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McKinsey betrachtet Erneuerbare Energie und Energieeffizienz als Wachstumsmotoren

40 Prozent aller Unternehmensumsätze werden weltweit in Branchen erwirtschaftet, in denen Energie und Energieeffizienz von strategischer Bedeutung sind. In Deutschland erreicht der Anteil nach Berechnungen der Unternehmensberatung McKinsey & Company sogar 44 Prozent. Deren Studie "Wettbewerbsfaktor Energie" beziffert ihn mit 2,38 Billionen Euro. Weiter hält sie fest, dass etliche dieser Sektoren ein besonders schnelles, weit überdurchschnittliches Wachstum versprechen und hier deutsche Unternehmen exzellente Ausgangspositionen haben. Diese Wachstumskerne bieten der Studie zufolge bis 2020 jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich fast 13 Prozent. Damit erreichen diese Bereiche bis 2020 ein jährliches Volumen von mehr als 2.100 Milliarden Euro, ausgehend von 500 Milliarden Euro im Jahr 2008. „Dadurch können bis 2020 in Deutschland mindestens 850.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden", sagt Frank Mattern, Deutschland-Chef von McKinsey.

Der Studie zufolge ergibt sich bis zum Jahr 2020 allein aus effizienteren und emissionsärmeren Pkw-Technologien ein Marktpotenzial von 325 Milliarden Euro. Gegenüber dem heutigen Stand entspräche dies einem Wachstum dieser Marktsegmente von jährlich 29 Prozent, errechnet McKinsey. Dazu gehören etwa Hybridfahrzeuge, die weiterhin als Hauptantrieb einen Verbrennungsmotor haben, aber durch einen Elektromotor unterstützt werden. Sie dürften je nach Ölpreis bis 2020 einen weltweiten Marktanteil zwischen 16 und 24 Prozent erreichen, meinen die Unternehmensberater. Das wären dann mindestens 270 Milliarden Euro.

Chancen eröffnen auch Elektroautos und so genannte Plug-in-Hybridfahrzeuge. Letztere sind Fahrzeuge, deren Batterie über das Stromnetz aufgeladen werden kann. Bis 2020 rechnet McKinsey allerdings mit einem Umsatzanteil zwischen ein und neun Prozent, der stark vom dann geltenden Ölpreisszenario und der technischen Entwicklung abhängt. Das wären Umsätze zwischen 20 und 110 Milliarden Euro.

Bei der Energieerzeugung lauten die Wachstumsthemen der nächsten Jahre McKinsey zufolge erneuerbare Energien, Komponenten für den weltweiten Bau von Kernkraftanlagen sowie das Abscheiden und Einlagern von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage). Neben neuen Absatzchancen biete der Wettbewerbsfaktor Energie der deutschen Wirtschaft auch erhebliches Einsparpotenzial. Frank Mattern: "Nach unseren Berechnungen können deutsche Unternehmen und Haushalte im Jahr 2020 ein Einsparvolumen von 53 Milliarden Euro gegenüber dem heutigen Niveau erreichen, was etwa 25 Prozent der gesamten Energiekosten in Deutschland entspricht."

Im Verkehr ließen sich den Berechnungen zufolge die Kosten um 22 Milliarden Euro senken, bei den Gebäuden um 21 Milliarden und in der industriellen Produktion um weitere 10 Milliarden Euro. Unternehmen könnten so den Ergebnisanteil am Umsatz vor Steuern und Zinsen (EBIT-Marge) von 3,5 auf 4 Prozent steigern. Mattern: "Das wäre ein ganz erheblicher Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsposition und zur Existenzsicherung vieler Unternehmen."

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