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Münchmeyer Petersen Capital AG (MPC) bietet ersten Solarfonds an – Ein Angebot von der Sonnenseite?
Der börsennotierte Finanzdienstleister Münchmeyer Petersen Capital AG (MPC) bietet aktuell seinen ersten Solarfonds zur Zeichnung an. Anleger können sich ab 10.000 Euro plus 500 Euro Agio am „MPC Solarpark“ beteiligen. MPC will mit dem Fonds 22 Millionen Euro bei privaten Anlegern einwerben, um vier Solarkraftwerke in Spanien zu kaufen. Unser Anlagecheck verrät, ob das Angebot sonnige Renditen bietet.
Das Projekt
Eine Spitzenleistung von rund 9,61 Megawatt peak (MWp) sollen die vier Kraftwerke des MPC Solarpark erreichen. Die Freiflächenanlagen liegen in in Huéscar (Andalusien), Calvià, Villafranca und Santa Margarita (alle Mallorca). Das Gesamtinvestitionsvolumen inklusive Agio beträgt 65,85 Millionen Euro.
Strom aus Photovoltaik wird in Spanien kräftig gefördert. Per königlichem Dekret sichert das Energiegesetz des Landes eine feste Einspeisevergütung von 45,51 Eurocent/kWh für 25 Jahre ab Inbetriebnahme der Anlage. Hinzu kommt ein jährlicher Inflationsausgleich. Dafür müssen die Anlagen allerdings bis zum Stichtag 29. September 2008 abgenommen und eingetragen werden.
Rechtliche Konstruktion
Der Anleger wird Direktkommanditist oder Treuhandkommanditist der Fondsgesellschaft „MPC Solarpark GmbH & Co. KG“. Diese beteiligt sich über die Beteiligungsverwaltungsgesellschaft MPC Solarpark mbH (BV MPC Solarpark) mit Eigenkapital und Gesellschafterdarlehen an vier spanischen Solarpark- Holdinggesellschaften. Diese Holdings halten wiederum je 100 Prozent der Anteile von 88 Betreibergesellschaften. Hintergrund ist das spanische Energiegesetz, das die Höchstförderung nur für Anlagen bis zu einer Leistung von 100 Kilowatt gewährt.
Eigenkapitalhöhe, Platzierungsgarantie und Mittelverwendungskontrolle
Wie Michael Benninghoff, Sprecher der MPC, gegenüber ECOreporter.de erklärt, hat die MPC Capital AG eine Platzierungsgarantie in Höhe von 22,5 Millionen Euro zugunsten des MPC Solarpark übernommen. Diese sichere die Eigenkapitalvorfinanzierung der Commerzbank in Höhe von bis zu 20,8 Millionen Euro ab. Zum aktuellen Zeichnungsstand will der Sprecher keine Angaben machen.
Zusätzlich zu den Eigenmittel will der MPC Solarpark 42,75 Millionen Euro an Fremdkapital investieren. Laut Benninghoff wurde dazu ein Rahmendarlehensvertrag zwischen der Beteiligungsverwaltungsgesellschaft MPC Solarpark mbH und der Commerzbank AG, Hamburg, über bis zu 50,25 Millionen Euro geschlossen.
Die Mittelverwendskontrolle übt die BLS Revisions- und Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg aus.
Fondsnebenkosten
Rund 12,43 Prozent der Investitionssumme oder 8,18 Millionen Euro entfällt auf Weichkosten. Die größten Positionen sind dabei die Kosten für die Zwischenfinanzierung und Sicherheiten (1,82 Millionen Euro), die Kapitalbeschaffung (inklusive Agio: 1,8 Millionen Euro), die Konzeption, das Marketing und den Prospekt (1,3 Millionen Euro), die Sicherstellung der Gesamtfinanzierung (1,17 Millionen Euro), die Maklergebühr (600.000 Euro) und die rechtliche und steuerliche Beratung (550.000 Euro).
Laufzeit und Ausschüttung
Die Laufzeit des Fonds liegt bei 25 Jahren, sie endet demnach 2033. Die prognostizierte Gesamtausschüttung bezogen auf das eingesetzte Kapital inklusive Agio beträgt den Angaben zufolge 312,6 Prozent. Bei planmäßigen Verlauf würde der Anleger damit einen Gewinn vor Steuern von 212,6 Prozent erzielen (312,6 Prozent Ausschüttung minus 100 Prozent eigener Einsatz = 212,6 Prozent).
Laut Emissionsprospekt sollen die Ausschüttungen ab 2008 mit 7,4 Prozent jährlich einsetzen; ab 2025 sollen jährlich 22 Prozent gezahlt werden, ab 2027 sind 24 Prozent und ab 2032 dann 22,8 Prozent geplant. Damit sollen mehr als 200 Prozent der Ausschüttungen in den letzten sieben Jahren des Fonds anfallen.
Die Anleger erzielen aus ihrer Beteiligung am MPC Solarpark steuerpflichtige Einkünfte aus Kapitalvermögen (Zinsen und Dividenden). Diese unterliegen ab 2009 der Abgeltungssteuer.
Technik und Erträge
In den vier Solarparks des MPC-Fonds kommen kristalline Solarmodule von Suntaics, Solar-Fabrik, Kaco Gerätetechnik und Solon zum Einsatz. Die Wechselrichter liefern den Angaben zufolge Kaco Gerätetechnik und Sputnik Engineering.
Für die eingesetzten Module bestünden Leistungsgarantien durch die Hersteller für jeweils 25 Jahre über 80 Prozent der Nennleistung, heißt es im Emissionsprospekt. In den ersten zehn Jahren würden von allen Anbietern mindestens 90 Prozent garantiert. Die Herstellergarantie für die Wechselrichter beträgt bei der Kaco Gerätetechnik den Angaben zufolge elf Jahre, Sputnik Engineering gewährt nur zwei Jahre.
Als Generalübernehmer für die schlüsselfertige Errichtung der Solarparks wurde die solar-protect Spain S.L. verpflichtet.
Alle Anlagen des MPS Solarparks liefern ihren Strom an die Tochtergesellschaft des spanischen Energiekonzers Endesa, Endesa Distribución Eléctrica S.L. Laut Benninghoff liegen für alle Standorte Netzeinspeisezusagen vor.
Für die Begutachtung und Einschätzung der Erträge wurden für den MPC Solarpark die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (DGS ), Berlin, und die meteocontrol GmbH (meteocontrol), Augsburg, beauftragt. Pro Standort wurde je ein Ertragsgutachten erstellt, dass die Grundlage der Planrechnung im Emissionsprospekt des MPC Solarpark bildet. Bei Anlagen dieser Größenordnung gelten zwei Gutachten als Standard. Auf Nachfrage von ECOreporter.de erklärt Benninghoff dazu: „Im Unterschied zur Windenergie bringen zweite Gutachten im Bereich Solarenergie erfahrungsgemäß keine zusätzlichen Erkenntnisse, so dass wir mit Blick auf entsprechende Kosten darauf verzichtet haben.“ Wie er weiter mitteilt, enthält die Planrechnung für den MPC Solarpark einen Sicherheitsabschlag in Höhe von zwei Prozent auf das Ertragsgutachten. Für die Degradation der Module seien über die gesamte geplante Fondslaufzeit in der Kalkulation 0,3 Prozent berücksichtigt worden.
Eine Ertragsgarantie gibt es für den Fonds nicht. Die technische Betriebsführung liegt bei dem spanischen Service- und Wartungsunternehmen KS-direct Mantenimientos S.L. mit Sitz in Palma de Mallorca. Wie der Sprecher im Gespräch mit ECOreporter.de erklärt, wurde mit dem Vertragspartner ein Service- und Vollwartungsvertrag vereinbart. Dieser umfasse alle Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten sowie eine All-Gefahren-Versicherung, und er garantiere über die geplante Fondslaufzeit eine technische Verfügbarkeit der Anlagen von 98 Prozent.
Ökologische Wirkung
Insgesamt 202.000 Quadratmeter Fläche werden für den Bau der Kraftwerke des MPC Solarpark benötigt. Wie wurden die Flächen zuvor genutzt? Benninghoff: „Die Flächen wurden vorher als Mülldeponie (Calvia) und Agrarflächen (Hueascar, Santa Margarita, Villafranca) genutzt. Die Anlagen wurden so konstruiert, dass ein Rückbau nach Ende der Fondslaufzeit möglich ist.“ Damit ist das Projekt unter ökologischen Aspekten vertretbar.
Risiko
Der MPC Solarpark ist eigenen Angaben zufolge der erste geschlossene Fonds von MPC im Segment Energie und Rohstoff-Fonds. Die Initiatorin zählt zu den namhaftesten Anbietern von Kapitalanlageprodukten auf dem deutschen Markt. Zu den Geschäftsfeldern zählen geschlossene Fonds, strukturierte Produkte, Versicherungslösungen und Investmentfonds. Bis Ende 2007 haben laut MPC 160.000 Kunden insgesamt zirka 6,83 Milliarden Euro in 283 Fonds investiert. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich demnach auf rund 16,56 Milliarden Euro. Die Leistungsbilanz des Unternehmens für 2006 liegt der Redaktion vor.
Der rechtzeitigen Fertigstellung und Abnahme der Kraftwerke kommt große Bedeutung zu. Wie ist der aktuelle Stand? Benninghoff berichtet dazu: „Der Solarpark in Huescar ist seit 2007 am Netz. Auch Calvia wurde bereits ans Netz angeschlossen. In Santa Margarita erwarten wir den Anschluss für den 4. Juli, in Villafrance für den 18. Juli. Weiter erklärt er, dass Stuttgarter Firma PV-Plan für die fertig installierten Anlagen ein technisches Abnahmegutachten erstellt habe. Vor Ablauf der zweijährigen Gewährleistungszeit erfolge eine weitere Überprüfung durch PV-Plan, so der Sprecher.
Laut Emissionsprospekt hat sich der Projektpartner solar-protect Spain S.L. vertraglich verpflichtet, bei nicht rechtzeitiger Bereitstellung der Projekte Schadenersatz zu leisten. Inwiefern ist der Partner dazu in der Lage? Benninghoff erklärt, dass der Projektpartner eine bankgesicherte Erfüllungsgarantie von insgesamt vier Millionen Euro beschaffen müsse. Diese sei bisher nicht gestellt worden. MPC habe deshalb vertragsgemäß vier Millionen Euro vom Kaufpreis zurückgehalten.
Fazit:
Finanziell
Die MPC ist einer der erfahrensten Initiatoren für Kapitalanlageprodukte auf dem deutschen Markt, aber ohne Erfahrung im Solarenergie-Bereich. Die Laufzeit des MPC Solarpark ist mit 25 Jahren ungewöhnlich lang. Während der ersten 18 Jahre erhält der Anleger über die Ausschüttungen im wesentlichen seine Einlage und das Agio zurück. Der Großteil der Gewinn-Ausschüttungen fällt erst in den letzten sieben Jahren an. Das könnte interessant für Anleger sein, die das Investment als Altersvorsorge nutzen wollen. Sie würden von der meist geringeren Besteuerung im Rentenalter profitieren. Das Risiko wird allerdings nach hinten verschoben.
Eine Abwertung gibt es für den Fonds, weil nur ein Ertragsgutachten pro Standort erstellt wurde – zwei wären besser. Der Sicherheitsabschlag wurde mit zwei Prozent sehr niedrig angesetzt, vier Prozent wären für den Anleger sinnvoller. Auch die eingerechnete Degradation der Solarmodule liegt mit 0,3 Prozent an der unteren Grenze, andere Anbieter rechnen mit mehr Leistungsverlust über die Jahre. Insgesamt also mehrere Punkte zuungunsten der Anleger.
Vergleichsweise hoch liegen zudem die Investitionskosten pro Kilowatt peak.
Nachhaltigkeit
Unter ökologischen Aspekten sind Freiflächenanlagen nicht das Optimum, aber vertretbar. Positiv: Das Projekt Calvia wird auf einer ehemaligen Mülldeponie errichtet.
ECOreporter.de-Empfehlung
Der MPC Solarpark ist insgesamt kein schlechter Fonds, es gibt derzeit aber interessantere Solarprojekte, auch im Ausland. Lesen Sie dazu die letzten ECOreporter.de-Anlagechecks.
Basisdaten
Emissionshaus: MPC Capital Investments GmbH, Hamburg
Fondsname: MPC Solarpark
Firma der Fondsgesellschaft: MPC Solarpark GmbH & Co. KG
Rechtsform: GmbH & Co. KG
Haftung des Anlegers: auf 10 Prozent der Pflichteinlage beschränkt. Eine Nachschusspflicht besteht nicht.
Treuhänder: TVP Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft für Publikumsfonds mbH
Fondswährung: Euro
Gesamtes Eigenkapital: 22,00 Millionen Euro
Gesamtes Fremdkapital: 42,75 Millionen Euro
Agio: 5,00 Prozent
Agio: 1,1 Millionen Euro
BaFin Gestattung: Ja
Leistungsbilanz des Anbieters: Ja
IDW-Prospektprüfungsbericht: Ja
Mittelverwendungskontrolle: BLS Revisions- und Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Investition je KWp: durchschnittlich 5.940 Euro (Prognose)
Investition je KWh: 4,05 Euro (Prognose)
Ertragsgarantie: Nein
Degradation der Module: 0,3 Prozent jährlich ab dem ersten Jahr
Sensitivitätsanalyse: Ja
Anteile handelbar: Ja.
Kündigungsfrist: erstmals zum 31. Dezember 2033
Sieht der Gesellschaftervertrag die Prüfung der künftigen Jahresabschlüsse durch Wirtschaftsprüfer vor? Ja.
Versicherungen: All-Gefahren-Versicherung inkl. Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung und Diebstahlversicherung
Sicherungssysteme: Die Solarparks sind eingezäunt und werden zusätzlich von einem lokalen Wachdienst regelmäßig überwacht.
Generalübernehmer: solar-protect Spain S.L.
Kaufmännische und technische Betriebsführung: KS-direct Mantenimientos S.L.
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
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Bilder: Solarzellen werden aus Silizium hergestellt; in den Kraftwerken des MPC Solarpark werden die Solarmodule fest installiert. / Quelle: MPC Capital/Amos Schliack
Das Projekt
Eine Spitzenleistung von rund 9,61 Megawatt peak (MWp) sollen die vier Kraftwerke des MPC Solarpark erreichen. Die Freiflächenanlagen liegen in in Huéscar (Andalusien), Calvià, Villafranca und Santa Margarita (alle Mallorca). Das Gesamtinvestitionsvolumen inklusive Agio beträgt 65,85 Millionen Euro.
Strom aus Photovoltaik wird in Spanien kräftig gefördert. Per königlichem Dekret sichert das Energiegesetz des Landes eine feste Einspeisevergütung von 45,51 Eurocent/kWh für 25 Jahre ab Inbetriebnahme der Anlage. Hinzu kommt ein jährlicher Inflationsausgleich. Dafür müssen die Anlagen allerdings bis zum Stichtag 29. September 2008 abgenommen und eingetragen werden.
Rechtliche Konstruktion
Der Anleger wird Direktkommanditist oder Treuhandkommanditist der Fondsgesellschaft „MPC Solarpark GmbH & Co. KG“. Diese beteiligt sich über die Beteiligungsverwaltungsgesellschaft MPC Solarpark mbH (BV MPC Solarpark) mit Eigenkapital und Gesellschafterdarlehen an vier spanischen Solarpark- Holdinggesellschaften. Diese Holdings halten wiederum je 100 Prozent der Anteile von 88 Betreibergesellschaften. Hintergrund ist das spanische Energiegesetz, das die Höchstförderung nur für Anlagen bis zu einer Leistung von 100 Kilowatt gewährt.
Eigenkapitalhöhe, Platzierungsgarantie und Mittelverwendungskontrolle
Wie Michael Benninghoff, Sprecher der MPC, gegenüber ECOreporter.de erklärt, hat die MPC Capital AG eine Platzierungsgarantie in Höhe von 22,5 Millionen Euro zugunsten des MPC Solarpark übernommen. Diese sichere die Eigenkapitalvorfinanzierung der Commerzbank in Höhe von bis zu 20,8 Millionen Euro ab. Zum aktuellen Zeichnungsstand will der Sprecher keine Angaben machen.
Zusätzlich zu den Eigenmittel will der MPC Solarpark 42,75 Millionen Euro an Fremdkapital investieren. Laut Benninghoff wurde dazu ein Rahmendarlehensvertrag zwischen der Beteiligungsverwaltungsgesellschaft MPC Solarpark mbH und der Commerzbank AG, Hamburg, über bis zu 50,25 Millionen Euro geschlossen.
Die Mittelverwendskontrolle übt die BLS Revisions- und Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg aus.

Rund 12,43 Prozent der Investitionssumme oder 8,18 Millionen Euro entfällt auf Weichkosten. Die größten Positionen sind dabei die Kosten für die Zwischenfinanzierung und Sicherheiten (1,82 Millionen Euro), die Kapitalbeschaffung (inklusive Agio: 1,8 Millionen Euro), die Konzeption, das Marketing und den Prospekt (1,3 Millionen Euro), die Sicherstellung der Gesamtfinanzierung (1,17 Millionen Euro), die Maklergebühr (600.000 Euro) und die rechtliche und steuerliche Beratung (550.000 Euro).
Laufzeit und Ausschüttung
Die Laufzeit des Fonds liegt bei 25 Jahren, sie endet demnach 2033. Die prognostizierte Gesamtausschüttung bezogen auf das eingesetzte Kapital inklusive Agio beträgt den Angaben zufolge 312,6 Prozent. Bei planmäßigen Verlauf würde der Anleger damit einen Gewinn vor Steuern von 212,6 Prozent erzielen (312,6 Prozent Ausschüttung minus 100 Prozent eigener Einsatz = 212,6 Prozent).
Laut Emissionsprospekt sollen die Ausschüttungen ab 2008 mit 7,4 Prozent jährlich einsetzen; ab 2025 sollen jährlich 22 Prozent gezahlt werden, ab 2027 sind 24 Prozent und ab 2032 dann 22,8 Prozent geplant. Damit sollen mehr als 200 Prozent der Ausschüttungen in den letzten sieben Jahren des Fonds anfallen.
Die Anleger erzielen aus ihrer Beteiligung am MPC Solarpark steuerpflichtige Einkünfte aus Kapitalvermögen (Zinsen und Dividenden). Diese unterliegen ab 2009 der Abgeltungssteuer.
Technik und Erträge
In den vier Solarparks des MPC-Fonds kommen kristalline Solarmodule von Suntaics, Solar-Fabrik, Kaco Gerätetechnik und Solon zum Einsatz. Die Wechselrichter liefern den Angaben zufolge Kaco Gerätetechnik und Sputnik Engineering.
Für die eingesetzten Module bestünden Leistungsgarantien durch die Hersteller für jeweils 25 Jahre über 80 Prozent der Nennleistung, heißt es im Emissionsprospekt. In den ersten zehn Jahren würden von allen Anbietern mindestens 90 Prozent garantiert. Die Herstellergarantie für die Wechselrichter beträgt bei der Kaco Gerätetechnik den Angaben zufolge elf Jahre, Sputnik Engineering gewährt nur zwei Jahre.
Als Generalübernehmer für die schlüsselfertige Errichtung der Solarparks wurde die solar-protect Spain S.L. verpflichtet.
Alle Anlagen des MPS Solarparks liefern ihren Strom an die Tochtergesellschaft des spanischen Energiekonzers Endesa, Endesa Distribución Eléctrica S.L. Laut Benninghoff liegen für alle Standorte Netzeinspeisezusagen vor.
Für die Begutachtung und Einschätzung der Erträge wurden für den MPC Solarpark die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. (DGS ), Berlin, und die meteocontrol GmbH (meteocontrol), Augsburg, beauftragt. Pro Standort wurde je ein Ertragsgutachten erstellt, dass die Grundlage der Planrechnung im Emissionsprospekt des MPC Solarpark bildet. Bei Anlagen dieser Größenordnung gelten zwei Gutachten als Standard. Auf Nachfrage von ECOreporter.de erklärt Benninghoff dazu: „Im Unterschied zur Windenergie bringen zweite Gutachten im Bereich Solarenergie erfahrungsgemäß keine zusätzlichen Erkenntnisse, so dass wir mit Blick auf entsprechende Kosten darauf verzichtet haben.“ Wie er weiter mitteilt, enthält die Planrechnung für den MPC Solarpark einen Sicherheitsabschlag in Höhe von zwei Prozent auf das Ertragsgutachten. Für die Degradation der Module seien über die gesamte geplante Fondslaufzeit in der Kalkulation 0,3 Prozent berücksichtigt worden.
Eine Ertragsgarantie gibt es für den Fonds nicht. Die technische Betriebsführung liegt bei dem spanischen Service- und Wartungsunternehmen KS-direct Mantenimientos S.L. mit Sitz in Palma de Mallorca. Wie der Sprecher im Gespräch mit ECOreporter.de erklärt, wurde mit dem Vertragspartner ein Service- und Vollwartungsvertrag vereinbart. Dieser umfasse alle Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten sowie eine All-Gefahren-Versicherung, und er garantiere über die geplante Fondslaufzeit eine technische Verfügbarkeit der Anlagen von 98 Prozent.

Insgesamt 202.000 Quadratmeter Fläche werden für den Bau der Kraftwerke des MPC Solarpark benötigt. Wie wurden die Flächen zuvor genutzt? Benninghoff: „Die Flächen wurden vorher als Mülldeponie (Calvia) und Agrarflächen (Hueascar, Santa Margarita, Villafranca) genutzt. Die Anlagen wurden so konstruiert, dass ein Rückbau nach Ende der Fondslaufzeit möglich ist.“ Damit ist das Projekt unter ökologischen Aspekten vertretbar.
Risiko
Der MPC Solarpark ist eigenen Angaben zufolge der erste geschlossene Fonds von MPC im Segment Energie und Rohstoff-Fonds. Die Initiatorin zählt zu den namhaftesten Anbietern von Kapitalanlageprodukten auf dem deutschen Markt. Zu den Geschäftsfeldern zählen geschlossene Fonds, strukturierte Produkte, Versicherungslösungen und Investmentfonds. Bis Ende 2007 haben laut MPC 160.000 Kunden insgesamt zirka 6,83 Milliarden Euro in 283 Fonds investiert. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich demnach auf rund 16,56 Milliarden Euro. Die Leistungsbilanz des Unternehmens für 2006 liegt der Redaktion vor.
Der rechtzeitigen Fertigstellung und Abnahme der Kraftwerke kommt große Bedeutung zu. Wie ist der aktuelle Stand? Benninghoff berichtet dazu: „Der Solarpark in Huescar ist seit 2007 am Netz. Auch Calvia wurde bereits ans Netz angeschlossen. In Santa Margarita erwarten wir den Anschluss für den 4. Juli, in Villafrance für den 18. Juli. Weiter erklärt er, dass Stuttgarter Firma PV-Plan für die fertig installierten Anlagen ein technisches Abnahmegutachten erstellt habe. Vor Ablauf der zweijährigen Gewährleistungszeit erfolge eine weitere Überprüfung durch PV-Plan, so der Sprecher.
Laut Emissionsprospekt hat sich der Projektpartner solar-protect Spain S.L. vertraglich verpflichtet, bei nicht rechtzeitiger Bereitstellung der Projekte Schadenersatz zu leisten. Inwiefern ist der Partner dazu in der Lage? Benninghoff erklärt, dass der Projektpartner eine bankgesicherte Erfüllungsgarantie von insgesamt vier Millionen Euro beschaffen müsse. Diese sei bisher nicht gestellt worden. MPC habe deshalb vertragsgemäß vier Millionen Euro vom Kaufpreis zurückgehalten.
Fazit:
Finanziell
Die MPC ist einer der erfahrensten Initiatoren für Kapitalanlageprodukte auf dem deutschen Markt, aber ohne Erfahrung im Solarenergie-Bereich. Die Laufzeit des MPC Solarpark ist mit 25 Jahren ungewöhnlich lang. Während der ersten 18 Jahre erhält der Anleger über die Ausschüttungen im wesentlichen seine Einlage und das Agio zurück. Der Großteil der Gewinn-Ausschüttungen fällt erst in den letzten sieben Jahren an. Das könnte interessant für Anleger sein, die das Investment als Altersvorsorge nutzen wollen. Sie würden von der meist geringeren Besteuerung im Rentenalter profitieren. Das Risiko wird allerdings nach hinten verschoben.
Eine Abwertung gibt es für den Fonds, weil nur ein Ertragsgutachten pro Standort erstellt wurde – zwei wären besser. Der Sicherheitsabschlag wurde mit zwei Prozent sehr niedrig angesetzt, vier Prozent wären für den Anleger sinnvoller. Auch die eingerechnete Degradation der Solarmodule liegt mit 0,3 Prozent an der unteren Grenze, andere Anbieter rechnen mit mehr Leistungsverlust über die Jahre. Insgesamt also mehrere Punkte zuungunsten der Anleger.
Vergleichsweise hoch liegen zudem die Investitionskosten pro Kilowatt peak.
Nachhaltigkeit
Unter ökologischen Aspekten sind Freiflächenanlagen nicht das Optimum, aber vertretbar. Positiv: Das Projekt Calvia wird auf einer ehemaligen Mülldeponie errichtet.
ECOreporter.de-Empfehlung
Der MPC Solarpark ist insgesamt kein schlechter Fonds, es gibt derzeit aber interessantere Solarprojekte, auch im Ausland. Lesen Sie dazu die letzten ECOreporter.de-Anlagechecks.
Basisdaten
Emissionshaus: MPC Capital Investments GmbH, Hamburg
Fondsname: MPC Solarpark
Firma der Fondsgesellschaft: MPC Solarpark GmbH & Co. KG
Rechtsform: GmbH & Co. KG
Haftung des Anlegers: auf 10 Prozent der Pflichteinlage beschränkt. Eine Nachschusspflicht besteht nicht.
Treuhänder: TVP Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft für Publikumsfonds mbH
Fondswährung: Euro
Gesamtes Eigenkapital: 22,00 Millionen Euro
Gesamtes Fremdkapital: 42,75 Millionen Euro
Agio: 5,00 Prozent
Agio: 1,1 Millionen Euro
BaFin Gestattung: Ja
Leistungsbilanz des Anbieters: Ja
IDW-Prospektprüfungsbericht: Ja
Mittelverwendungskontrolle: BLS Revisions- und Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Investition je KWp: durchschnittlich 5.940 Euro (Prognose)
Investition je KWh: 4,05 Euro (Prognose)
Ertragsgarantie: Nein
Degradation der Module: 0,3 Prozent jährlich ab dem ersten Jahr
Sensitivitätsanalyse: Ja
Anteile handelbar: Ja.
Kündigungsfrist: erstmals zum 31. Dezember 2033
Sieht der Gesellschaftervertrag die Prüfung der künftigen Jahresabschlüsse durch Wirtschaftsprüfer vor? Ja.
Versicherungen: All-Gefahren-Versicherung inkl. Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung und Diebstahlversicherung
Sicherungssysteme: Die Solarparks sind eingezäunt und werden zusätzlich von einem lokalen Wachdienst regelmäßig überwacht.
Generalübernehmer: solar-protect Spain S.L.
Kaufmännische und technische Betriebsführung: KS-direct Mantenimientos S.L.
Bitte sorgfältig beachten:
Geldanlagen sind mit Risiken verbunden, die sich im Extremfall in einem Totalverlust der eingesetzten Mittel niederschlagen können. Die von uns bereit gestellten Informationen sind keine Kaufaufforderungen oder Anlageempfehlungen - denn wir kennen z.B. Ihre persönlichen Vermögensverhältnisse und Ihr Anlegerprofil nicht. Zwischen Lesern und dem Verlag entsteht kein Beratungsvertrag, auch nicht stillschweigend. Die Redaktion recherchiert sorgfältig. Eine Garantie für die Richtigkeit und für richtige Schlussfolgerungen wird dennoch ausgeschlossen - auch uns kann einmal ein Fehler unterlaufen. Finanzdienstleister können sich also nicht allein auf unsere Informationen stützen. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen, auch für Folgeschäden, etwa Vermögensschäden. Unsere Texte machen in keinem Falle eine individuelle Beratung und Beschäftigung mit den Angeboten entbehrlich. Bitte beachten Sie, dass sich zwischen unserer Recherche und Ihrer Lektüre Änderungen ergeben können. Weder die Veröffentlichung noch ihr Inhalt, Auszüge des Inhalts noch eine Kopie darf ohne unsere vorherige Erlaubnis auf irgendeine Art verändert oder an Dritte verteilt oder übermittelt werden - andernfalls liegt ein strafrechtlich bewehrter Urheberrechtsverstoß vor.
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Bilder: Solarzellen werden aus Silizium hergestellt; in den Kraftwerken des MPC Solarpark werden die Solarmodule fest installiert. / Quelle: MPC Capital/Amos Schliack