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Institutionelle / Anlageprofis
Mehrheit der Großanleger in Deutschland investiert grün
65 Prozent der Institutionellen in Deutschland berücksichtigen bereits Nachhaltigkeitskriterien bei der Kapitalanlage. Dies geht aus einer Studie von Union Investment hervor.
Für die Nachhaltigkeitsstudie befragte man 203 Großanleger in Deutschland. Diese wiesen ein verwaltetes Vermögen von insgesamt 6 Billionen Euro auf. Die Studie führte Union Investment in Zusammenarbeit mit Prof. Henry Schäfer vom Betriebswirtschaftlichen Institut der Universität Stuttgart durch.
- Von den Befragten gaben 65 Prozent an, Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen. Im Jahr 2013 betrug ihr Anteil noch 48 Prozent.
- Dabei stehen für drei Viertel der Befragten ökonomische Aspekte im Vordergrund - ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig spielt für die Investoren aber auch die Messung der Nachhaltigkeitswirkung ihrer Geldanlagen eine wichtige Rolle.
- Für 35 Prozent aller Befragten spielen ESG-Kriterien (ESG = Environmental, Social, Governance) zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Rolle.
Aus der Studie geht eine Zweiteilung des institutionellen Marktes hervor: Nach wie vor gibt es skeptische Anleger, die Nachteile beim Erreichen ihrer Anlageziele befürchten. Demgegenüber stehen Anleger, die in der Praxis überwiegend positive Erfahrungen mit Nachhaltigkeit gesammelt haben. So nutzen 91 Prozent der befragten Kapitalverwaltungsgesellschaften sowie 88 Prozent der Gruppe aus kirchlichen Anlegern und Stiftungen nachhaltige Investmentstrategien auffallend stark. Deutlich geringer ist der Anteil nachhaltiger Investoren bei Altersvorsorgeeinrichtungen (59 Prozent), Großunternehmen (43 Prozent) und Kreditinstituten (39 Prozent).
"Es muss sich finanziell rechnen"
"Investoren betrachten Nachhaltigkeit verstärkt aus ökonomischer Perspektive. Befürworter und Gegner scheinen sich einig zu sein, dass sich nachhaltige Kapitalanlagen finanziell rechnen müssen", sagt Alexander Schindler, im Vorstand von Union Investment zuständig für das Geschäft mit institutionellen Kunden.
Der auf Grundlage der Investorenbefragung ermittelte "Stimmungsindex" zur nachhaltigen Kapitalanlage stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 auf 22,9 Punkte. Er setzte damit seine moderate Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre fort. Der Index misst die Einstellung deutscher Großanleger zum Thema Nachhaltigkeit auf einer Skala von -100 bis +100.
"Der Stimmungsindex zeigt eine langsam wachsende Akzeptanz nachhaltiger Kapitalanlagen bei Investoren. Es gibt nach wie vor noch viel Luft nach oben. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern schöpft der deutsche Markt sein Potenzial weiterhin längst nicht aus. Die Zahl der Skeptiker schrumpft in Deutschland nur langsam", stellt Prof. Schäfer von der Universität Stuttgart dazu fest.