geschäftsführer unter anderem private Bahnbetreiber wie die Regentalbahn, Spezialunternehmen wie die Speno International, die Lokomotiven für ihre Schleifzüge benötige, mit denen Bahnschienen geschliffen würden, vor allem aber Logistikunternehmen wie etwa die Wanne-Herner Eisenbahn. „Das Angebot an freien Lokomotiven wird immer knapper, deshalb mussten einige unserer Mieter sogar Transportaufträge ablehnen“, stellt Böcher fest.

Wie er weiter erläutert, soll eine Mischung aus lang-, mittel- und kurzfristigen Mietverträgen das Rendite-Risiko-Profil des Fonds optimieren. „Durch die Streuung sichern wir die Grundeinnahmen, können aber trotzdem von kurzfristigen Mietsteigerungen profitieren“, sagt Böcher. Verantwortlicher Assetmanager sei wie schon beim ersten Lokomotiven-Fonds die northrail GmbH, ein Public Private Partnership der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG und der Paribus Gruppe. 

Das Paribus Rail Portfolio II hat ein Fondsvolumen von 40 Millionen Euro. Die Höhe des Eigenkapitals soll rund 32,4 Millionen Euro betragen. Im Gegensatz zum Vorgängerfonds wird langfristiges Fremdkapital aufgenommen, in Höhe von 7,6 Millionen Euro. Laut Böcher liegt dafür ein Letter of Intent (LOI) - also eine Absichtserklärung – der UniCredit vor .Das Fondsvolumen könne auf 98,8 Millionen Euro gesteigert werden; Eigen- und Fremdkapital sich dann entsprechend erhöhen.

Die geplanten Auszahlungen des neuen Eisenbahnfonds betragen 7 bis 9 Prozent jährlich zuzüglich Liquidationserlös und Liquidationsreserve. Den Gesamtmittelrückfluss beziffert die Paribus Capital GmbH mit rund 220 Prozent, dem Anleger winke eine durchschnittliche Auszahlung in Höhe von 8 Prozent jährlich bezogen auf das Eigenkapital vor Steuern und ohne Agio. Die ersten Auszahlungen sind für das Geschäftsjahr 2011 geplant. Die im Jahr 2010 beigetretenen Anleger sollen für das erste Jahr eine Mindestverzinsung von 4 Prozent jährlich erhalten.
Bildhinweis: Eine weitere Paribus-Lokomotive. / Quelle: Unternehmen
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