Anleihen / AIF

Markteinbruch bei geschlossenen Neue Energiefonds

Im vergangenen Jahr hat sich das Emissionsvolumen geschlossener Fonds in Deutschland halbiert. Sie erreichten in 2013 insgesamt nur noch ein emittiertes Eigenkapitalvolumen von 1,5 Milliarden Euro. Das geht aus Erhebungen der Berliner Ratingagentur Scope hervor. Sie führt dies vor allem auf die Einführung des neuen Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) zum 22. Juli vergangenen Jahres zurück, das neue Spielregeln für Direktbeteiligungen eingeführt hat. Laut Scope kamen danach in dieser Anlagekategorie fast nur noch Produkte auf den Markt, die noch vor dem Stichtag bei der Bafin eingereicht worden waren oder nicht unter die Regelungen des KAGB fielen.

Das KAGB ersetzte das bisherige Investmentgesetz und bildet die rechtliche Grundlage für deutsche Investmentfonds und deren Verwalter. Nach dem KAGB dürfen geschlossene Fonds künftig nur noch in einen so genannten Produktpool investieren. Konkret heißt das: Ihr Kapital muss mindestens auf drei Sachwerte gleichmäßig verteilt investiert werden, so dass das Verlustrisiko gestreut wird. Eine wichtige Ausnahme gibt es aber für nachhaltige geschlossene Fonds, die zuvor häufig nur in ein Objekt investierten, etwa in ein Solarkraftwerk oder in einen Windpark: Wenn die Mindestzeichnungssumme bei 20.000 Euro liegt und „erfahrene Anleger“ zeichnen, ist auch die Beschränkung auf ein oder zwei Objekte erlaubt. Ferner dürfen geschlossene Fonds nur noch bis zu 60 Prozent mit Fremdkapital finanziert sein.

Von den 1,5 Milliarden Euro Emissionsvolumen entfielen wie im Vorjahr 65 Prozent auf Immobilienfonds. In den vergangenen Jahren war der Anteil der geschlossenen Neue Energiefonds stark angestiegen. Doch wie die Zahlen von Scope für 2013 zeigen, kippte dieser Aufwärtstrend im vergangenen Jahr ins Gegenteil um. Diese Kategorie verzeichnete den stärksten Einbruch von allen. Das Emissionsvolumen von geschlossenen Fonds, die in alternative Energieprojekte wir Wind- und Solarparks investieren, fiel um 80 Prozent auf nur noch knapp 100 Millionen Euro. Die Ratingagentur verweist zur Erklärung darauf, dass die Einspeisevergütung für Photovoltaikprojekte stark gesunken ist und es daher weniger attraktiv geworden ist, in Solarkraftwerke zu investieren. Auch habe es aufgrund der politischen Diskussionen über das gesamte Jahr hinweg eine große Unsicherheit über die weitere Förderung der Erneuerbaren Energien in Dezutschland gegeben.
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