Erneuerbare Energie

Musterknabe von der Insel – Schottland will Erneuerbare Energien massiv ausbauen

Bis 2020 soll die Hälfte des Strom in Schottland aus regenerativen Quellen kommen. Das meldet die Beratungsagentur der schottische Regierung, Scottish Development International (SDI). Bis 2011 wolle man 31 Prozent erreichen, heißt es. Das Ziel der Europäischen Union zum Ausbau regenerativer Energien liege mit 20 Prozent bis 2020 deutlich niedriger. Dieses Ziel habe Schottland heute schon überholt. Aktuell gewinne das Land elf Prozent seines Stroms aus Wasser- und zehn Prozent aus Windkraft. Das große Potential Schottlands habe auch das Interesse ausländischer Investoren geweckt, so SDI, darunter die deutschen Firmen E.ON, RWE und Siemens.

SDI zufolge verfügt Schottland über je 25 Prozent des europäischen Potentials an Wind- und Gezeitenenergie sowie über zehn Prozent des europäischen Potentials an Wellenergie. Der schottische Energiesektor umfasst demnach aktuell mehr als 110.000 Arbeitsplätze und ein Gesamtvolumen von circa neun Milliarden Euro.

Ziel sei es, Schottland zum weltweit führenden Exporteur für Technik im Bereich der Meeresenergie zu machen, so SDI weiter. Eine besondere Rolle nehme hierbei das European Marine Energy Center (EMEC) auf den Orkney Inseln ein. Die schottische Regierung und andere Organisationen des öffentlichen Sektors hätten bereits 18,5 Millionen Euro in das Zentrum investiert.

Weitere Ausbaumöglichkeiten sieht der SDI in der Windkraft. Durch die guten Windverhältnisse mit durchschnittlich 8,5 Metern pro Sekunde sei die schottische Küste für die Onshore Windenergie-Gewinnung hervorragend geeignet. Das größte Potential liege jedoch bei Offshore-Windkraftanlagen. Neben der günstigen geographischen Lage sei der größte Wettbewerbsvorteil Schottlands sein durch die Öl- und Gasexploration erworbenes Know how. Schottische Fachkräfte hätten viel Erfahrung mit der Realisierung von Hochseeprojekten, der Verankerung, der Verkabelung und den Wartungsarbeiten auf hoher See.
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