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Meyer Burger forscht zu Solarzellen mit mehr als 30 % Wirkungsgrad
Der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger hat eine Kooperation mit wissenschaftlichen Instituten und Universitäten geschlossen, um besonders effiziente Solarzellen zu entwickeln. Wie attraktiv ist die Meyer Burger-Aktie?
In den nächsten Jahren möchte Meyer Burger zusammen mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, dem CSEM aus der Schweiz und dem Institut für Photovoltaik an der Universität Stuttgart die „nächste Generation von Hochleistungs-Solarzellen“ zur Serienreife bringen.
Konkret geht es um die sogenannte Perowskit-Tandemtechnologie, die eine industrielle Fertigung von Solarzellen mit Wirkungsgraden von über 30 Prozent ermöglichen soll. Heißt: Von der Sonnenergie, die auf die Solarzellen trifft, bleiben mehr als 30 Prozent als nutzbare Energie erhalten. Derzeit liegen die höchsten Wirkungsgrade leistungsstarker Systeme, etwa des chinesischen Branchenriesen Jinko Solar, bei etwas mehr als 26 Prozent.
Im Labor werden 30 Prozent schon erreicht
Meyer Burger konnte eigenen Angaben zufolge zusammen mit CSEM bereits einen Rekordwirkungsgrad von 29,6 Prozent für eine 25-Quadratzentimeter-Perowskit-Tandem-Solarzelle erreichen. Dafür kombinierten die Schweizer Forscher Heterojunction-Siliziumzellen mit Perowskit-Strukturen. Meyer Burger entwickelt bereits seit Jahren Hochleistungs-Heterojunction-Zellen. Bei Perowskiten handelt es sich um eine neue Klasse von Halbleitern, die im gesamten sichtbaren und im Infrarot-Bereich Licht emittieren und absorbieren. Sie bestehen aus preiswerten, häufig vorkommenden Einzelkomponenten.
„Dieses hervorragende Ergebnis zeigt das Potenzial von Silizium-Perowskit-Tandemzellen, hohe Wirkungsgrade zu erzielen. Auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt, ist die Industrialisierung von Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von über 30 Prozent auf dem richtigen Weg“, sagt Professor Christophe Ballif, Direktor Sustainable Energy am CSEM.
Das Helmholtz-Zentrum Berlin hat laut Meyer Burger „weltweit führende Rekordwirkungsgrade von über 31 Prozent“ für Labor-Tandemsolarzellen in Kombination von Heterojunction und Perowskit erreicht. Die Resultate sollen nun gemeinsam mit Meyer Burger und seinen übrigen Partnern für die Herstellung kommerzieller Produkte genutzt werden.
Anfang Dezember hatte Meyer Burger die erste Vertriebspartnerschaft für seine Solardachziegel bekannt gegeben (ECOreporter berichtete hier).
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Die Aktie von Meyer Burger kostet am außerbörslichen deutschen Handelsplatz Lang & Schwarz aktuell 0,55 Euro (Stand 13.12.2022, 10:02 Uhr). Nach hohen Verlusten ab 2018 geht es für die Aktie seit dem Frühjahr 2020 wieder aufwärts. Im Monatsvergleich hat sie knapp 19 Prozent zugelegt, auf Jahressicht sind fast 60 Prozent. Auf drei Jahre gesehen hat sich der Kurs mehr als verdoppelt, auf fünf Jahre notiert er 41 Prozent im Minus.
Mitte November hat Meyer Burger über eine Kapitalerhöhung Bruttoeinnahmen von 250 Millionen Schweizer Franken erzielt (ECOreporter berichtete hier). Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen seine Produktionskapazität für Solarzellen und -module auf 3 Gigawatt pro Jahr erweitern. Der Ausbau soll in Thalheim und im US-amerikanischen Goodyear erfolgen.
Lesen Sie auch das ECOreporter-Interview mit Meyer Burger-Chef Gunter Erfurt. Einen Überblick über den Solarsektor gibt das ECOreporter-Dossier Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
Die Meyer Burger-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien nach wie vor in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX