Manz hat in seiner Sparte für Elektromobilität mit Projektverzögerungen zu kämpfen. / Foto: Unternhemen

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Manz: Zahlen enttäuschen – Umsatz soll zweistellig steigen

Der Reutlinger Maschinenbauer Manz hat mit seinen Geschäftszahlen für 2022 enttäuscht, besonders die wichtigste Sparte blieb hinter den Erwartungen zurück. Für 2023 ist der Konzern vorsichtig optimistisch.

Im Geschäftsjahr 2022 wuchs der Umsatz nach vorläufigen Zahlen von 227 auf 251 Millionen Euro. Der Vorstand hatte die Prognose im August 2022 gesenkt und seitdem ein Umsatzwachstum im unteren bis mittleren zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr erwartet. Diese Umsatzprognose wurde erreicht.

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Im vierten Quartal sank der Umsatz allerdings um 6 Prozent auf 59,6 Millionen Euro. Damit wurden die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt, diese waren im Schnitt von 76,4 Millionen Euro ausgegangen.

Sparte für Elektromobilität mit Umsatzausfällen

Besonders enttäuschte Manz in der Sparte Mobility & Battery Solutions, hier gab es einen Umsatzrückgang um 27 Prozent. Grund waren Umsatzausfälle durch Projektverzögerungen. Manz sieht die Sparte für Elektromobilität als Zukunft des Unternehmens und will sich verstärkt darauf konzentrieren.

Auf das Gesamtjahr gesehen legte der Umsatz des Segments um 12,6 Prozent auf 92,3 Millionen Euro zu. Manz hob die Kooperation mit Daimler Truck hervor, in deren Rahmen der Maschinenbauer im dritten Quartal den ersten Auftrag für das gemeinsam mit dem Fahrzeugbauer betriebene Batterielabor in Mannheim erhalten hat. Künftig will Manz dank einer Industriekooperation zudem sein Geschäft mit Lithium-Ionen-Batterien ausweiten.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag 2022 bei 6,2 Millionen Euro, im Vorjahr hatte auch wegen hoher Abschreibungen ein Verlust von 5,6 Millionen Euro zu Buche gestanden. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank der Gewinn von 39,9 Millionen Euro auf ein Minus von 6 Millionen Euro.

2023 will Manz den Umsatz im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigern. Der Auftragseingang stieg 2022 um 20 Prozent auf 360 Millionen Euro. Der Auftragsbestand steht laut Manz bei 340 Millionen Euro.

Aktie mit deutlichen Risiken

Die Manz-Aktie verlor als Reaktion auf die Zahlen am Donnerstag fast 3 Prozent. Aktuell ist sie im Tradegate-Handel 0,4 Prozent zum Vortag im Minus und kostet 23,05 Euro (Stand: 10.3.2023, 8:32 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 3,4 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 42,8 Prozent an Wert verloren.

ECOreporter schätzt die strategische Neuorientierung von Manz als aussichtsreich ein. Die Manz-Aktie bleibt allerdings ein Investment mit erhöhtem Risiko, das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 liegt bei für einen Einstieg aktuell zu hohen 33. Interessierte defensive Anlegerinnen und Anleger sollten abwarten, ob sich das Geschäft tatsächlich stabilisieren und Manz die Rückkehr in die Gewinnzone gelingen kann.

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