Die Maersk-Aktie bewegt sich aktuell in deutlich unruhigeren Gewässern als das Unternehmen. / Foto: ECOreporter, Jörg Weber

  Nachhaltige Aktien

Maersk-Aktie bricht heute um 26 % ein – was steckt dahinter?

Die Aktie der dänischen Reederei Moller-Maersk geht mit einem Minus von 26 Prozent in den heutigen Handel an der Frankfurter Börse. Der Grund dafür sind ausgerechnet die Rekordgewinne des Konzerns.

Maersk hat auf der gestrigen Hauptversammlung wie erwartet die Ausschüttung einer Jahresdividende (inklusive Sonderdividende) von 4.300 Dänischen Kronen (577,23 Euro) je Aktie beschlossen. 2022 hatte das Unternehmen wegen extrem hoher Frachtraten den höchsten Gewinn seiner Unternehmensgeschichte erzielt (ECOreporter berichtete hier). Daher lag die Dividendenrendite auf Basis des gestrigen Börsenkurses bei sehr attraktiven 28 Prozent.

Wie üblich wurde die Aktie gestern ex-Dividende gehandelt, der Kurs reduzierte sich also um die Ausschüttung. Daher der hohe Kursverlust. Weil Maersk aufgrund deutlich gesunkener Frachtraten in diesem Jahr sehr viel weniger Gewinn einfahren wird als 2022, dürfte die nächste Dividende erheblich geringer ausfallen. Für 2023 liegt die erwartete Dividendenrendite bei immer noch guten, aber längst nicht mehr so attraktiven 3,6 Prozent.

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An der Börse Frankfurt steht die Aktie derzeit bei 1.526 Euro (29.3.2023, 8:09 Uhr). ECOreporter hatte hier darauf hingewiesen, dass es heute zu deutlichen Kursverlusten bei Maersk kommen kann.

Grundsätzlich sieht die Redaktion das Unternehmen weiterhin gut aufgestellt, Maersk verfügt als eine der weltgrößten Reedereien über eine hervorragende Marktstellung. Auch mit den für dieses Jahr erwarteten geringeren Margen dürfte der Konzern solide Gewinne einfahren. Nach dem Kurseinbruch liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 bei günstigen 8, für 2024 bei immer noch moderaten 16. Ein Einstieg kann sich auf lange Sicht lohnen.

Wer Interesse an einem Kauf hat, sollte aber die aktuelle Kursentwicklung genau verfolgen. Für einen Einstieg heute sind Kauflimits ratsam. Vorsichtige Anlegerinnen und Anleger sollten abwarten, bis die Aktie etwas zur Ruhe gekommen ist. Für gewöhnlich erholen sich Aktien rasch von ihren Abwertungen am Ex-Dividende-Tag. Angesichts der sehr hohen aktuellen Maersk-Dividende und der erheblich schwächeren Ausschüttungserwartungen kann es in diesem Fall aber sein, dass der Kurs sich längerfristig auf einem niedrigeren Niveau bewegen wird.

Bestehende Aktionäre müssen sich übrigens wegen des Kurseinbruchs nicht die Haare raufen: Die Dividende für 2022 gleicht den heutigen Wertverlust in etwa aus.

Aus nachhaltiger Sicht erfreulich: Moller-Maersk setzt konsequent auf alternative Antriebe. Der Konzern hat bereits 19 Containerschiffe mit dualen Antriebsmotoren bestellt, um mit grünem Methanol zu fahren. Sechs der Schiffe sollen 2025 geliefert werden und sechs andere Schiffe in der Flotte ersetzen, die dann außer Dienst gestellt werden. Sobald alle 19 Schiffe im Einsatz sind, sparen diese nach Angaben von Moller-Maersk jährlich 2,3 Millionen Tonnen CO2 ein.

A.P. Moller-Maersk A/S Class A:

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