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Nachhaltige ETFs sind undurchsichtige Konstrukte: Teil 1 der Serie
Exchange-traded funds, kurz ETFs, bilden die Wertentwicklung eines Börsenindex möglichst exakt nach. Zum Beispiel den deutschen Leitindex Dax: Steigt dieser um zwei Prozent, sollte auch ein ETF auf den Dax zwei Prozent zulegen. Denn im ETF müssten anteilig die im Index enthaltenen Wertpapiere stecken.
Im Falle des Dax wären das die Aktien aller aktuellen Dax-Konzerne – im Verhältnis ihres jeweiligen Börsenwertes. Soweit die Theorie. Die übliche Schlussfolgerung daraus: Wer einen Index nachbaut, der benötigt kein echtes Fondsmanagement und kein Analyse-Team, das sich über die Aktienauswahl Gedanken macht. Einfach abschreiben, das war's. Das spart Kosten, und damit werben die Anbieter massiv.
Bei ETFs liegen die Jahresgebühren meist unter 0,5 Prozent pro Jahr, bei Aktienfonds meist bei 1,5 Prozent und mehr pro Jahr. Außerdem: Für konventionelle Aktienfonds gibt es nur einmal pro Tag einen festgestellten Wert. Dagegen werden ETFs wie Aktien fortlaufend gehandelt. So weit, so plausibel.
Das steckt drin in ETFS
Einfach gestrickt sind ETFs jedoch nicht. Um den Index nachzubauen, nutzen die Anbieter beispielsweise zwei sehr verschiedene Verfahren: Die einen bauen den Index nach und kaufen alle enthaltenen Aktien. Das läuft unter dem Fachbegriff "volle (physische) Replikation". Immerhin ist dann drin, was draufsteht. Viele ETF-Anbieter setzen aber auf die "synthetische Replikation". Sie bilden dann einen Index nach, den sie auch nennen – aber im ETF muss keine einzige Aktie enthalten sein, die im Index ist. Der ETF muss nur die Wertentwicklung des Index nachbilden.
Wie sicher ist ein ETF?
ETFs sind immer Sondervermögen, genauso wie Fonds: Das Sondervermögen ist das Anlagekapital der Fondsanleger, das vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt ist. Im Fall einer Insolvenz des Anbieters bleibt es also unangetastet.
Trotzdem gibt es Risiken, vor allem bei den sogenannten synthetischen Swap-ETFs. "Hier ergibt sich ein Kontrahentenrisiko", erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Partner des ETF können pleitegehen. Aber auch ETFs, die komplett "physisch" abbilden, können Ausfallrisiken in sich bergen – insbesondere, wenn sie Leihgeschäfte tätigen.
Denn oft sucht sich die Fondsgesellschaft einen Partner, der die Wertpapiere aus dem ETF für kurze Zeit ausleihen möchte. Wenn die vereinbarte Laufzeit zu Ende ist, erhält der Verleiher die Wertpapiere zurück und zusätzlich eine zuvor ausgehandelte Leihgebühr. Die meisten ETFs nutzen die Wertpapierleihe, um Extra-Erträge zu erzielen.
Die Leihgeschäfte werden in der Regel täglich ausgeglichen und sind mit Staatsanleihen besichert. Jedoch könnten auch die platzen oder an Wert verlieren. Mit realer Wirtschaft hat das alles wenig zu tun. Undurchsichtig wirkt es auch. Und selbst Fachleute haben Probleme, die Geschäfte, die hinter ETFs stecken, im Detail zu erklären.
Wie nachhaltig können ETFs sein? Das erfahren Sie in Teil 2 unserer Serie.
Im Falle des Dax wären das die Aktien aller aktuellen Dax-Konzerne – im Verhältnis ihres jeweiligen Börsenwertes. Soweit die Theorie. Die übliche Schlussfolgerung daraus: Wer einen Index nachbaut, der benötigt kein echtes Fondsmanagement und kein Analyse-Team, das sich über die Aktienauswahl Gedanken macht. Einfach abschreiben, das war's. Das spart Kosten, und damit werben die Anbieter massiv.
Bei ETFs liegen die Jahresgebühren meist unter 0,5 Prozent pro Jahr, bei Aktienfonds meist bei 1,5 Prozent und mehr pro Jahr. Außerdem: Für konventionelle Aktienfonds gibt es nur einmal pro Tag einen festgestellten Wert. Dagegen werden ETFs wie Aktien fortlaufend gehandelt. So weit, so plausibel.
Das steckt drin in ETFS
Einfach gestrickt sind ETFs jedoch nicht. Um den Index nachzubauen, nutzen die Anbieter beispielsweise zwei sehr verschiedene Verfahren: Die einen bauen den Index nach und kaufen alle enthaltenen Aktien. Das läuft unter dem Fachbegriff "volle (physische) Replikation". Immerhin ist dann drin, was draufsteht. Viele ETF-Anbieter setzen aber auf die "synthetische Replikation". Sie bilden dann einen Index nach, den sie auch nennen – aber im ETF muss keine einzige Aktie enthalten sein, die im Index ist. Der ETF muss nur die Wertentwicklung des Index nachbilden.
Wie sicher ist ein ETF?
ETFs sind immer Sondervermögen, genauso wie Fonds: Das Sondervermögen ist das Anlagekapital der Fondsanleger, das vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt ist. Im Fall einer Insolvenz des Anbieters bleibt es also unangetastet.
Trotzdem gibt es Risiken, vor allem bei den sogenannten synthetischen Swap-ETFs. "Hier ergibt sich ein Kontrahentenrisiko", erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Partner des ETF können pleitegehen. Aber auch ETFs, die komplett "physisch" abbilden, können Ausfallrisiken in sich bergen – insbesondere, wenn sie Leihgeschäfte tätigen.
Denn oft sucht sich die Fondsgesellschaft einen Partner, der die Wertpapiere aus dem ETF für kurze Zeit ausleihen möchte. Wenn die vereinbarte Laufzeit zu Ende ist, erhält der Verleiher die Wertpapiere zurück und zusätzlich eine zuvor ausgehandelte Leihgebühr. Die meisten ETFs nutzen die Wertpapierleihe, um Extra-Erträge zu erzielen.
Die Leihgeschäfte werden in der Regel täglich ausgeglichen und sind mit Staatsanleihen besichert. Jedoch könnten auch die platzen oder an Wert verlieren. Mit realer Wirtschaft hat das alles wenig zu tun. Undurchsichtig wirkt es auch. Und selbst Fachleute haben Probleme, die Geschäfte, die hinter ETFs stecken, im Detail zu erklären.
Wie nachhaltig können ETFs sein? Das erfahren Sie in Teil 2 unserer Serie.