Der US-Indexanbieter MSCI hat Nachhaltigkeitskriterien für zwei seiner Indexgruppen nachgeschärft. / Foto: Pixabay

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MSCI verschärft Kriterien für Nachhaltigkeitsindizes – das hat Auswirkungen auf ETFs

Der US-Indexanbieter MSCI hat seine Richtlinien verschärft und Ausschlusskriterien für fossile Energien erweitert. Betroffen davon sind zwei Indexklassen, Konsequenzen gibt es auch für ETFs.

So konnten bislang Indizes aus der Gruppe Socially Responsible Investment (etwa: „nachhaltig investieren“, SRI) Unternehmen listen, die bis zu 30 Prozent ihres Umsatzes mit der Förderung und Verstromung von Kohle erzielten. Das ändert sich nun: Kohleförderung ist ab sofort komplett ausgeschlossen, für Kohlestrom gilt eine Umsatzgrenze von 5 Prozent. Komplett ausgeschlossen sind auch Öl und Gas aus kontroverser Förderung wie dem Fracking.

Blinde Flecken bleiben

Änderungen gibt es auch bei der Indexreihe ESG-Leaders. ESG steht für die Kriterien Umwelt, Soziales und faire Unternehmensführung. Hier schloss MSCI bislang keine fossilen Energien aus. Nun dürfen Unternehmen nicht mehr als 5 Prozent ihres Umsatzes mit Kohleförderung oder -verstromung erzielen. Zudem ist Fracking auch hier tabu.

Trotz der Verschärfung bleiben immer noch einige Lücken: So ist konventionelle Ölförderung bei MSCI weiter nicht ausgeschlossen, keinerlei Beschränkungen gibt es für Atomkraft. Kohlestrom auf einem niedrigen Level bleibt erlaubt.

Die Änderungen dürften auch Auswirkungen auf die ETFs haben, die die SRI- oder ESG-Indizes nachbilden. ECOreporter wird bereits getestete ETFs überprüfen und mögliche Neubewertungen vornehmen. Die bisherige Bilanz der Tests lesen Sie in unserer Übersicht: Autsch! So wenig grün sind die neuen Lieblinge der Finanzbranche.

Alle bisherigen ETF-Tests finden Sie hier.

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