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Messe Grünes Geld feiert Premiere in Mainz – Tipps von Experten für ein „sehr interessiertes Publikum“
Geld sicher, sinnvoll und rentabel anlegen. Das ist angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen zusehends schwierig. Wie das funktionieren kann, zeigte die Messe Grünes Geld. Am vergangenen Samstag die Veranstaltungsreihe rund um den nachhaltigen Finanzmarkt erstmals Station in Mainz.
Ein Höhepunkt und Besuchermagnet war die prominent besetzte Podiumsdiskussion. Frage: Wie können Anleger angesichts der niedrigen Zinsen die größten Risiken vermeiden? Darüber diskutierten Edda Vogt von der Frankfurter Börse, Heinz Landwehr, Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest und ECOreporter-Chefredakteur Jörg Weber. Der ARD-Wirtschaftsjournalist und Börsenexperte Stefan Wolff stellte gezielte Fragen. Pauschale Formeln für den sicheren Anlageerfolg gibt es nicht. Darin war sich die Runde einig. Welche Geldanlage die richtige ist, hänge zu sehr von der individuellen Lebenssituation der Anleger ab: „Versuchen sie eine Lebensplanung: Überlegen Sie: Wo stehe ich, was habe ich, wo möchte ich hin?“, riet ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber. Dabei gelte es, sich nicht vorschnell, sondern besonnen und überlegt für oder gegen ein Investment zu entscheiden: „Verpassen sie ruhig mal eine Chance“, so Weber. Finanziell stehen nachhaltige Geldanlagen der konventionellen Konkurrenz in nichts nach. Allerdings könnten Anleger mit „grünen“ Geldanlagen eine nachhaltige Wirkung erzielen. Diese sei bei Direktinvestments in Solarparks oder Windkraftanlagen größer als bei Umweltaktien.
Experten empfehlen ETF
Für Aktien und Aktienfonds sprach sich vor allem Edda Vogt von der Deutschen
Börse aus. „Die durchschnittliche Dividendenrendite der DAX-Unternehmen liegt bei drei Prozent“, rechnete sie vor. Für Privatanleger seien Index-Fonds besonders geeignet, so Voigt. Index-Fonds (so genannte ETF, das ist die Abkürzung für Exchange Trades Funds unterscheiden sich von herkömmlichen Aktienfonds dadurch, dass sie die ihr Portfolio komplett einen Aktienindex komplett abbildet und dafür auf einen Fondsmanager verzichten. „Aktiv gemanagte Fonds kosten im Schnitt 1,8 Prozent pro Gebühr pro Jahr“, so Vogt. ETF seien im Vergleich dazu günstiger und würden stets in eine breit gefächerte Aktienauswahl investieren, argumentierte sie.
Bild: Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion in Aktion. / Foto: ECOreporter
„ETF sind ein guter Baustein für ein Portfolio“, sagte auch Finanztest-Chefredakteur Heinz Landwehr. Seine Redaktion empfehle Privatanlegern zu gut einem Viertel des gesamten Anlageportfolios auf ETF zu setzen. Zudem mahnte er vor Aktionismus beim Börsenhandel. „Anleger die in einem Jahr 30 bis 40 mal handeln erzielen keine besseren Ergebnisse“, erklärte er. Anlegern müsse klar sein, dass bei Aktien und Aktienfonds der Anlagehorizont bei „10, 15, 20 Jahren“ liege. Das Zinsniveau setze vor allem Banken unter Druck, so Landwehr weiter. Allerdings habe das Zinstief auch dafür gesorgt, dass die Nachhaltigkeitsbanken in Sachen Tagesgeld, Festgeld und Co. konkurrenzfähiger seien.
Wie riskant sind Anleihen und Genussscheine?
Anleihen und Genussscheine waren standen in den vergangenen Jahren im Zentrum einiger Geldanlageskandale. Hohe Zinsversprechen bis sieben Prozent sind hier nicht selten. „Der Markt ist der Mittelstandsanleihen ist knapp vier Jahre alt. In dieser Zeit sind rund 120 Anleihen auf den Markt gekommen. 10 Prozent davon haben wir durch Insolvenzen schon wieder verloren“, verdeutlicht Edda Vogt das Risikoprofiel dieser Geldanlagen. „Wenn ein Unternehmen Anlegern sieben Prozent Zinsen gibt, dafür dass sie ihr Geld direkt verleihen, ist es mit der Bonität oft nicht weit her“, mahnte sie.
„Achten Sie darauf, wie informiert wird und wie aktuell beispielsweise Geschäftszahlen sind“, ergänzte ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber. Bei der Skandalfirma Prokon beispielsweise seien die Bilanzen veröffentlichten Zahlen drei Jahre alt gewesen.
Messe zeigt die Vielfalt des nachhaltigen Finanzmarkts
Auf der Messe selbst präsentierten sich 22 Austeller den neugierigen Besuchern. Von ethisch-ökologischen Banken, über grüne Versicherungen und Initiatoren von Ökostrombeteiligungen bis hin zu Mikrofinanzanbietern. Die Messe bot einen Querschnitt durch die gesamte Vielfalt des nachhaltigen Finanzmarkts. Zusätzlich bot das Rahmenprogramm 20 Vorträge rund ums Thema. Die ABO Invest AG bietet die Bürgerwindaktie an. Das Unternehmen kommt aus Wiesbaden. Das zweiköpfige Standteam wusste diesen „Heimvorteil“ für sich zu nutzen. „Als Wiesbadener war die Messe in Mainz für uns ein gutes Heimspiel. Wir hatten Zeit für gute, intensive Gespräche“, sagte Natalie Hahner, bei ABO Invest zuständig für Investorenbetreuung. Als Besonderheit bot ABO Invest einen Windkraft-Quiz mit zu Fakten und Anekdoten rund um Windenergie an: „Das war ein guter Türöffner für die Besucher, die uns noch nicht kannten“. Zu gewinnen gab es 10 Bürgerwindaktien. Das Wind-Quiz können Sie hier selbst ausprobieren.
Foto: Viele Gespräche in angenehmer Atmosphäre. / Foto: ECOreporter
Ihren „Heimvorteil“ spielte auch die Triodos Bank aus dem benachbarten Frankfurt aus. „Wir mögen Mainz. Mainz ist super!“, resümiert Michael Hahn, Leiter der Kundenbetreuung der Triodos Bank. In Deutschland gibt es die Triodos Bank seit 2009. „Deshalb müssen wir fast überall von Grund auf erklären, was wir tun und wer wir sind. Diejenigen die uns schon kennen, tun das in der Regel wiederum sehr gut“, sagte Hahn. Ein Vorteil in den Gesprächen auf der Messe sei, dass die Triodos Bank in Deutschland mittlerweile als Hausbank genutzt werden könne. „Unser Angebot ist jetzt schon eine runde Sache und es wird weiter ausgebaut“, so Hahn.
Viel Lob für das Messepublikum
Auf„ ein sehr interessiertes Publikum in sehr guter Atmosphäre“ traf auch das Team der Genossenschaft Oikocredit. „Neben der Mikrofinanzen setzen wir auch stark auf Genossenschaftsfinanzierung, das kam auf der Messe gut an“, erklärt Jörg-Arolf Wittig aus dem Vorstand des Oikocredit-Fördervereins Hessen-Pfalz. „Dass wir selbst als Genossenschaft organisiert sind fand, vielfach zusätzlich positiven Anklang“, resümiert er.
„Es ist wichtig möglichst viele Menschen zu erreichen und für nachhaltige Geldanlagen zu begeistern. Deshalb sind wir hier“, erklärte Josef Schnitzler, Regionalöleiter der GLS Bank Frankfurt. „Das Mainzer Messepublikum kennt sich bereits gut aus. Wir haben schnell gemerkt, dass wir hier nicht bei ‚Adam und Eva‘ anfangen müssen. Der Trend zur nachhaltigen Geldanlage verfestigt sich.“, stellte Schnitzler fest.
Die Energiekontor AG aus Bremen ist ein börsennotierter Windkraftprojektierer. Privatanleger bietet das Unternehmen zudem unter anderem Stufenzinsanleihen an. Cerstin Kratzsch ist Sprecherin der Energiekontor AG. „Wir kommen aus Bremen. Viele unserer Inv
estoren aus der Region haben die Gelegenheit genutzt, uns persönlich kennenzulernen.“ Der eine oder andere Privatanleger hat erzählt, er sei extra 60 Kilometer gefahren. Hier im Süden ist Solarenergie den Menschen näher als Windkraft.“ Marion Engmann: „Das Mainzer Publikum ist kritisch und anspruchsvoll.“, befand Marion Engmann von der Grüne Werte Energie GmbH. „Immer wieder toll an der Messe Grünes Geld sind die Atmosphäre und die jeweiligen Messestandorte. Das gilt auch wieder für das Kurfürstliche Schloss in Mainz“, so Engmann weiter.
Bild: Das Kurfürstloche Schloss in Mainz. Historische Gebäude sind ein Markenzeichen der Messereihe Grünes Geld. / Foto: mainzplus Citymarketing GmbH
Die Messereihe Grünes Geld geht weiter.
Die Termine im Überblick:
20. Juni 2015 – Stuttgart
19. September 2015 – Lübeck
21. November 2015 – Köln
Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Ein Höhepunkt und Besuchermagnet war die prominent besetzte Podiumsdiskussion. Frage: Wie können Anleger angesichts der niedrigen Zinsen die größten Risiken vermeiden? Darüber diskutierten Edda Vogt von der Frankfurter Börse, Heinz Landwehr, Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest und ECOreporter-Chefredakteur Jörg Weber. Der ARD-Wirtschaftsjournalist und Börsenexperte Stefan Wolff stellte gezielte Fragen. Pauschale Formeln für den sicheren Anlageerfolg gibt es nicht. Darin war sich die Runde einig. Welche Geldanlage die richtige ist, hänge zu sehr von der individuellen Lebenssituation der Anleger ab: „Versuchen sie eine Lebensplanung: Überlegen Sie: Wo stehe ich, was habe ich, wo möchte ich hin?“, riet ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber. Dabei gelte es, sich nicht vorschnell, sondern besonnen und überlegt für oder gegen ein Investment zu entscheiden: „Verpassen sie ruhig mal eine Chance“, so Weber. Finanziell stehen nachhaltige Geldanlagen der konventionellen Konkurrenz in nichts nach. Allerdings könnten Anleger mit „grünen“ Geldanlagen eine nachhaltige Wirkung erzielen. Diese sei bei Direktinvestments in Solarparks oder Windkraftanlagen größer als bei Umweltaktien.
Experten empfehlen ETF
Für Aktien und Aktienfonds sprach sich vor allem Edda Vogt von der Deutschen

Bild: Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion in Aktion. / Foto: ECOreporter
„ETF sind ein guter Baustein für ein Portfolio“, sagte auch Finanztest-Chefredakteur Heinz Landwehr. Seine Redaktion empfehle Privatanlegern zu gut einem Viertel des gesamten Anlageportfolios auf ETF zu setzen. Zudem mahnte er vor Aktionismus beim Börsenhandel. „Anleger die in einem Jahr 30 bis 40 mal handeln erzielen keine besseren Ergebnisse“, erklärte er. Anlegern müsse klar sein, dass bei Aktien und Aktienfonds der Anlagehorizont bei „10, 15, 20 Jahren“ liege. Das Zinsniveau setze vor allem Banken unter Druck, so Landwehr weiter. Allerdings habe das Zinstief auch dafür gesorgt, dass die Nachhaltigkeitsbanken in Sachen Tagesgeld, Festgeld und Co. konkurrenzfähiger seien.
Wie riskant sind Anleihen und Genussscheine?

„Achten Sie darauf, wie informiert wird und wie aktuell beispielsweise Geschäftszahlen sind“, ergänzte ECOreporter.de-Chefredakteur Jörg Weber. Bei der Skandalfirma Prokon beispielsweise seien die Bilanzen veröffentlichten Zahlen drei Jahre alt gewesen.
Messe zeigt die Vielfalt des nachhaltigen Finanzmarkts

Foto: Viele Gespräche in angenehmer Atmosphäre. / Foto: ECOreporter
Ihren „Heimvorteil“ spielte auch die Triodos Bank aus dem benachbarten Frankfurt aus. „Wir mögen Mainz. Mainz ist super!“, resümiert Michael Hahn, Leiter der Kundenbetreuung der Triodos Bank. In Deutschland gibt es die Triodos Bank seit 2009. „Deshalb müssen wir fast überall von Grund auf erklären, was wir tun und wer wir sind. Diejenigen die uns schon kennen, tun das in der Regel wiederum sehr gut“, sagte Hahn. Ein Vorteil in den Gesprächen auf der Messe sei, dass die Triodos Bank in Deutschland mittlerweile als Hausbank genutzt werden könne. „Unser Angebot ist jetzt schon eine runde Sache und es wird weiter ausgebaut“, so Hahn.
Viel Lob für das Messepublikum
Auf„ ein sehr interessiertes Publikum in sehr guter Atmosphäre“ traf auch das Team der Genossenschaft Oikocredit. „Neben der Mikrofinanzen setzen wir auch stark auf Genossenschaftsfinanzierung, das kam auf der Messe gut an“, erklärt Jörg-Arolf Wittig aus dem Vorstand des Oikocredit-Fördervereins Hessen-Pfalz. „Dass wir selbst als Genossenschaft organisiert sind fand, vielfach zusätzlich positiven Anklang“, resümiert er.
„Es ist wichtig möglichst viele Menschen zu erreichen und für nachhaltige Geldanlagen zu begeistern. Deshalb sind wir hier“, erklärte Josef Schnitzler, Regionalöleiter der GLS Bank Frankfurt. „Das Mainzer Messepublikum kennt sich bereits gut aus. Wir haben schnell gemerkt, dass wir hier nicht bei ‚Adam und Eva‘ anfangen müssen. Der Trend zur nachhaltigen Geldanlage verfestigt sich.“, stellte Schnitzler fest.
Die Energiekontor AG aus Bremen ist ein börsennotierter Windkraftprojektierer. Privatanleger bietet das Unternehmen zudem unter anderem Stufenzinsanleihen an. Cerstin Kratzsch ist Sprecherin der Energiekontor AG. „Wir kommen aus Bremen. Viele unserer Inv

Bild: Das Kurfürstloche Schloss in Mainz. Historische Gebäude sind ein Markenzeichen der Messereihe Grünes Geld. / Foto: mainzplus Citymarketing GmbH
Die Messereihe Grünes Geld geht weiter.
Die Termine im Überblick:
20. Juni 2015 – Stuttgart
19. September 2015 – Lübeck
21. November 2015 – Köln
Weitere Informationen dazu finden Sie hier.