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Nachhaltige Fonds in Europa: Die größten Fonds, die beliebtesten Aktien, aktivste Länder - neue Studie
Wie haben sich die Märkte für Nachhaltigkeitsfonds in Europa entwickelt? In welcher Relation steht dies zum Gesamtmarkt für Investmentfonds? Welche Fonds verwalten das größte Vermögen, in welche Aktien wird am häufigsten investiert? Diesen und weiteren Fragen geht seit 1999 alljährlich die italienische Vigeo nach, eigenen Angaben zufolge die führende Agentur in Europa, die auf die den Bereich SRI (Social Responsible Investment) spezialisiert ist. Auch für das vergangene Jahr hat die Agentur mit Niederlassungen in Paris, Brüssel, Mailand und Casablanca einen Jahresbericht veröffentlicht, den „Green, Social and Ethical Funds in Europe – 2008 Review".
Laut dieser Untersuchung ist die Anzahl der europäischen Nachhaltigkeitsfonds weiter gewachsen, um 23 Prozent auf 537 Fonds. Seit 2001 hat sich diese Menge damit nahezu verdoppelt. Tatsächlich liegt sie zudem noch höher, denn Vigeo hat Fonds aus Luxemburg im Report nicht berücksichtigt. Weiter ist zu beachten, dass die Autoren der Studie die Fonds den Ländern zuschlugen, in denen die Fondsgesellschaften ansässig sind. Kommt der Anbieter zum Beispiel aus der Schweiz, verkauft aber die meisten Fondsanteile in Deutschland, werden die Volumina dennoch als eidgenössisch verbucht.
Laut dem Jahresbericht, der die Marktdaten vom Stand 30.6.2008 mit denen von Ende Juni 2007 vergleicht, stieg die Anzahl der Nachhaltigkeitsfonds in Deutschland und in der Schweiz in diesem Zeitraum um 30 Prozent, in Österreich um 20 Prozent. Nur in Belgien fiel das Wachstum mit 66 Prozent noch stärker aus. Diese Zuwächse seien vor allem vor den Hintergrund der weltweiten Finanzkrise bemerkenswert, stellen die Autoren der Studie fest. In Italien hatten die Anbieter weniger Vertrauen in das Thema Nachhaltigkeit. Dort brach nach ihren Angaben die Menge der Fonds mit ethisch-ökologischem Anspruch um 28 Prozent ein. Das sei aber ein Ausnahmefall in Europa und auch auf Zusammenschlüsse von Anbietern zurückzuführen, die ihre Produktpalette gestrafft hätten.
Zwar hat Vigeo auch die Entwicklung der Volumina der europäischen Fonds untersucht. Mit Stand Ende Juni 2008 haben diese Daten jedoch nur begrenzt Aussagewert, da ja ab September der große Crash an den Weltbörsen erfolgte, der die Einbrüche in den Monaten zuvor bei weitem in den Schatten stellte. Mit einem Anlagevolumen von knapp 1,6 Milliarden Euro lag der Untersuchung zufolge der SGAM Invest Monetaire ISR der Societe Generale Asset Management an der Spitze, nur haarscharf vor dem SAM Sustainabel Water, der von Julius Baer gemanagt wird. Auf Platz 3 folgt der Primus des Vorjahres, der britische Stewardship Pension Fund mit 1,4 Milliarden Euro vor dem Pioneer Funds – Global Ecology der Pioneer Asset Management. Dieser eroberte wie im Jahr zuvor den 4. Platz mit einem Analgevolumen von 1,15 Milliarden Euro. Alle übrigen fonds in der Auswertung verwalteten ende Juni 2008 ein Volumen von weniger als einer Milliarde Euro.
Alle europäischen Nachhaltigkeitsfonds kamen an diesem Stichtag zusammen auf 48,7 Milliarden Euro. Damit wurde das Vorjahresniveau erreicht, nach Jahren starker Zuwächse bei den Volumina in den Jahren zuvor. Aufgrund von Mittelzuflüssen und Wertzuwächsen waren sie von Mitte 2006 bis Mitte 2007 um 43 Prozent gestiegen. Angesichts der Abstürze an den Finanzmärkten sei die Stagnation bei den Volumina jedoch bereits als Erfolg zu werten, stellen die Autoren der Vigeo-Studie für 2008 fest. Vor allem da der Marktanteil der Nachhaltigkeitsfonds in Europa am Gesamtmarkt gestiegen sei, von 0,75 auf 0,87 Prozent.
Relativ gesehen sei also durchaus ein Wachstum zu verzeichnen.
Bei der Auswertung von Vigeo, welche Aktien am häufigsten in den Portfolios der europäischen Nachhaltigkeitsfonds enthalten sind, fällt der Absturz von Nokia auf. Der finnische Telekommunikationskonzern war 2008 in Deutschland massiv für die Verlagerung der Produktion von Bochum nach Osteuropa kritisiert worden. Zumal das Unternehmen dies mit Kostengründen erklärte, fast zeitgleich aber einen Rekordgewinn von 7,2 Milliarden Euro meldete. In der Vigeo-Rangliste der in SRI-Fonds enthaltenen Aktienunternehmen fiel Nokia von Platz 2 auf Platz 15. Den Spitzenplatz eroberten zwei britische Unternehmen, Vodafone und die BG Group. Mit der BG Group gelang sechs weiteren Aktien der Sprung in die Top 10, die zuvor weiter unten rangierten. Das sind die Windturbinenbauer Vestas (4) und Gamesa (9), Suez (3), Veolia (5) und Total SA (6) aus Frankreich und der Finanzkonzern HSBC (7). Die Allianz auf Platz 8 und BNP Paribas auf Platz 10 haben sich in der obersten Riege halten können. Neben der Allianz zählt nur ein weiteres deutscher Titel zu den 20 Aktien, die von europäischen Nachhaltigkeitsfonds am häufigsten gehalten werden: die SolarWorld AG (14).
Bildhinweis: Firmensitz von HSBC und Windräder von Vestas, deren Aktien laut Vigeo in besonders vielen europäischen Nachhaltigkeitsfonds enthalten sind.
Laut dieser Untersuchung ist die Anzahl der europäischen Nachhaltigkeitsfonds weiter gewachsen, um 23 Prozent auf 537 Fonds. Seit 2001 hat sich diese Menge damit nahezu verdoppelt. Tatsächlich liegt sie zudem noch höher, denn Vigeo hat Fonds aus Luxemburg im Report nicht berücksichtigt. Weiter ist zu beachten, dass die Autoren der Studie die Fonds den Ländern zuschlugen, in denen die Fondsgesellschaften ansässig sind. Kommt der Anbieter zum Beispiel aus der Schweiz, verkauft aber die meisten Fondsanteile in Deutschland, werden die Volumina dennoch als eidgenössisch verbucht.
Laut dem Jahresbericht, der die Marktdaten vom Stand 30.6.2008 mit denen von Ende Juni 2007 vergleicht, stieg die Anzahl der Nachhaltigkeitsfonds in Deutschland und in der Schweiz in diesem Zeitraum um 30 Prozent, in Österreich um 20 Prozent. Nur in Belgien fiel das Wachstum mit 66 Prozent noch stärker aus. Diese Zuwächse seien vor allem vor den Hintergrund der weltweiten Finanzkrise bemerkenswert, stellen die Autoren der Studie fest. In Italien hatten die Anbieter weniger Vertrauen in das Thema Nachhaltigkeit. Dort brach nach ihren Angaben die Menge der Fonds mit ethisch-ökologischem Anspruch um 28 Prozent ein. Das sei aber ein Ausnahmefall in Europa und auch auf Zusammenschlüsse von Anbietern zurückzuführen, die ihre Produktpalette gestrafft hätten.
Zwar hat Vigeo auch die Entwicklung der Volumina der europäischen Fonds untersucht. Mit Stand Ende Juni 2008 haben diese Daten jedoch nur begrenzt Aussagewert, da ja ab September der große Crash an den Weltbörsen erfolgte, der die Einbrüche in den Monaten zuvor bei weitem in den Schatten stellte. Mit einem Anlagevolumen von knapp 1,6 Milliarden Euro lag der Untersuchung zufolge der SGAM Invest Monetaire ISR der Societe Generale Asset Management an der Spitze, nur haarscharf vor dem SAM Sustainabel Water, der von Julius Baer gemanagt wird. Auf Platz 3 folgt der Primus des Vorjahres, der britische Stewardship Pension Fund mit 1,4 Milliarden Euro vor dem Pioneer Funds – Global Ecology der Pioneer Asset Management. Dieser eroberte wie im Jahr zuvor den 4. Platz mit einem Analgevolumen von 1,15 Milliarden Euro. Alle übrigen fonds in der Auswertung verwalteten ende Juni 2008 ein Volumen von weniger als einer Milliarde Euro.
Alle europäischen Nachhaltigkeitsfonds kamen an diesem Stichtag zusammen auf 48,7 Milliarden Euro. Damit wurde das Vorjahresniveau erreicht, nach Jahren starker Zuwächse bei den Volumina in den Jahren zuvor. Aufgrund von Mittelzuflüssen und Wertzuwächsen waren sie von Mitte 2006 bis Mitte 2007 um 43 Prozent gestiegen. Angesichts der Abstürze an den Finanzmärkten sei die Stagnation bei den Volumina jedoch bereits als Erfolg zu werten, stellen die Autoren der Vigeo-Studie für 2008 fest. Vor allem da der Marktanteil der Nachhaltigkeitsfonds in Europa am Gesamtmarkt gestiegen sei, von 0,75 auf 0,87 Prozent.

Bei der Auswertung von Vigeo, welche Aktien am häufigsten in den Portfolios der europäischen Nachhaltigkeitsfonds enthalten sind, fällt der Absturz von Nokia auf. Der finnische Telekommunikationskonzern war 2008 in Deutschland massiv für die Verlagerung der Produktion von Bochum nach Osteuropa kritisiert worden. Zumal das Unternehmen dies mit Kostengründen erklärte, fast zeitgleich aber einen Rekordgewinn von 7,2 Milliarden Euro meldete. In der Vigeo-Rangliste der in SRI-Fonds enthaltenen Aktienunternehmen fiel Nokia von Platz 2 auf Platz 15. Den Spitzenplatz eroberten zwei britische Unternehmen, Vodafone und die BG Group. Mit der BG Group gelang sechs weiteren Aktien der Sprung in die Top 10, die zuvor weiter unten rangierten. Das sind die Windturbinenbauer Vestas (4) und Gamesa (9), Suez (3), Veolia (5) und Total SA (6) aus Frankreich und der Finanzkonzern HSBC (7). Die Allianz auf Platz 8 und BNP Paribas auf Platz 10 haben sich in der obersten Riege halten können. Neben der Allianz zählt nur ein weiteres deutscher Titel zu den 20 Aktien, die von europäischen Nachhaltigkeitsfonds am häufigsten gehalten werden: die SolarWorld AG (14).
Bildhinweis: Firmensitz von HSBC und Windräder von Vestas, deren Aktien laut Vigeo in besonders vielen europäischen Nachhaltigkeitsfonds enthalten sind.