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Nachhaltige Investments mit Potential: auf welche Branchen und Aktien Fondsmanager setzen
Nach Ansicht von Amit Lodha, Fondsmanager des Fidelity Global Real Asset Securities Fund, dürfte es in den kommenden Jahrzehnten nur wenige Branchen geben, in denen so viele Unternehmen mit Gewinnwachstumspotential anzutreffen sind wie im Bereich der alternativen Energien. Lodha sieht insbesondere bei Solarwerten attraktive Investmentgelegenheiten. "Wir erleben gerade einen Wandel zu ökologischen und erneuerbaren Energielösungen. In den kommenden Jahrzehnten könnte die größere Gefahr für einen Anleger deshalb darin liegen, nicht in alternative Energiewerte investiert zu sein", so der Fondsmanager. Fidelity International ist eine internationale Fondsgesellschaft mit einem verwalteten Fondsvermögen von rund 150 Milliarden Euro.
"Es ist möglich, dass sich die Solarwerte am attraktivsten entwickeln werden. In der Vergangenheit als unwirtschaftlich verschrien, sind die Preise für Solaranlagen in den letzten Jahren rapide gesunken, allein 2009 um 30 Prozent", erklärt Lodha. Die USA und China werden sich voraussichtlich als wichtige Märkte etablieren. "In der Solarbranche setze ich vornehmlich auf Unternehmen wie Wacker Chemie, die Preisfestsetzungsmacht entlang der Wertschöpfungskette besitzen. Das Unternehmen ist einer der führenden Hersteller von Polysilicon, einer Hauptkomponente bei der Herstellung von Solaranlagen", so Lodha weiter.
Ähnlich chancenreich wie die Solarenergie schätzt der Fondsmanager die Windenergie ein. Er verweist auf gute Marktschancen in Ländern mit steigendem Energiebedarf wie etwa den USA. "Von dieser Entwicklung sollten nicht nur Energieunternehmen und Anlagenhersteller wie zum Beispiel Vestas Wind Systems, sondern auch die Zulieferindustrie profitieren", meint der Experte und ergänzt: "Die Bewertungen von Unternehmen aus der alternativen Energiebranche sind nicht zu hoch verglichen mit dem Wachstum, das sie generieren können. Der steigende Ölpreis kann für die Solar- und Windbranche ein Wachstumstreiber sein."
Christian Zimmermann, Manager des Pioneer Funds – Global Ecology, machtvor allem bei Technologie-Anbietern für intelligente Energienetze "hervorragende Perspektiven" aus. "Die effizientere Nutzung bestehender sowie der Aufbau neuer intelligenter Stromnetze entwickelt sich in den kommenden Jahren weltweit zu einem stark wachsenden Markt“, erläutert er. Mit Hilfe neuer intelligenter Stromnetze, so genannter Smart Grids, könne die Effizienz in der Stromversorgung erhöht werden, weil diese Systeme Ungleichgewichte zwischen Elektrizitätsnachfrage und eingespeister erneuerbarer Energien besser ausgleichen. Lieferten Windparks derzeit mehr Energie als benötigt in die Stromnetze, könne diese nicht optimal genutzt werden.
Auch Zimmermann wird konkret: "Unternehmen wie der US-amerikanische Anbieter Itron, die sich auf solche Smart-Grid-Lösungen spezialisiert haben, sind attraktiv“, erklärt der Fondsmanager. Er habe das Unternehmen kürzlich in sein Portfolio genommen. Itron sammelt und wertet Verbrauchsdaten aus, die Ergebnisse dienen den Versorgern als Grundlage für intelligentes Stromnetzmanagement. "Der Markt ist noch jung. Wer sich jetzt gut aufstellt, hat beste Aussichten, zukünftig in der ersten Reihe zu spielen", so Zimmermann.
Bei den Anbietern von Lösungen zu mehr Energieeffizienz beim Stromverbrauch bevorzugt der Experte von Pioneer Investments nach eigenen Angaben den niederländischen Konzern Philips. Der Konzern biete eine breite Palette entsprechender Produkte an: "Ein Bereich mit großen Zukunftschancen sind energiesparende LED-Leuchtmittel. Hier entsteht ein völlig neues Marktsegment“, meint Zimmermann. Er führt an, dass die Europäische Union den Verkauf klassischer Glühbirnen schrittweise bis zu deren vollständigem Verbot im September 2012 einschränkt.
Aber auch der Agrarsektor wird nach Einschätzung des Fondsmanagers im Bereich Nachhaltigkeit langfristig zu den Gewinnern gehören. "Die Ernährung der weiter wachsenden Weltbevölkerung verlangt eine leistungsfähige und gleichzeitig Ressourcen schonende Landwirtschaft“, stellt er fest. Nachhaltig arbeitende Agrar-Unternehmen wie beispielsweise die Mineraldünger-Hersteller Yara aus Norwegen und Agrium aus Kanada dürften nach Zimmermanns Ansicht von diesem Trend profitieren.