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Mit Wandelanleihen an die Spitze: die besten nachhaltigen Rentenfonds im Februar

Vier der 40 nachhaltigen Rentenfonds auf dem deutschen Markt haben ihren Wert im Februar um mindestens ein Prozent gesteigert. Die beiden besten legten sogar rund drei Prozent zu. Sie verfolgen eine ähnliche Anlagestrategie. Dagegen schlossen auch vier Fonds dieser Kategorie den Monat mit einem Minus ab. Dabei gab der schwächste um 0,7 Prozent nach. Das geht aus unserer Datenbank ECOfondsreporter hervor.

Den Titel „Fonds des Monats“ ergatterte mit einem Wertzuwachs von knapp drei Prozent der Salm-Salm Sustainability Progressive Convertible Fund der IP Concept aus Luxemburg. Nach seinem Start in 2006 firmierte der Fonds zunächst unter dem Titel FG&W Fund – Salm Global Convertible Progressive. Erst seit der Umfirmierung 2012 investiert er weltweit vorwiegend in nachhaltige Wandelanleihen. Das sind Schuldverschreibungen, die flexibel in Aktien gewandelt werden können. Diese Anlagestrategie geht vor allem in einem positiven Aktienumfeld auf. Denn bei Wandelanleihen können Investoren nach die Wertpapiere jederzeit in eine vorher festgelegte Anzahl Aktien tauschen, also bei Kurszuwächsen Gewinne erzielen. Aber es muss nicht gewandelt werden. Deshalb kann man bei schlechter Börsenlage die Anleihe behalten und hat damit eine garantierte Rückzahlung des Investments, nebst Zinsen.

Für den Salm-Salm Sustainability Progressive Convertible Fund kommen nur Schuldverschreibungen von Unternehmen in Frage, die in ihrer Branche zu den Nachhaltigkeitsbesten gehören. Grundlage der Titelauswahl sind dabei Analysen der Nachhaltigkeitsratingsagentur oekom Research AG aus München. Zudem werden Ausschlusskriterien beachtet. Der Salm-Salm Sustainability Progressive Convertible Fund investiert nicht in Anleihen von Unternehmen, wenn sie von Geschäften mit geächteten Waffen (etwa Streubomben), Glücksspiel, Gentechnologie, Pornographie oder von Kinderarbeit profitieren. Zu den größten Positionen des Fonds gehören derzeit unter anderem der Halbleiterhersteller Intel aus den USA, ASM Pacific Technology, ein an der Hongkonger Börse gelisteter Hersteller von Anlagen und Maschinen im Halbleiter- und LED-Bereich mit Hauptsitz in Singapur, und der südafrikanische Mischkonzern Steinhoff International.

Der Salm-Salm Sustainability Progressive Convertible Fund verfügt über ein Volumen von rund 36 Millionen Euro. Die erzielten Gewinne werden regelmäßig an die Anleger ausgeschüttet.  Pro Jahr fällt eine Verwaltungsgebühr von einem Prozent an. Zusätzlich wird eine erfolgsabhängige Gebühr fällig, wenn der Fonds in einem Jahr mehr als fünf Prozent Kursgewinn schafft. Im Fachjargon heißt diese Fünf-Prozent-Hürde High Watermark.

Auch der zweitplatzierte Rentenfonds wendet Ausschlusskriterien an

Mit einem Plus von 2,7 Prozent zweitstärkste Fonds im Februar ist der FISCH CB Sustainable Fund von Fisch Asset Management aus Zürich. Auch dieser Fonds setzt wie der Monatssieger auf Wandelanleihen, also Schuldverschreibungen, die flexibel in Aktien gewandelt werden können. Bei der Titelauswahl stützt sich das Fondsmanagement des FISCH CB Sustainable Fund auf Nachhaltigkeitsanalysen der Bank J. Safra Sarasin aus Basel. Nicht in Frage kommen etwa Unternehmen aus den Bereichen Atomkraft, Gentechnik, Pornographie und Rüstung. Der Fonds setzt unter anderem stark auf Anleihen der deutschen Siemens AG, der auf Wind- und Solarenergie spezialisierten Sunedison aus den USA und wie der Monatssieger auf Schuldverschreibungen von Intel.

Beim FISCH CB Sustainable Fund werden Gewinne nicht an die Anleger ausgeschüttet sondern thesauriert, also wieder angelegt.  Die jährliche Management-Gebühr liegt bei 1,5 Prozent. Der Fonds wurde im Mai 2009 aufgelegt und notiert in Schweizer Franken. Er verfügt umgerechnet über ein Volumen von rund 360 Millionen Euro.

Die zehn besten nachhaltigen Rentenfonds im Februar

*In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

ECOreporter untersucht den Markt der nachhaltigen Geldanlage seit 1997 kontinuierlich. Zunächst im Auftrag des NRW-Umweltministeriums; mittlerweile werden die in der Branche anerkannten Zahlen von ECOreporter.de als ein Ergebnis der eigenen fortlaufenden Marktuntersuchungen veröffentlicht. Als ECOreporter.de 1997 diese Daten erstmals ermittelten, gab es nur zwölf nachhaltige Fonds mit insgesamt lediglich 220 Millionen Euro Volumen. Ende 2014 belief sich das Volumen der 268 nachhaltigen Fonds in Deutschland auf insgesamt 34,8 Milliarden Euro. Unsere Daten zur Wertentwicklung der Fonds stammen in der Regel von den Fondsbörsen.
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