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Messe Grünes Geld Freiburg war erneut ein voller Erfolg

Die spektakuläre Pleite von Prokon hat das Nachhaltige Investment in Deutschland erschüttert, aber nicht aus der Bahn geworfen. Das zeigte die achte Messe Grünes Geld in Freiburg. "Ich war etwas verunsichert, aber jetzt bin ich wieder voll überzeugt“, sagte ein Messebesucher, nachdem er sich ausgiebig bei den 28 Ausstellern im Historischen Kaufhaus am Freiburger Münsterplatz umgeschaut und umgehört hatte. "Die Idee bleibt gut", schob er mit erhobenem Zeigefinger nach, um sich gleich wieder ins Getümmel zu stürzen.

Die Messe Grünes Geld stand diesmal vor allem im Zeichen des Verbraucherschutzes: „Grün oder grün gewaschen?  Sicher oder riskant? Wie  Sie nachhaltige Geldanlagen erkennen", so lautete der Titel der lebhaften Podiumsdiskussion mit Karin Baur von Finanztest (Stiftung Warentest) und Agnes Dieckmann von der Nichtregierungsorganisation Urgewald, die für mehr Nachhaltigkeit in der Finanzwelt kämpft (mehr zu dem Engagement dieses Vereins aus Sassenberg lesen Sie  hier).

Die von ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber moderierte Podiumsdiskussion bot dem Publikum unter anderem handfeste Geldanlagetipps: „Feste Zinsen darf man nicht mit garantierter Sicherheit verwechseln. Ein Unternehmen, das Ihnen sechs oder acht Prozent Zinsen verspricht, zahlt diese bestimmt nicht ganz freiwillig. Bedenken Sie, dass so ein Unternehmen unter Umständen nicht günstiger an Geld kommt. Hohe Zinsen bedeuten immer erhöhtes Risiko", mahnte Verbraucherschützerin Baur. "Wir müssen uns fragen, was unser Geld in der Welt bewirkt, dann können wir etwas bewegen. Es kann nicht sein, dass eine Bank oder Versicherung einerseits Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit herauskehrt und andererseits Klimakiller wie Kohle- und Atomkraft finanziert" ergänzte Agnes Dieckmann von Urgewald. Man müsse auch von Politikern Änderungen einfordern, um die Finanzwelt über Vorschriften und Mindeststandards zu mehr Nachhaltigkeit zu zwingen. 

Bildhinweis: Karin Baur von Finanztest (Stiftung Warentest), Jörg Weber und Agnes Dieckmann von der Nichtregierungsorganisation Urgewald (von links). / Quelle: ECOreporter

Viel Lob fürs Freiburger Publikum

Freiburg ist und bleibt eine Nachhaltigkeitshochburg: Der Ausstellungsraum der Messe Grünes Geld war wieder einmal gut gefüllt – ein Kamerateam des SWR konnte gerade genug Platz zum Aufbau der Technik finden. Auch das umfangreiche Vortragsprogramm fand vielfach großen Anklang. Hoch zufrieden äußerten sich auch die Aussteller, der lang im Voraus ausgebuchten Veranstaltung: „Das ist die beste Veranstaltung seit Jahren", schwärmte Wolf-Dieter Heck, Geschäftsführer der UDI Beratungsgesellschaft aus Nürnberg, die zwei Beteiligungsangebote zu Erneuerbaren Energien vorstellte. Wir hatten sehr viele Anfragen sowohl von neuen Interessenten als auch von Kunden, die die Gelegenheit genutzt haben, uns zu besuchen. Wir haben uns rundum wohl gefühlt", so Heck weiter.

„Die Freiburger haben Lust auf nachhaltige Geldanlage und sind mit Herzblut im Thema", zog Cerstin Kratzsch, Sprecherin des Windkraftprojektierers Energiekontor AG, eine Bilanz der zahlreichen Gespräche ihres Messeteams. Nicht weniger angetan zeigte sich auch Marion Engmann von der Grüne Werte Energie. Es ist ein aufgeschlossenes und anspruchsvolles Publikum. Viele wollen alles sehr genau wissen. Wir hatten viele vielversprechende Gespräche, resümiert sie.

Bildhinweis: Auf der Messe Grünes Geld gab es viele intensive Kundengespräche. / Quelle: ECOreporter

„Freiburg ist toll! Auf der Messe Grünes Geld stimmt einfach alles: das interessierte Publikum, die Location, der Austausch mit anderen Ausstellern", sagt Konstantin Stamos vom Windkraftbetreiber ABO Invest. „Wir haben kaum über den Fall Prokon gesprochen. Die Anleger sind  aufgeklärt und haben ein sehr differenziertes Bild von der Branche. Die klaren Unterschiede zwischen ABO Invest und Prokon sind hier einfach bekannt", so Stamos weiter.  

„Hier wird deutlich, dass immer mehr Menschen verantwortungsvoll investieren möchten", sagte Kirsten Waschk, Teamkoordinatorin der GLS-Bank-Niederlassung in Freiburg für  Privat- und Geschäftskunden. Das habe sich sowohl im Gespräch am Stand als auch in den Vorträgen der Bank gezeigt, so Waschk weiter. Neben der GLS Bank waren mit der Triodos Bank, der Steyler Bank und der auf Entwicklungsfinanzierung spezialisierten ProCredit Bank und der UmweltBank gleich vier weitere Geldhäuser auf der Messe vertreten. 

Bildhinweis: Die Messe Grünes Geld Freiburg fand im Historischen Kaufhaus statt. / Quelle: ECOeffekt

Die Messereihe Grünes Geld wird im September 2014 fortgesetzt. Dann kommt die Veranstaltung nach Hamburg, im November 2014 dann nach München.

Die Termine im Überblick:
6. September 2014 von 9:30 - 18:00 Uhr im Börsensaal der Handelskammer
22. November 2014 von 9:30 - 18:00 Uhr im Münchner Künstlerhaus

Hier  erfahren Sie mehr über die Messe Grünes Geld.
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