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Maschinenbauer Manz: Neue Kooperation bei Batterien für Elektroautos
Der Reutlinger Spezialmaschinenhersteller Manz will sein Geschäft mit Technologie für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien ausweiten und hat dazu eine strategische Partnerschaft mit der Grob-Werke GmbH & Co. KG aus Mindelheim und der Stuttgarter Dürr AG geschlossen. Geht es für die Manz-Aktie jetzt wieder aufwärts?
Die drei Unternehmen planen laut Mitteilung von Manz, „Batterieproduzenten komplette Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand anzubieten und die technologische Entwicklung voranzutreiben“. Alle drei Konzerne haben bereits Erfahrung mit Anlagen für die Batterieherstellung und die Fertigung von Elektrofahrzeugen. Manz sieht wegen des Booms der Elektromobilität ein „immenses Wachstumspotenzial im Geschäft mit Produktionstechnik für Lithium-Ionen-Batterien“. Die Firmenallianz möchte sich als europäischer Systemanbieter etablieren und als „leistungsstarke Alternative“ zur meist aus Asien stammenden Konkurrenz Ausrüstung für komplette Batteriefabriken liefern.
„Wir sehen ausgezeichnete Möglichkeiten, von der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität zu profitieren ¬– daher haben wir unser Geschäftsmodell entsprechend fokussiert“, sagt Manz-Chef Martin Drasch. „Mit der Kooperationsvereinbarung sind wir zusammen mit unseren Partnern in der Lage, die gesamte Wertschöpfungskette in der Batterieproduktion zu besetzen und die Entwicklung der Anlagentechnologie zur Herstellung der nächsten Batteriegeneration wesentlich zu beschleunigen. Damit tragen wir auch zur europäischen Unabhängigkeit in diesem strategisch wichtigen Zukunftsmarkt bei."
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Manz will künftig vorrangig auf Anlagen für die Elektromobilitätsbranche setzen. Das margenschwache Solargeschäft, in dem der Konzern viele Jahre aktiv war, gibt Manz auf. Im ersten Halbjahr 2022 profitierte das Unternehmen bereits von steigenden Umsätzen im Elektrofahrzeugbereich, schrieb wegen hoher Kosten und Altlasten aus dem Solarsegment aber rote Zahlen (ECOreporter berichtete hier).
Die Manz-Aktie hat sich in den letzten 15 Jahren nicht gut entwickelt. Nach einem Allzeithoch von mehr als 200 Euro im Jahr 2008 ging es bis 2020 mit einigen Erholungsphasen abwärts, im Corona-Börsencrash im März 2020 sackte die Aktie bis auf unter 11 Euro ab. Danach ging es bis Mitte 2021 wieder aufwärts, bevor der nächste Negativtrend einsetzte. Dieser dauert weiterhin an, aktuell kostet die Aktie im Tradegate-Handel 28,30 Euro (Stand 19.9.2022, 8:49 Uhr). Auf Monatssicht hat sie 18 Prozent verloren, im Jahresvergleich liegt sie 45 Prozent im Minus.
ECOreporter schätzt die strategische Neuorientierung von Manz als aussichtsreich ein, auch aufgrund der 10-prozentigen Beteiligung des Lkw-Bauers Daimler Truck am Unternehmen. Daimler Truck könnte Manz und dessen Montagetechnik möglicherweise exklusiv an sich binden. Die Manz-Aktie bleibt allerdings ein Investment mit erhöhtem Risiko. Interessierte defensive Anlegerinnen und Anleger sollten abwarten, ob es dem Unternehmen gelingt, stabile Gewinne zu erzielen.
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