Nachhaltige Aktien, Meldungen

Meyer Burger erwartet höhere Verluste – Akte steigt dennoch

Schatten und Licht beim schweizerischen Solarausrüster Meyer Burger Technology AG: Ein neuer großer Auftrag wird durch eine Gewinnwarnung getrübt. Gut entwickelte sich hingegen das Neugeschäft. Die Aktie der Meyer Burger AG legte heute im Xetra der Deutschen Börse bis 11:31 Uhr 4,3 Prozent zu und erreichte 7,96 Euro. Damit war sie 13 Prozent schwächer als vor vier Wochen aber rund 57 Prozent stärker als heute vor einem Jahr.

Wie das Unternehmen aus Thun im Kanton Zug heute mitteilte, erwartet die Konzernführung für das Gesamtjahr 2013 schwere Verluste und deutlich weniger Umsatz als noch im Vorjahr. In der korrigierten Prognose geht die Meyer Burger AG von 200 Millionen Schweizer Franken (CHF) Jahresumsatz (umgerechnet 163,4 Millionen Euro) und 170 bis 190 Millionen CHF Verlust auf Konzernebene aus (130,7 Millionen bis 155,2 Milllionen Euro). Verglichen mit der Bilanz 2012 bedeutet dies, dass Meyer Burger in 2013 weniger als ein Drittel des Vorjahresumsatzes erzielt hat. Der lag bei 645 Millionen CHF (526,8 Millionen Euro). Ein Grund dafür sei, dass die Mehrheit der neuen Aufträge, die die Schweizer in der zweiten Jahreshälfte verbuchen konnten erst 2014 bilanzwirksam werde.

Zudem erwartet die Unternehmensführung das Gesamtjahr 2013 tiefer in den roten Zahlen zu beenden als 2012. Der Schätzung von bis zu 190 Millionen CHF Verlust auf Konzernebene für das laufende Jahr steht ein Verlust von 110 Millionen CHF (89,8 Millionen Euro) für 2012 gegenüber. Weil die  Meyer Burger AG ihre Bilanzführung 2013 umgestellt habe, sei letzerer Wert bislang auch eine Schätzung, hieß es. Hintergrund der stärkeren Verluste seien unter anderem Kosten der laufenden Sparmaßnahmen. Diese sollen die künftige Bilanz nach Schätzung des Vorstands um 80 bis 90 Millionen CHF entlasten.

Positiv entwickelte sich das Neugeschäft: Den vorläufigen Berechnungen zufolge gelang es das Auftragsvolumen auf 240 bis 260 Millionen CHF (196 Millionen bis 212,3 Millionen Euro) zu steigen. 2012 schloss Meyer Burger noch Neuaufträge für 224,4 Millionen CHF (183,2 Millionen Euro) ab. Zu dem starken Neugeschäft trug nun auch eine Bestellung eines neuen Kunden aus Asien bei, der Diamant-Drahtsägesysteme bestellt habe. Diese Maschinen seien allerdings nicht für die Produktion von Photovoltaik-Technologie geordert worden, hieß es. Grade Sägesysteme zählen zu den Technologiekomponenten, die die Meyer Burger Technology AG vielfach auch an Kunden aus der Solarbranche verkauft. Allerdings bekamen die Schweizer wie alle Solarausrüster die Photovoltaik-Branchenkrise zu spüren.   

Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX
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