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Mikrofinanz in der Krise - Experten sehen Licht am Horizont
Selbsttötungen von Kleinkreditnehmern im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh haben nicht nur in Indien das Mikrofinanzwesen in Misskredit gebracht. In Bonn fand dazu jetzt auf Einladung von Oikocredit und Opportunity International eine Tagung statt. „Die in Andhra Pradesh aufgetretenen Fälle von Missständen dürfen nicht dazu führen, dass die Idee der Mikrofinanz als Ganzes diskreditiert wird“, betonte dort Stefan Knüppel, Vorstand von Opportunity International.
„Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Vergabe von Darlehen an Mikrofinanzpartner wissen wir, dass Mikrofinanz dann einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leistet, wenn die Mikrofinanzinstutionen verantwortungsbewusst mit dem Instrument umgehen“, sagte Dr. Florian Grohs, Geschäftsführer von Oikocredit Deutschland. Diese Verantwortung könne aber nicht nur von Mikrofinanzinstitutionen verlangt werden, auch deren Investoren müssten sich verstärkt zu ethischen Praktiken verpflichten. „Investoren sollten von ihren Mikrofinanzpartnern verlangen, dass sie die international anerkannten Kundenschutzrichtlinien für Endkunden einhalten“, so Dr. Grohs weiter. Die Selbsttötungen in Indien seien unter anderem eine Folge der hohen Gewinnversprechen einiger kommerzieller Mikrofinanzanbieter gewesen.
Unter anderem von Non-Profit-Organisationen wie etwa Oikocredit waren die vor wenigen Wochen veröffentlichten UN „Principles for Investors in Inclusive Finance" (PIIF) der Öffentlichkeit vorgestellt worden. "Inclusive Finance" umfasst einerseits Mikrokredite, andererseits aber auch Sparkonten, Versicherungen, Überweisungen, etc. Insgesamt 40 Investoren weltweit haben bereits die PIIF unterzeichnet. Per
Mausklick gelangen Sie zu unserem Bericht über diese Prinzipien, die unter anderem die von Grohs angesprochenen international anerkannten Kundenschutzrichtlinien für Endkunden enthalten.
„Mikrofinanz hat viel vollbracht, aber bei weitem noch nicht so viele Menschen erreicht wie nötig“, erklärte auf der Veranstaltung Dr. Oliver Schmidt, der seit vielen Jahren in Uganda und Indien Mikrofinanztrainings durchführt. „Die Mehrheit der Menschen in den Ländern des Südens spart unter der Matratze, leiht von Nachbarn oder Händlern und ist bei Notfällen sofort ohne finanzielle Optionen.“ Eine weitere Kommerzialisierung des Sektors unter Einbezug von nachhaltigen Produkten und marktorientierter Finanzierung sei die einzige Alternative, so Dr. Schmidt. „Leider haben sich viele Mikrofinanzinstitutionen nicht so schnell qualifiziert, wie sie gewachsen sind, aber die Problematik ist nun erkannt und wird angegangen.“
„Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Vergabe von Darlehen an Mikrofinanzpartner wissen wir, dass Mikrofinanz dann einen Beitrag zur Armutsbekämpfung leistet, wenn die Mikrofinanzinstutionen verantwortungsbewusst mit dem Instrument umgehen“, sagte Dr. Florian Grohs, Geschäftsführer von Oikocredit Deutschland. Diese Verantwortung könne aber nicht nur von Mikrofinanzinstitutionen verlangt werden, auch deren Investoren müssten sich verstärkt zu ethischen Praktiken verpflichten. „Investoren sollten von ihren Mikrofinanzpartnern verlangen, dass sie die international anerkannten Kundenschutzrichtlinien für Endkunden einhalten“, so Dr. Grohs weiter. Die Selbsttötungen in Indien seien unter anderem eine Folge der hohen Gewinnversprechen einiger kommerzieller Mikrofinanzanbieter gewesen.
Unter anderem von Non-Profit-Organisationen wie etwa Oikocredit waren die vor wenigen Wochen veröffentlichten UN „Principles for Investors in Inclusive Finance" (PIIF) der Öffentlichkeit vorgestellt worden. "Inclusive Finance" umfasst einerseits Mikrokredite, andererseits aber auch Sparkonten, Versicherungen, Überweisungen, etc. Insgesamt 40 Investoren weltweit haben bereits die PIIF unterzeichnet. Per

„Mikrofinanz hat viel vollbracht, aber bei weitem noch nicht so viele Menschen erreicht wie nötig“, erklärte auf der Veranstaltung Dr. Oliver Schmidt, der seit vielen Jahren in Uganda und Indien Mikrofinanztrainings durchführt. „Die Mehrheit der Menschen in den Ländern des Südens spart unter der Matratze, leiht von Nachbarn oder Händlern und ist bei Notfällen sofort ohne finanzielle Optionen.“ Eine weitere Kommerzialisierung des Sektors unter Einbezug von nachhaltigen Produkten und marktorientierter Finanzierung sei die einzige Alternative, so Dr. Schmidt. „Leider haben sich viele Mikrofinanzinstitutionen nicht so schnell qualifiziert, wie sie gewachsen sind, aber die Problematik ist nun erkannt und wird angegangen.“