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Mit tiefen Bohrungen zu neuen Kurshöhen? – Kaufempfehlung für deutsche Geothermieaktie
Davon geht zumindest Stephan Wulf aus, Analyst bei Warburg Research. Er hat die Gesellschaft mit Sitz in Ascheberg und Erfurt neu unter Beobachtung genommen und empfiehlt die Aktie mit Kursziel 30 Euro zum Kauf. Er rechnet mit einem Geothermieboom in Deutschland und damit, dass Daldrup davon stark profitieren kann. Wulf streicht heraus, dass das Unternehmen bei Tiefengeothermiebohrungen führend bei der Technologie und Qualität ist. Mit einem Auftragsbestand von 90 Millionen Euro sei die Gesellschaft bis Ende 2012 voll ausgelastet.
Als Bohrdienstleistungsunternehmen war Daldrup & Söhne bislang bekannt. Doch mittlerweile wollen die Münsterländer auch Geothermiekraftwerke betreiben. Diese Erweiterung des Geschäftsmodells begrüßt Wulf, als Stromlieferant mit vorhersehbarem Mittelzufluss schaffe er ein Gegengewicht zum schwankungsanfälligen Geschäft mit Bohrungen. Dem Analysten zufolge verbessert die Gesellschaft so ihr Risikoprofil, vor allem aber erreiche sie damit deutlich bessere Margen. Zwar müsse das Unternehmen für den Aufbau geothermischer Kraftwerke in großem Umfang Kapital bereitstellen. Doch Wulf zeigt sich von dessen Strategie überzeugt, für jedes neue Projekt kapitalstarke Partner ins Boot holen zu können, um die Anlaufkosten zu stemmen.
Für 2011 und 2012 prognostiziert der Experte von Warburg Research für Daldrup deutlich sinkende Umsätze. Die Erlöse würden sich von knapp 60 Millionen Euro in 2010 auf unter 23 Millionen Euro mehr als halbieren und dann 2013 wieder auf über 60 Millionen Euro springen. Bis 2016 sei dann ein Zuwachs auf 100 Millionen Euro anzunehmen. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) werde sich dagegen schon von 2010 auf 2011 auf über 8,2 Millionen Euro mehr als verdoppeln und bis 2013 weiter auf 12,4 Millionen Euro anwachsen. Die EBIT-Marge wird laut den Berechnungen von Wulf bis 2016 auf über 22 Prozent klettern nach 9,3 Prozent in 2010. Zu dieser Entwicklung werde vor allem der bis dahin ausgebaute Bereich Stromerzeugung mit einer prognostizierten Gewinnspanne von 25 Prozent beitragen.
Der Analyst stützt seine Einschätzungen vor allem darauf, dass im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das zum Jahreswechsel 2011/2012 in Kraft tritt, die Stromerzeugung aus Geothermie deutlich verbessert wird. Bislang habe es sich schlicht nicht gerechnet, darin zu investieren. Die verbesserten Rahmenbedingungen würden nun bis 2020 „eine Installationswelle von 80 geothermischen Anlagen“ mit zusammen 380 Megawatt (MW) auslösen. Daldrup wolle Ende 2012 die erste Anlage in Betrieb nehmen und danach jedes Jahr eine weitere Anlage.
Daldrup & Söhne AG: ISIN DE0007830572 / WKN 783057