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Messe Grünes Geld in Stuttgart zeigt das Anlegerinteresse an Nachhaltigkeit

Gut gelauntes Durchhaltevermögen zeigten etliche Besucher der Messe Grünes Geld in Stuttgart am Samstag: Von der Eröffnung um halb zehn morgens bis zur Abschluss-Verlosung um Viertel nach sechs am Abend nahmen manche Besucher an Vorträgen und Gesprächen teil. Selbst der Ausfall von Fritz Kuhn, dem Stuttgarter Oberbürgermeister, wurde lückenlos gefüllt: Statt des Vortrags des grünen Politikers, der auf dem Weg von Berlin zu viel Verspätung hatte, um zu erscheinen, gab es ein Alternativprogramm. Das erwies sich als so fesselnd, dass die eigentlich vorgesehen Pause von einer halben Stunde gleich mit gefüllt wurde. Denn der Überraschungsgast Franz Alt, Journalist und Buchautor, fesselte die Besucher mit knackigen Statements zu Erneuerbarer Energie und zur grünen Geldanlage. „Auf der Sonnenseite – warum uns die Energiewende zu Gewinnern macht“ (Piper-Verlag) heisst sein brandneues Buch. Mit Alt diskutierten Wilfried Münch, Leiter der GLS Bank in Stuttgart, Konstantin Stamos von ABO- Wind und und Moderator Jörg Weber von ECOreporter.

Alt betonte, das deutsche Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) habe bewiesen, dass der schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien wichtig sei für den Kampf gegen die globale Erwärmung. „Das EEG ist ein weltweiter Exportschlager. Selbst die Chinesen und nach Fukushima auch die Japaner haben das es adaptiert, um die weltweiter Energiewende schnell voranbringen“, so Alt. Nur in Deutschland, dem Mutterland des EEG, hätten die Bundesminister Peter Altmeier (Umwelt, CDU) und Philipp Rösler (Wirtschaft, FDP) mit „unsäglichen Kürzungen“ damit begonnen „die Energiewende zu verstolpern“, kritisierte Alt – der eigentlich gekommen war, um sich wie alle anderen Besucher über die neuesten Trends, Entwicklungen und Angebote auf dem Markt des nachhaltigen Investments zu informieren.

Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, sich im Haus der Wirtschaft über die Vielfalt nachhaltiger Geldanlagen zu informieren: Von Mikrofinanzangeboten über nachhaltige Banken, „grüne“ Versicherungen und Anlageberatern bis hin zu Forstinvestments, Investmentfonds, Solarenergie und anderes. Auch die Zeitschrift Finanztest der Stiftung Warentest aus Berlin stellte aus, ebenso Urgewald aus Bad Sassendorf, eine Nichtregierungsorganisation, die eindringlich auf ethische und ökologische Schattenseiten konventioneller Banken hinwies.

Viel Aussteller-Lob für das Stuttgarter Messepublikum

Schon kurz vor dem offiziellen Einlass strömten erste neugierige Besucher ins Haus der Wirtschaft. Das rege Interesse sorgte über den gesamten Tag dafür, dass die Anbieter und Initiatoren beinahe permanent zu ihren Anlagekonzepten Rede und Antwort standen „Wir hatten ein sehr gutes Feedback. Das gilt sowohl für unser Stand-Team als auch für meinen Vortrag, der sehr gut besucht war“, sagte Angelika Stahl, Anlageberaterin der Stuttgarter Niederlassung der GLS Bank, dem Goldsponsor der Veranstaltung. Stahl zufolge nutzten etliche GLS-Kunden die Möglichkeit, die Bank auch im Rahmen einer Messe zu sehen. Überwiegend aber habe das Stand-Team mit Menschen gesprochen, die die GLS Bank erst kennen lernen wollten, so Stahl. Mit der UmweltBank aus Nürnberg – die ausschließlich ökologische Projekte finanziert - und der auf Entwicklungsfinanzierung in Osteuropa, Lateinamerika und Afrika spezialisierten ProCredit Bank aus Frankfurt waren zwei weitere spezielle Banken bei Grünes Geld präsent.

Dass man auch bei der privaten oder betrieblichen Altersversorgung längst nicht mehr auf nachhaltige Geldanlagen verzichten muss, zeigte die Stuttgarter Versicherung auf, die ihre GrüneRente vorstellte. „Der Bedarf nach einer nachhaltigen Altersversorgung ist groß. Die hohe positive Resonanz in den vielen Gesprächen, die wir heute geführt haben, zeigt uns, dass wir mit der GrünenRente auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Thomas Schertling, Organisationsdirektor der Stuttgarter Versicherung.

Bildhinweis: Das Vortragsprogramm der Messe stieß auf großes Interesse. / Quelle: ECOreporter.de

Auch Anlageberatung war ein Thema der Messe. Neben der MehrWert –Finanz GmbH aus Bamberg war unter anderem das Versicherungs- und Finanzmarkler-Unternehmen 7x7 Finanz GmbH aus Bonn nach Stuttgart gekommen. Gründer und Geschäftsführer Andreas Mankel hob hervor, wie „offen und konstruktiv“ die Stuttgarter mit Fragen auf ihn und sein Team zugekommen seien.

„Grünes Geld“ und Energiewende – das gehört zusammen

Für die Silbersponsoren Stahl Wind GmbH aus Reutlingen und ABOWind aus Wiesbaden war die Energiewende ein Schwerpunktthema. Die Windenergie-Experten zeigten sich beeindruckt vom kritischen und fachkundigen Messepublikum. „Grünes Geld war wieder einmal super. Die Menschen, die hierher kommen, sind in der Regel sehr gut vorinformiert. Und wir hatten ein Gespräch nach dem anderen“, erklärte Konstantin Stamos von ABO Wind. „Die Stuttgarter legen viel Wert darauf, bei Grünes Geld Anbieter zu treffen, die aus der Region stammen und hier auch aktiv sind“, berichtete Willi Stahl, Geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens Stahl Windenergie. Jürgen Vorsteen, Vorstand des Windkraftprojektierers Energiekontor aus Bremen resümierte: „Wir hatten sehr viele intensive und qualifizierte Gespräche und sind mit der gesamten Veranstaltung sehr zufrieden!“

Die GreenCityEnergy GmbH aus München bietet geschlossene Beteiligungen zu Photovoltaik, Wind- und mittlerweile auch Wasserkraft an. „Das Publikum war wirklich bunt gemischt. Auffällig war, wie viele Menschen mit dezidierten Vorkenntnissen und konkreten Vorstellungen zu uns kamen“, sagte Anke Müller, Teamleiterin Anlageberatung ökologische Geldanlage bei Green City Energy. „Green City Energy ist den Menschen hier ein Begriff. Unser großer Pluspunkt hier ist unser Regionalbüro in Leonberg“, fügte ihre Teamkollegin Annemone Kessmann hinzu.

Große und kleine „Konstrukteure“ beim Solarbasteln – Messereihe geht weiter

Dafür, dass Grünes Geld Stuttgart auch für Familien eine rundum gelungene Veranstaltung war, sorgte nicht zuletzt das Solarbasteln. Kinder und auch etliche Eltern versuchten sich mit viel Enthusiasmus als Konstrukteure kleiner, regenerativ getriebener Spielzeug-Windräder.

Die nächste Messe kommt schon bald: Samstag, 16. November 2013 von 9:30 - 18:00 Uhr im Gürzenich in Köln. Mehr dazu erfahren Sie hier.
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